Lauenburg (LOZ). Am vergangenen Samstag jährte sich die Befreiung des KZ Auschwitz zum 79. Mal. Zu diesem Anlass kamen Menschen aus Lauenburg und Umgebung zusammen, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken.
An dem Gedenkstein vor dem Schloss in Lauenburg versammelten sich etwa 80 Personen, die mit dem Blick in die Geschichte auch ein Zeichen für die Gegenwart setzten. In Redebeiträgen u. a. von der Stadtpräsidentin Elif Karagöz wurde daran erinnert, wie der Faschismus im beginnenden 20. Jahrhundert zunächst unterschätzt wurde, an Macht gewann und schließlich in unfassbarer Grausamkeit mündete. Es wurde Erich Kästner zitiert: „Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird“ (Erich Kästner 2012: Über das Verbrennen von Büchern).
„Die Verfolgung der Juden in Deutschland begann im Alltag, in den Schulen wurden Kinder beleidigt, Geschäfte wurden boykottiert“, führte Rike Nagel von der Partnerschaft für Demokratie Stadt Lauenburg mit den Ämtern Büchen und Lütau aus. „Die Zeitzeugen, die daran erinnern, werden immer weniger, aber wir stehen hier und sagen: Das darf nie wieder geschehen.“ Rassismus und Ausgrenzung jeder Art führen zu menschlichem Leid. Mit Transparenten wurde an die Verantwortung für die Demokratie in einer vielfältigen Gesellschaft gemahnt.
Nach den Redebeiträgen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Blumen bei dem Gedenkstein abzulegen. Im Anschluss wurde zu einer gemeinsamen Zusammenkunft im Haus der Begegnung geladen.
Vor der Veranstaltung wurde im Fürstengarten ein Apfelbaum gepflanzt. Der Korbinians Apfel wurde von Pfarrer Korbinian Aigner während der Gefangenschaft im KZ Dachau gezüchtet. Er steht seitdem für Meinungsfreiheit und Menschenrechte und gegen jede Unterdrückung von Minderheiten.
Die Partnerschaft für Demokratie wird im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.