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Mölln (LOZ). Die Möllner Waldstadt hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Vom begehrten Jagdgebiet für freie Bürger im 19. Jahrhundert bis zur den Stadtteil bis heute prägenden Zeit, als hier in den 1930er Jahren eine gewaltige Rüstungsanlage entstand.

Auf die Spuren dieser Heeresmunitionsanlage, kurz „Muna“ genannt, begaben sich Ende April der Stadtarchivar Christian Lopau und die Kunsthistorikerin Theresa Kolitzus zusammen mit einer Gruppe von Seniorinnen und Senioren des Möllner Augustinums. In diesem Stadtteil vollzog sich nach dem Zweiten Weltkrieg etwas Einzigartiges: Aus einer Anlage, in der für Tod und Vernichtung gearbeitet worden war, wurde ein Ort, an dem viele Menschen Arbeit und ein Zuhause fanden. Die Teilnehmenden sahen ehemalige Lagerhäuser, in die nach dem Krieg zahlreiche Firmen und Betriebe eingezogen waren sowie zu Wohnhäusern umgebaute Bunker, in denen im Krieg die in der „Muna“ hergestellte Munition gelagert hatte.

Erstaunlich ist es, dass die Nationalsozialisten den Aufwand betrieben hatten, namhafte Künstler zur künstlerischen Ausgestaltung einiger Gebäude und Plätze heranzuziehen. Schließlich handelte es sich um ein von der Öffentlichkeit hermetisch abgeriegeltes, militärisch genutztes Areal.

Am Ende des Rundgangs wurden mit Blick auf andere Heeresmunitionsanlagen die Themen Denkmalschutz und Umgang mit dem schwierigen Erbe der NS-Zeit behandelt, ist die Waldstadt doch weiterhin im Wandel begriffen. Die Herausforderung unserer Zeit liegt darin, die Geschichte zu bewahren und sie mit heutigen Bedürfnissen und Anforderungen an eine moderne Stadt in Einklang zu bringen.

Am 25. Mai 2024 wird die Führung in Form einer öffentlichen Fahrradtour erneut angeboten. Um Anmeldung über das Möller Stadtarchiv wird gebeten: 04542 / 803 251 oder per Email Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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