Archivarin Dr. Claudia Tanck freut sich über den Erwerb der Berenberg-Bibeln für das Archiv des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg. Foto: Katharina Micheel
Pin It

Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg sichert sich zwei historische Berenberg-Bibeln und erhält eine dritte Bibel als Spende.

Lübeck/Lauenburg (km). Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg bekommt bedeutenden Zuwachs für sein Archiv: Zwei historische Bibeln aus der Lauenburger Berenberg-Druckerei aus dem 18. Jahrhundert wurden erfolgreich angekauft – ein Exemplar aus der zweiten Auflage von 1748 und eins aus der 5. Auflage aus dem Jahr 1760. Möglich wurde dies durch erfolgreiches Fundraising des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg und Spenden von insgesamt 850 Euro.

Darüber hinaus wurde dem Kirchenkreis eine dritte Berenberg-Bibel von einer Privatperson aus dessen Familienbesitz überlassen. Der Herr aus der Lutherstadt Wittenberg ist durch die Berichterstattung über die Berenberg-Bibeln auf den Kirchenkreis aufmerksam geworden und sah darin eine Chance, seine Bibel in gute Hände zu geben. Das Exemplar aus der 7. Auflage von 1770 ist in einem gepflegten Zustand und bedarf nur geringfügiger Restaurierung.

Bedeutung für die Regional- und Buchdruckgeschichte

Die Berenberg-Bibeln gelten als frühe Volksbibeln, die nicht nur für Gelehrte, sondern auch für breite Bevölkerungsschichten, wie beispielsweise Handwerksmeister und kleinere Kaufleute, erschwinglich und zugänglich waren. Archivarin des Kirchenkreises, Dr. Claudia Tanck, sagt über die Bedeutung der neuerworbenen Berenberg-Bibeln: „Die Bibel ist Gottes Wort. Das lohnt sich immer aufzuheben. Auch haben die Bibeln eine historische Bedeutung: Sie sind ein Zeugnis der Frömmigkeit vergangener Jahrhunderte und sind von starkem regionalhistorischem Interesse.“

Dr. Tanck hat auch eine ganz persönliche Bindung zu den historischen Bibeln: „Ich wohne in Lauenburg und habe mein Leben dort verbracht. Ich bin natürlich stolz, dass in meiner Heimatstadt auch mal eine so bedeutende Druckerei war. Als Historikerin und Tochter eines Buchdruckers ist das für mich etwas ganz Besonderes.“

Mit den beiden Neuerwerbungen und der zusätzlichen Schenkung verfügt das Archiv nun über insgesamt vier Berenberg-Bibeln.

Restaurierung steht noch aus – Spenden weiterhin erbeten

Bevor die Bibeln der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können, fehlt noch ein entscheidender Schritt: Die älteste der drei neu hinzugekommenen Ausgaben, die 2. Auflage aus dem Jahr 1748, benötigt dringend eine fachgerechte Restaurierung.

Die Kosten für eine Mindestrestaurierung belaufen sich auf rund 400 Euro: „Vor allem der beschädigte Einband muss erneuert werden“, erklärt Dr. Tanck. „Eine erfahrene Buchbinderin muss das Werk neu binden, fehlende Stellen mit Leder ergänzen und auch eine neue Schließe anbringen. Zusätzlich muss das Papier geglättet und Roststellen ausgebessert werden.“ Die Restaurierung soll zeitnah erfolgen, sobald die nötigen Mittel eingegangen sind.

Perspektiven für die öffentliche Präsentation

Noch ist unklar, wo die restaurierten Bibeln künftig ausgestellt werden. Zwar wäre eine Präsentation in der Lauenburger Maria-Magdalenen-Kirche naheliegend, doch stellen sich hier haftungsrechtliche Fragen. Eine mögliche Alternative ist eine Kooperation mit dem Elbschifffahrtsmuseum in Lauenburg. Dort könnte eine passende Vitrine eingerichtet werden und die Bibeln wären gut gesichert und professionell betreut. „Das wäre meine Wunschlösung“, sagt die Archivarin.

