Broschüre des Zuwanderungsbeauftragten zum dreißigsten Jahrestag des Anschlags in Mölln

Screenshot: LOZ
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Mölln (LOZ). Zum dreißigsten Jahrestag des rassistischen Anschlags auf zwei Wohnhäuser in Mölln erscheint die Broschüre „30 Jahre Anschlag Mölln“ des schleswig-holsteinischen Beauftragten für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen. Die Publikation ist mit Unterstützung des Ministeriums für Justiz und Gesundheit entstanden und wirft Schlaglichter auf Justiz- und Parlamentsgeschichte, den Aktivismus von Betroffenen und die persönlichen Eindrücke von zugewanderten Schleswig-Holsteiner, die im November 1992 bereits im Land gelebt haben.

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Der Zuwanderungsbeauftragte Stefan Schmidt beteiligt sich in diesem Jahr mit seiner neuen Publikation am Gedenken an die unvergessenen Opfer des rassistischen Brandanschlags, der am 23. November 1992 in Mölln verübt wurde. Mit Unterstützung des Justizministeriums ist eine Broschüre entstanden, die über die Anschläge, in denen Bahide und Yeliz Arslan sowie Aye Yilmaz starben und viele weitere verletzt wurden, informiert und gleichzeitig Bezüge zu unserem heutigen gesellschaftlichen Zusammenleben in Schleswig-Holstein herstellt.

Die Broschüre des Beauftragten umfasst unter anderem ein Interview mit dem damals zuständigen Staatsanwalt Klaus Pflieger, in dem nachgezeichnet wird, wie die Bundesanwaltschaft erstmals in einem vergleichbaren Fall tätig wurde. Ibrahim Arslan, Überlebender des Anschlags auf das Haus in der Mühlenstraße, stellt den Aktivismus von Überlebenden in der Erinnerungskultur vor und fordert, die Perspektive von Betroffenen in den Mittelpunkt zu stellen. Zudem erinnert die Broschüre mithilfe historischer Quellen der Parlamentsgeschichte und persönlichen Eindrücken von zugewanderten Schleswig-Holsteinern an die rassistischen Anschläge und die politische Stimmung vor dreißig Jahren und damit an Ereignisse, die für viele Schleswig-Holsteiner ein wichtiges und trauriges Kapitel der jüngeren Landesgeschichte ausmachen.

„30 Jahre nach den Ereignissen in Mölln befinden wir uns mitten in der Auseinandersetzung um die historische Deutung der rassistischen Anschläge und ihrer Zusammenhänge. In unserer heutigen politischen, gesellschaftlichen und institutionellen Auseinandersetzung mit Rassismus ist die Befassung mit Mölln mindestens für uns in Schleswig-Holstein nicht nur historisch, sondern auch für unseren aktuellen und zukünftigen Zusammenhalt relevant. Ich hoffe, dass wir mit der Broschüre einen Beitrag zur Information und zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus zu leisten, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Schleswig-Holstein fördert“, sagt Stefan Schmidt.

In ihrem Geleitwort stellt die Ministerin für Justiz und Gesundheit, Prof. Dr. Kerstin von der Decken, den Bezug zu aktuellen Formen von Hasskriminalität, zum Beispiel im Internet, her. „Der Kampf gegen Hass und Hetze und der Umgang mit den Folgen von Ausgrenzung und Diskriminierung bleibt eine politische, gesellschaftliche und juristische Aufgabe von oberster Priorität. Justiz, Politik, staatliche Institutionen und die Zivilgesellschaft sind also gefordert, die Bedingungen für ein friedliches Zusammenleben zu schützen“, schreibt die Ministerin.

Die Broschüre „30 Jahre Anschlag Mölln“ ist barrierefrei unter www.landtag.ltsh.de/beauftragte/fb/publikationen/ zugänglich. Sie kann als Druckexemplar im Büro des Beauftragten, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., bestellt werden. Auch auf Gedenkveranstaltungen können Exemplare mitgenommen werden.

