Ukraine und der Nahe Osten im Fokus – ein Gespräch mit Dr. Klaus Naumann

Foto: W. Reichenbächer
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Mölln (LOZ). Der FDP-Ortsverband Mölln diskutiert mit General a.D. Dr. Klaus Naumann über die Herausforderungen der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik.

„Die deutsche Unbestimmtheit in sicherheitspolitischen Fragen muss ein Ende haben“. Das war das Zwischenfazit, das Dr. Klaus Naumann den Teilnehmern der vom Möllner FDP-Ortsverband veranstalteten Videokonferenz am Ende seiner einleitenden Worte zurief. Das Abdanken der USA als Schutzmacht des Westens in Zeiten, in denen ein kollektivistisch verfasstes China den Systemkonflikt suche, müsse zu einem Umdenken und zur Übernahme größerer internationaler Verantwortung der EU und Deutschland führen, so Naumann.

Mit Blick auf den Nahen Osten machte er deutlich, dass es sich die EU nicht leisten könne, die dortigen Entwicklungen schlicht nur zur Kenntnis zu nehmen. Angesichts der Tatsache, dass iranische Trägerwaffen schon heute Europa erreichen können, müssten die Bemühungen, Iran von der weiteren Urananreicherung abzuhalten, dringend verstärkt werden. Ermutigend sei in diesem Zusammenhang, dass die atomare Bedrohung durch den Iran die mehrheitlich sunnitischen Nahoststaaten dazu bewogen habe, enger mit Israel zu kooperieren.

Zum Thema „Ukraine“ verwies Dr. Naumann auf die kürzlich stark zugenommene Konzentration russischer Truppen an der Grenze zur Donbass-Region. Eine militärische Eskalation seitens Putins sei zwar nicht auszuschließen, dürfte aber nicht vor dem orthodoxen Weihnachtsfest passieren und – wenn überhaupt – lokal begrenzt bleiben. Von Dr. Johannes Baare, der als Moderator fungierte, auf die unterschiedlichen außenpolitischen Strömungen innerhalb der SPD angesprochen, sagte Dr. Naumann: „Die innerparteiliche Dynamik ihres Koalitionspartners in der Russlandfrage wird Ihnen noch viel Freude bereiten.“ Aus seiner Sicht sei das Gefühl, man habe Russland Unrecht getan und müsse Putin deshalb entgegenkommen, vollkommen deplatziert. Russland sei ein korrupter und autokratischer Staat, der sich durch die Strahlkraft, die der Westen auf dessen Bevölkerung ausübe, bedroht fühle.

In Deutschland ginge diese Strahlkraft von seiner lebendigen Demokratie, einem funktionierenden Rechtsstaat und seinem wirtschaftlichen Wohlstand aus – alles Dinge, auf die man zurecht stolz sein könne und die es lohnten, notfalls auch mit militärischer Gewalt verteidigt zu werden. Das Beibehalten der nuklearen Teilhabe im Rahmen der NATO sowie eine adäquate Ausstattung der Bundeswehr seien daher unerlässlich. Auf die von Dr. Baare geäußerten Zweifel am Vorhandensein des dafür notwendigen gesellschaftlichen Konsenses reagierte Dr. Naumann mit einem eindringlichen Appell an die junge Generation und die aktuellen politischen Entscheidungsträger. Es sei für eine positive Zukunft entscheidend, sich unter Vergewisserung der eigenen, westlichen Werte zur Übernahme von internationaler Verantwortung durchzuringen, um in einer unsicheren Welt eine Dynamik der Hoffnung zu erhalten.

Kurznachrichten Mölln


Naturschutz fragt - Kreispolitik antwortet
Die BUND Kreisgruppe Herzogtum Lauenburg lädt zu einer Informationsveranstaltung im Rahmen der anstehenden Kommunalwahl ein. Dabei wird Politikern des Kreises die Gelegenheit gegeben, sich zu Fragen des BUND rund um die Themenkomplexe Naturschutz, Klima, Energie und Mobilität zu positionieren. Je ein Vertreter der Freien Wähler, FDP, Bündnis 90/Die Grünen, CDU, SPD, Linke und AfD sind dazu eingeladen. Umweltbewegte Wähler haben somit die Gelegenheit zu prüfen, ob die bevorzugte Partei wirklich zu den eigenen Vorstellungen passt. Der BUND freut sich auf eine rege Teilnahme und zwar am 28. März um 19 Uhr im Stadthauptmannshof Mölln, Hauptstraße 150.


Erfolgreiche Müllsammelaktion
Am 11. März 2023 fand die 29. Müllsammelaktion im Rahmen der Aktion „Unser sauberes Schleswig-Holstein“ statt. Es hatten sich im Vorfeld 382 Personen, davon 32 Vereine und Verbände sowie diverse Einzelpersonen und Familien angemeldet. Trotz der schlechten Witterungsverhältnisse haben es sich viele Sammler nicht nehmen lassen, die Stadt Mölln und die Umgebung von Müll zu befreien. Es konnten insgesamt acht Kubikmeter Abfall gesammelt werden. Nachdem sich rund 150 fleißige Sammler am Forstbetriebshof eingefunden hatten, gab es leckere Suppen und anschließend eine Urkunde als Dankeschön. Ein besonderer Dank geht an die Sponsoren, die durch die Spenden von z.B. Suppe, Handschuhen, Getränken, Geschirr, Tischen und Bänken die Aktion möglich gemacht haben.


Fachdienst „Soziale Sicherung“ geschlossen
Aufgrund einer Fortbildungsveranstaltung bleibt der Fachdienst „Soziale Sicherung“ der Stadt Mölln und des Amtes Breitenfelde am Mittwoch, 29. März, geschlossen. Die Verwaltung bittet dafür um Verständnis.


Wahl der Jugendschöffinnen und Jugendschöffen
Die Stadt Mölln und das Amt Breitenfelde suchen für die Geschäftsjahre 2024 – 2028 Personen, die Interesse an einem Ehrenamt als Jugendschöffe/-innen haben. Gesucht werden Bewerberinnen und Bewerber, die in der Stadt Mölln / Amt Breitenfelde wohnen und am 1. Januar 2024 mindestens 25 und höchstens 69 Jahre alt sein werden. Bewerbungen für das Amt einer Jugendschöffin/eines Jugendschöffen werden bis zum 24. März erbeten. Informationen und Wissenswertes zum Schöffenamt sowie ein Bewerbungsformular sind auf den Internetseiten der DVS (Deutsche Vereinigung der Schöffinnen und Schöffen) www.schoeffenwahl2023.de zu finden. Weitere Auskunft bei Frau Neubert telefonisch unter der Nr.: 04542/803-129 oder per E-Mail judith.neubert@moelln.de


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