Spendenkonto für die Restaurierung der Berenberg-Bibeln

Wer die Restaurierung der historischen Bibeln unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende tun:

Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg
IBAN: DE96 5206 0410 0000 0100 14
BIC: GENODEF1EK1
Evangelische Bank e.G.
Aktionscode: 12318-34305
Verwendungszweck: Bibeln

Bitte geben Sie für eine Spendenquittung Ihre vollständige Adresse an.

Kurznachrichten Lauenburg


Sprechstunde des Sozialpsychiatrischen Dienstes
Am Mittwoch, 28. Mai, gibt es für alle Interessierten im Gasthaus „zum Anker“ in der Bahnhofstraße 11 in Lauenburg wieder das Angebot einer kostenlosen Sozialpsychiatrischen Sprechstunde. Kathrin Goedecke-Gasch vom Sozialpsychiatrischen Dienst der Kreisverwaltung wird in der Zeit von 11 bis 12.30 Uhr die Sprechstunde durchführen. In der Sprechstunde werden Fragen zu psychischen Erkrankungen und zu deren Ursache, Behandlungsmöglichkeiten und Unterstützungsmaßnahmen beantwortet. Das Angebot richtet sich sowohl an Angehörige als auch an selbst betroffene Personen und alle Interessierte. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, aber unter 04152 / 8098-19 trotzdem möglich. Die Sprechstunde in Lauenburg findet einmal im Monat statt.


Taizé-Gebet am in St. Konrad
Das Taizé-Team Lauenburg lädt für Sonnabend, 17. Mai, zu einem ökumenischen Taizé-Gebet in die katholische Kirche St. Konrad, Büchener Weg 9a, ein. Beginn ist um 18 Uhr. Wer beim Einsingen der traditionellen Taizé-Lieder dabei sein möchte, ist bereits ab 17.30 Uhr willkommen.


 Baustelle Industriestraße
Von Montag, 28. April bis voraussichtlich zum 11. Juli muss die Industriestraße zwischen Ladestraße und Worléestraße in Lauenburg aufgrund von Kanalbauarbeiten voll gesperrt werden. Eine Umleitung wird über Söllerstraße und Auwiesen ausgeschildert.


 Demenzberatung
Die Koordinierungsstelle Demenz bietet in Lauenburg einmal monatlich Demenzberatung an. Fragen rund um das Thema werden mit viel Zeit besprochen. An jedem 4. Donnerstag im Monat von 15 bis 18 Uhr können sich Angehörige und Menschen mit Gedächtnisproblemen im Fürstengarten 29 (Erdgeschoss) individuell, unabhängig und kostenfrei beraten lassen. Um Anmeldung wird gebeten, es gelten die aktuellen Regeln. Weitere Infos: Barbara Hergert, Koordinierungsstelle Demenz, Telefon 04542 / 83 84 670, info@koordinierungsstelle-demenz.de


Beratung des Pflegestützpunktes
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Haus der Begegnung, Fürstengarten 29, von 9-12 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege an. Der Zugang ist derzeit nur über die Schmiedestraße möglich. Nadine Fauck vom Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Aufgrund der aktuellen Lage sind persönliche Beratungen vor Ort nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab und unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


Unterstützen Sie mit einer freiwilligen Spende den Journalismus vor Ort, der ohne Konzernvorgaben aus der Region für die Region berichtet. Mit der Spende helfen Sie uns, Sie weiterhin kostenlos mit Nachrichten zu versorgen. Der freiwillige Betrag ist ab einem Euro in ganzen Eurobeträgen frei wählbar. Eine Spendenquittung kann leider nicht ausgestellt werden. Für die Spende ist ein PayPal-Konto notwendig. Vielen Dank! Ihre LOZ-News

Betrag
 EUR
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.