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Schwarzenbek (LOZ). In Anbetracht des wachsenden Leerstands und einer Zunahme an Billigketten in der Stadt machen sich die Schwarzenbeker Grünen dafür stark, dass sich Politik und Verwaltung aktiv und konsequent mit der Zukunft des Einzelhandels in der Innenstadt beschäftigen. In den Wahlprogrammen der anderen Parteien wird dieses Thema hingegen bestenfalls am Rande aufgegriffen. Dabei fällt aus Sicht der Grünen der lokalen Wirtschaft eine Schlüsselrolle für die weitere Entwicklung der Stadt zu.

Aktuell gerät der Einzelhandel vielerorts immer stärker unter Druck. Durch die Änderung des Kaufverhaltens der Kunden in Richtung Onlinehandel - nochmals beschleunigt durch die kritische Situation in der Pandemie - sind die Kundenfrequenzen flächendeckend zurückgegangen. Die Folge sind dauerhafte Umsatzrückgänge vor allem im NonFood-Bereich. Zusammen mit den erheblichen Kostensteigerungen bei den Betriebskosten wie Energie und Miete ist die Lage für viele Händler herausfordernd. Laut einer aktuellen Veröffentlichung des Handelsverband Deutschland (HDE) sind die Zahlen alarmierend: In den letzten drei Jahren haben in Deutschland 41.000 Handelsgeschäfte schließen müssen (von 2010 bis 2019 waren es bundesweit 39.000 Geschäfte). Die aktuelle Leerstandsquote in den B-Lagen der Klein- und Mittelstädte liegt laut Immobilienverband Deutschland bereits bei 25 Prozent.

Hier steht Schwarzenbek dank des vergleichsweisen hohen Anteils an engagiert betriebenen, inhabergeführten Geschäften bislang besser da als manch andere Kommune. Doch ohne entsprechende Maßnahmen wird sich der Trend zu Schließungen wohl auch hier verstärken. Im Zentrum der von den Grünen geforderten Maßnahmen steht die kurzfristige Einrichtung eines Citymanagements mit mindestens einer neu zu schaffenden Stelle innerhalb der Verwaltung. Diese Instanz soll sich künftig um proaktives Leerstands- und Ansiedlungsmanagement kümmern. “Wir wollen außerdem, dass Schwarzenbek ein eigenes Programm zur finanziellen Unterstützung von Existenzgründern aufsetzt, dass gezielt auf definierte leerstehende Handelsflächen ausgerichtet ist“, erläutert Christian Wruck, stellvertretender Vorsitzender der Grünen Fraktion. Denkbar sind dabei nach Ansicht seiner Fraktion temporäre Mietzuschüssen, finanzielle Beteiligungen an nötigen Umbaumaßnahmen sowie Marketingunterstützung bei der Umsetzung zum Beispiel von Pop Up-Stores.

„Die Politik in Schwarzenbek muss endlich begreifen, dass die kleinen Läden in der Innenstadt nicht nur dazu da sind, fleißig Gewerbesteuer zu zahlen, sondern auch eine ganz wichtige kulturelle und soziale Funktion haben“, so Christian Wruck. „Die Aufenthaltsqualität und somit die Innen- und Außenwirkung der Stadt werden maßgeblich vom Mix und der Qualität dieser Geschäfte geprägt.“ Den Leerstand und die drohende Ausbreitung gesichtsloser Billigketten sehen die Grünen als Gefahr für die Identität der Stadt. In Zusammenarbeit mit der Verwaltung wollen sie deshalb Verantwortung übernehmen und nach der Wahl unverzüglich konkrete Maßnahmen ergreifen, um der aktuellen Entwicklung entgegenzuwirken.

Die Schwarzenbeker Grünen fordern dabei eine Neuausrichtung der kommunalen Wirtschaftspolitik. „Reflexartig neue Gewerbegebiete auszuweisen, bringt uns heute nicht mehr weiter“, kritisiert Christian Wruck u.a. die Pläne der SPD für den Westen Schwarzenbeks, die im Rahmen des neuen Flächennutzungsplans aufgekommen sind. Stattdessen soll in Zukunft der Erhalt und die Förderung bereits bestehender kleiner und mittelständischer Unternehmen im Fokus stehen.