Kurznachrichten Mölln


„Wo drückt der Bauernstiefel“ mit Ina Latendorf (MdB)
Es wurde viel über den ländlichen Raum und den so Bauernprotesten berichtet und zum Teil sehr kontrovers diskutiert. Die Linke möchte dazu beitragen, die Diskussion zu versachlichen und sucht den Dialog mit Landwirten, Verbänden und Initiativen. Ina Latendorf wird am 18. April den Kreis Herzogtum Lauenburg bereisen und sucht den Dialog mit der Wirtschaft und der Landwirtschaft. Sie besucht unter anderem eine Süßmosterei im Südkreis und einen landwirtschaftlichen Betrieb im Nordkreis. Im Anschluss wird es ab 19 Uhr eine Podiumsdiskussion im Hotel Quellenhof in Mölln geben. Neben Latendorf sind auf dem Podium zu Gast: Vertreter der Landfrauen, einer bäuerlichen Arbeitsgemeinschaft und der Moor Initiative Steinhorst-Schiphorst.


Zumba beim MSV
Am Samstag, 20. April, lädt die Möllner Sportvereinigung von 15 bis 17 Uhr zum Zumba Event im Vereinsheim, Ratzeburger Straße 37 in Mölln ein. Der Einlass ist ab 14.30 Uhr. Drei Trainer führen durch die Workouts. Egal ob Zumba-Neuling oder erfahrener Tänzer, bei der MSV ist jeder willkommen. Für eine kleine Stärkung zwischendurch ist gesorgt. Anmeldung auf der Homepage der Möllner Sportvereinigung: https://moellnersv.de/2024/04/02/einfach-zumba-event/


Bingo
Der AWO-Ortsverein Mölln lädt alle Spielbegeisterten zum Bingo-Nachmittag am Mittwoch, 24. April, in das Gemeinschaftshaus der Wohnanlage Bürgermeister-Oetken-Straße 1b ein. Beginn ist um 15 Uhr. Für Süßes und Getränke ist gesorgt. Anmeldung bis Montag, 22. April, beim AWO Ortsverein, Telefon 04542 / 822 32 43.


Bürgersprechstunde
Die nächste Bürgersprechstunde bietet der Bürgermeister Ingo Schäper am Donnerstag, 18. April, in der Zeit von 16 bis 18 Uhr im Baustellenbüro am Bauhof an. Anmeldungen zum Termin oder nach Vereinbarung, nimmt Anja Scharbau unter der Telefonnummer 04542 / 80 31 52 oder per E-Mail anja.scharbau@moelln.de entgegen.


150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Mölln
Die Feuerwehr feiert vom 27. bis 29. September ihr 150jähriges Jubiläum. Am 27. September ist ein Kommers für geladene Gäste geplant, am 28. September wird es einen Orientierungsmarsch mit befreundeten Hilfsorganisationen im Möllner Stadtgebiet geben. Abends lädt die Wewhr zur großen öffentlichen Party in der Stadtwerke Arena ein, bei der die Band “Die Dorfer” für Stimmung sorgen wird. Am 29. September ist ein großes Feuerwehrfest auf dem Schulberg mit Verpflegungsständen, Kinderschminken, Hüpfburg und viel Spaß für die ganze Familie geplant.


Vollsperrung der Möllner Hauptstraße im Altstadtbereich
Für die Umgestaltung des „Zentralen Einkaufsbereiches / Grubenstraße“ im Zusammenhang mit der Städtebaulichen Gesamtmaßnahme „Altstadt“ ist ab dem 16. Juni die Hauptstraße im Altstadtbereich zwischen Jähnenstraße und Wasserkrüger Weg am Bauhof für den gesamten Fahrzeugverkehr voraussichtlich bis Ende Juni 2024 komplett gesperrt. Anlieger können über die Seestraße und den Kurparkparkplatz in die Wallstraße gelangen.


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