Der Begleitausschuss der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische See entscheidet über Projektförderungen aus dem Bundesprogramm 'Demokratie leben!' Foto: Thomas Biller
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Ratzeburg (LOZ). Der Begleitausschuss der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen hat auf seiner ersten Sitzung im Förderjahr 2024 gleich neun demokratiestärkende Projekte auf den Weg schicken können.

Zustimmung im Gremium fand unter anderem der Antrag der Volkshochschule Ratzeburg und Umland, sich am 2. Oktober an der 'Langen Nacht der Demokratie' zu beteiligen. Geplant ist eine große Gemeinschaftsaktion mit unterschiedlichen Beiträgen zu Demokratie, Mitbestimmung und Bürgerverantwortung. Überzeugen könnten auch zwei Partizipationsprojekte in den umliegenden Schulen. So plant der Schulverein der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen ein Klassensprechertraining für eine bessere Vertretung von Schülerinteressen. Der Schulverein der Grundschule Sterley möchte sein Team der Offenen Ganztagsschule für das Thema Beteiligung von Kindern sensibilisieren und ein Schülerparlament gründen. Demokratiestärkung durch Prävention strebt das 'Toleranztraining' von Sozialtrainer Ercan Kök an. Unter dem Motto "Keine Chance für Diskriminierung, Mobbing & Hass!" möchte er junge Menschen in ihrer Toleranzkompetenz stärken und fördern. Er bietet ein Workshopformat, in dem Sozialkompetenzen und Menschenrechte altersgerecht behandelt und vermittelt werden. Auf Initiative des Schulvereins der Lauenburgischen Gelehrtenschule wird dieses Training dort in allen 6. Klassen als außerunterrichtliches Angebot organisiert.

Der Fokus der Förderung liegt bei der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische See aber nicht auf der Demokratiestärkung junger Menschen. Auch im Erwachsenenalter ist die Auseinandersetzung mit Demokratie, Extremismus oder der Gestaltung einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft immer erforderlich. Demokratie entsteht nicht durch Zuschauen. Entsprechend fördert die Partnerschaft für Demokratie über das Bundesprogramm 'Demokratie leben!' auch Projekte zur politischen Bildung, wie den 'Salemer Dialog' oder das Programm 'SelbstVerständlich Politik'. Hier werden im Jahresverlauf in Stadt und Amt wiederkehrend Vorträge und Diskussionen zu aktuellen politischen Themen organisiert und niederschwellig angeboten. Ebenso entstehen politische Podcasts in einer festen Sendereihe im Offenen Kanal Lübeck. Gefördert wird aber auch das Beteiligungsprojekt 'Demokratie inklusiv'. Hier geht es um nichts weniger als Einrichtung einer funktionierenden Interessensvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in der Stadt Ratzeburg und dem umliegenden Amt Lauenburgische Seen.

Dass sich politische Themen auch mit künstlerischen Mitteln bewegen lassen, zeigt die Künstlergruppe 'b4art' aus Buchholz im Rahmen ihres Projektes "Turmbau zu B.". Dort werden in Ausstellungen und Workshops für Alt und Jung der zerstörerische Größenwahn thematisiert, der in unserer Welt Lebensgrundlagen und auch das gesellschaftliche Zusammenleben unterminiert. Für eine starke Demokratie, frei von Extremismus und Gewalt, engagiert sich auch das Chorprojekt 'POLITICALied' des Vereins Miteinander leben e.V. Es möchte mit musikalischen Mitteln zeigen, wie einfach es sein kann, gemeinschaftliche seine Stimme gegen Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung zu erheben.

"Neben diesen Projektförderungen haben wir in diesem Jahr auch noch viel vor", sagt Begleitausschussvorsitzende Gesine Biller. "Wir wollen aktiv werden, zum '75. Tag des Grundgesetzes', zur Europawahl und vor allem im Rahmen unserer Kampagne "Herz einschalten - Rassismus ausschalten", die den 10-Punkte-Aktionsplan gegen Rassismus der Stadt Ratzeburg mit Leben füllen will. Auch ein weiterer 'Staffellauf der Vielfalt' unter dem Motto 'Demokratie läuft' ist fest eingeplant", weiß sie zu berichten.

Dass die Partnerschaft für Demokratie darüber hinaus immer auch offen ist, für weitere Projektideen aus der engagierten Zivilgesellschaft, zeigen die Budgets, die für Mini- und Seniorenprojekte bereitgestellt wurden. Hier können sich alle Bürgerinnen und Bürger, Schulklassen wie Seniorengruppen einbringen, einen Beitrag zur Gestaltung unserer Demokratie leisten. Ansprechpartner ist hierfür Karl Schneider von der Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft, ansässig bei der BQG Personalentwicklung. Er berät unter www.partnerschaftdemokratie.de zu allen Förderfragen.

Die Arbeit der 'Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische See' wird ermöglicht durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" über das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. "2024 ist das letzte Jahr in der aktuellen Förderperiode des Bundesprogramms. Ob und wie es danach weitergeht, soll sich in den folgenden Monaten zeigen. Mit Blick auf die geleistete demokratiestärkende Arbeit in Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische Seen seit 2017 und die belastbaren Netzwerke von engagierten Menschen, die dadurch entstanden sind, kann ich nur hoffen, dass dieses hochwirksame Programm in irgendeiner Form fortgeführt wird", sagt Mark Sauer vom Federführenden Amt der Partnerschaft bei der Stadt Ratzeburg.

Kurznachrichten Ratzeburg


 Öffentliche Sitzung der Stadtvertretung der Stadt Ratzeburg
Am Montag, 17. März, um 18.30 Uhr, tritt die Stadtvertretung der Stadt Ratzeburg zu ihrer 10. öffentlichen Sitzung im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses zusammen. Auf der Tagesordnung steht unter anderem die Stadtverordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit in der Stadt Ratzeburg, der 10-Punkte Aktionsplan der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen gegen Rassismus und Diskriminierung, die Neufassung der Satzung über die Erhebung einer Zweitwohnungssteuer in der Stadt Ratzeburg sowie verschiedene Bebauungspläne. Einwohnerinnen und Einwohner sind zudem eingeladen, Fragen, Anregungen und Vorschläge zu unterbreiten. Informationen zur Sitzung wie auch zu allen anderen politischen Gremien sind auf der städtischen Webseite im Sitzungsinformationssystem für interessierte Bürgerinnen und Bürger bereitgestellt. Der Zugang zum Sitzungssaal ist barrierefrei möglich.


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