Geesthacht (LOZ). Gerade hinstellen, Brille abnehmen und los geht es: Wer im Geesthachter Rathaus einen Ausweis beantragen möchte, kann das dafür notwenige biometrische Foto jetzt direkt im Foyer machen – und zwar schnell, digital und datensicher am Self-Service-Terminal der Bundesdruckerei.
„Unser neuer Terminal funktioniert sehr intuitiv. Jeder Schritt wird genau beschrieben. Und wenn jemand dennoch Unterstützung benötigt, helfen wir sehr gerne“, betont Julian Steinke, Digitalisierungsmanager der Stadt Geesthacht. Sein Tipp für alle, die bei der Ausweisbeantragung Zeit sparen möchten: „Machen Sie zuerst das Foto und ziehen Sie danach Ihre Wartemarke beziehungsweise melden Sie sich dann mit Ihrem Termin im Bürgerbüro. Damit meine Kolleginnen und Kollegen im Bürgerbüro mit der Erstellung Ihres Ausweises beginnen können, benötigen Sie zuerst Ihr Foto im System – und das wird von dem Foto-Terminal direkt in unsere Datenbank überspielt.“ Ausgedruckte Fotostreifen, die frühere Fotoautomaten produzierten und dann im Bürgerbüro eingescannt werden mussten, gehören der Vergangenheit an. Am Self-Service-Terminal im Rathaus gibt es keine Ausdrucke mehr – das spart Papier und Zeit. Wichtig: Die Speicherung und Übermittlung der Daten erfolgt verschlüsselt. Die Daten werden automatisch nach maximal 96 Stunden gelöscht.
Jeder Besuch des Terminals, der aus Diskretionsgründen in einer grauen Sichtschutzkabine im Rathausfoyer steht, beginnt mit der Auswahl der jeweiligen Leistung am Monitor. Das kann die Erstellung eines Personal- oder Reisepasses beziehungsweise eines vorläufigen Personal- oder Reisepasses sein. Erklärende Texte und Sprachansagen können in acht verschiedenen Sprachen ausgeführt werden. Auch die Lautstärke der Ansagen lässt sich je nach Bedürfnis der Nutzenden einstellen. „Bitte schauen Sie in den Spiegel“, fordert das Gerät die Person in der Kabine auf. In diesen Spiegel eingebaut ist nicht nur eine Kamera, sondern auch ein Beleuchtungssystem. Über Sensoren erkennt der Terminal die Größe der vor ihr stehenden Person und fährt dann automatisch auf die entsprechende Höhe, sodass das Gesicht auf dem Foto optimal eingefangen wird.
Möglich sind grundsätzlich Aufnahmen von Personen ab einer Körpergröße von zirka 1,30 Meter. Säuglinge und Kleinkinder können von dem Gerät bisher aus technischen Gründen nicht erfasst werden. „Es entstehen immer drei Aufnahmen, die automatisch vom Gerät auf die erforderlichen biometrischen Eigenschaften überprüft werden. Sind diese nicht erfüllt, muss man die Aufnahme wiederholen“, erklärt Julian Steinke. Aus den Bildern, die am Terminal „genehmigt“ werden, können sich die Nutzenden das beste Bild aussuchen. Zudem wird über eine spezielle Oberfläche die Unterschrift des Antragstellenden aufgenommen und in die Software des Bürgerbüros überspielt. Am Service-Schalter des Bürgerbüros werden dann die weiteren erforderlichen Daten eingepflegt und es erfolgt die finale Freigabe des Fotos durch die Rathausmitarbeitenden. An dieser Stelle wird – falls notwendig – auch der Fingerabdruck der ausweisbeantragenden Person aufgenommen.
„Die Nutzung des Service-Terminals ist eine Dienstleistung, die acht Euro kostet. Bürgerinnen und Bürger zahlen sie nicht direkt am Terminal, sondern mit dem Gebührenbescheid für das Ausweisdokument in bar oder per EC-Karte“, erklärt Julian Steinke.
Zur Einordnung: Grund für die Installation des neuen Foto-Terminals im Rathaus ist eine Gesetzesänderung, die ab 1. Mai 2025 greift. Um der Manipulation von Ausweisdokumenten entgegenzuwirken, dürfen Lichtbilder für Pässe und Personalausweise ab dann nur noch digital erstellt und per sicherer Verbindung an das Bürgerbüro geschickt werden. Julian Steinke: „Wir sind durch den neuen Foto-Terminal bestens für die Gesetzesänderung gerüstet.“