„Letztlich müssen wir die wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung dieser Stadt zusammen denken. Eine starke und attraktive lokale Wirtschaft und konsequenter Klimaschutz gehen dann Hand in Hand. Je mehr Menschen aus Schwarzenbek direkt vor Ort Arbeit finden und auch hier ihre Konsumbedürfnisse stillen können, desto besser ist es für die Umwelt. Besonders wenn wir parallel auf den Ausbau von Radwegen und ÖPNV setzen“, fasst Ortsverbands-Sprecher Kolja Ronneberger den Ansatz der Grünen zusammen.

Kurznachrichten Schwarzenbek


Sommerfest der Eisenbahnfreunde
Am 19. und 20. Juli veranstalten von 11 bis 17 Uhr die Eisenbahnfreunde in der Röntgenstraße 24 in Schwarzenbek ein Sommerfest. Besucher erwartet ein vielfältiges Programm mit unter anderem den drei immer mehr wachsenden Modellanlagen in den Spurweiten N und HO. Fahrten mit der Feldbahn in Spurweite 600 mm, die in den letzten Monaten weitergewachsen ist und nun auch die kleine Erweiterung befahrbar ist. Gesamtlänge der Fahrt sind über 400 Meter, mehrere Modellbauausstellungen, dabei unter anderem Modellschiffe in einem transportablen Wasserbecken und ein großes Treffen ferngesteuerter Nutzfahrzeugmodelle. Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Für die kleinen Besucher gibt es eine Hüpfburg, Kinderschminken uvm.


Kleiderladen des DRK benötig Unterstützung
Das ehrenamtliche Team des Kleiderladen vom DRK Schwarzenbek benötigt Hilfe. Gemäß Auskunft der Leiterin, Sabine Konrad, gibt es personelle Engpässe aufgrund von Urlaub und Krankheiten. Aktuell ist er am Dienstag von 10 bis 16 Uhr sowie Freitag von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Geplant ist auch wieder die Öffnung am Donnerstag, wenn sich hierfür Helfer finden. An den Öffnungszeiten sowie am Montag von 13 bis 15 Uhr kann dort saubere, gut erhaltene Kleidung abgegeben werden. Des Weiteren stehen hierzu Container am DRK Zentrum Bismarckstraße 9b zur Verfügung. Verschmutzte, unbrauchbare Bekleidung und sonstige Gegenstände muss das DRK zum Teil kostenpflichtig entsorgen. Weitere Infos unter 04541 / 35 42.


 Bürgersprechstunde
Im Juli findet die Sprechstunde des Bürgervorstehers der Stadt Schwarzenbek am Dienstag, 1. Juli, von 10 bis 12 Uhr, in Zimmer 109, im EG des Rathauses Schwarzenbek, Ritter-Wulf-Platz 1, statt. Außerdem gibt es am Donnerstag, 24. Juli, von 16 bis 18 Uhr eine weitere Sprechstunde in den genannten Räumlichkeiten. Es werden keine Termine vergeben. Bürgervorsteher Roman Larisch erreichen Interessierte per E-Mail unter buergervorsteher@schwarzenbek.de oder telefonisch 04151 / 881 187.


Demenzberatung
Jeden 2. Donnerstag im Monat von 8.30 bis 12.30 Uhr können sich Angehörige und Menschen mit Gedächtnisproblemen im Amt Schwarzenbek-Land, Gülzower Straße 1 beraten lassen. Sie finden Informationen über die Krankheit und den Umgang damit, über Angebote zu Unterstützung und Hilfe sowie ein offenes Ohr für Sorgen und Ängste. Unabhängig und kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten, es gelten die aktuellen Regeln. Weitere Informationen: Barbara Hergert, Koordinierungsstelle Demenz, Telefon 04542 / 83 84 670, info@koordinierungsstelle-demenz.de


Persönliche Beratung durch den Pflegestützpunkt im Amt Schwarzenbek-Land
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden Donnerstag von 8.30 bis 11.30 Uhr individuelle, kostenfreie und unabhängige Beratungen rund um das Thema Pflege in Schwarzenbek an. Lars Koßyk nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen, z.B. bei der Beantragung eines Pflegegrades. Das Beratungsangebot findet ab sofort in den Räumlichkeiten des Amtes Schwarzenbek-Land, Gülzower Straße 1, Trauzimmer in Schwarzenbek statt. Die Beratung ist nur nach vorheriger Terminvereinbarung unter Telefon 04542 / 82 65 49 und unter Einhaltung der 3G-Regel möglich. Weitere Informationen auf der Homepage unter www.pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de.


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