Schwarzenbek (LOZ). Der Frühling ist erwacht und ebenso das (kulturelle) Leben. Um so richtig die sonnige, warme Jahreshälfte zu begrüßen und sich darauf einzustimmen, hat das Amtsrichterhaus Schwarzenbek eine überraschend vielseitige Band engagiert, die nicht zuletzt wegen ihres Namens perfekt in den Mai passt: Fräulein Tüpfeltaubes Tagebuch. Das Konzert am Sonnabend, 7. Mai, beginnt um 19 Uhr. Die Karten kosten 20 Euro an der Abendkasse. Eine Voranmeldung ist über
Zunächst stolpert man vielleicht über den außergewöhnlichen Bandnamen: „Fräulein Tüpfeltaube ist gewissermaßen unsere Muse“, sagt Sarah Horneber. „Sie betrachtet das Leben für uns aus der Vogelperspektive.“
Gewiss, aus der Distanz hat man einen umfassenderen Blick und die daraus gewonnenen Erkenntnisse spiegeln sich in den Liedtexten der Band, allesamt aus der „Tauben“-Feder von Sarah Horneber, wider. Soweit zur Tüpfeltaube. Und warum Tagebuch? „Das Leben ist schließlich wie ein Tagebuch“, meint Sarah, „kein Tag ist wie der andere. Und so ist das auch mit unseren Liedern.“ Eine tagebuchschreibende Taube. Das kann ja heiter werden, mag man denken, oder ernst, oder beides? Beides, lautet die Antwort.
Das Repertoire der Band ist ausgesprochen abwechslungsreich, farbenfroh und sowohl textlich als auch musikalisch auf sehr hohem Niveau. Die Gruppe sieht ihre Musik im Akustik Pop verankert, lehnt sich aber auch an anderen Genres und am Chanson an. Zwei Titel des neuen Albums sind denn auch in französischer Sprache. Wenngleich mit einer gewissen Leichtigkeit präsentiert, haben die Lieder fürwahr nichts Oberflächliches. Sie handeln vom Leben in seiner ganzen Bandbreite, dessen Buntheit, dessen Licht- und Schattenseite, kurzum: dessen Vielfalt.
Sarah Horneber blickt beim Texten durch die Brille von alten, einsamen Menschen, Obdachlosen, oder Verliebten. Sie macht sich Gedanken über Gedanken, philosophiert über den körperlichen Optimierungswahn unserer Zeit und über Schmetterlinge im Bauch. All diese Gedanken münden in wunderbare, poetische Texte, die auch ohne Musik eine Wirkung entfalten und die Zuhörerschaft in Herz und Seele treffen. Eine gesunde Portion Ironie sorgt dafür, dass auch die Lachmuskeln immer wieder in Verzückung versetzt werden.
Die Musik der Stücke passt sich in ihrer Vielfalt den Texten an. Oder umgekehrt, das ist eine Frage der Betrachtung. Die Streicher bringen perkussive Elemente ein und es wird viel improvisiert. „Fräulein Tüpfeltaubes Tagebuch“ klingen folkig, jazzig, poppig und zuweilen auch rockig. Dabei hat die Band einen unverwechselbaren Sound geschaffen, der nach jedem Stück neugierig auf das nächste macht.
Und das sind Fräulein Tüpfeltaubes Tagebuch:
Sarah Horneber – Gesang, Querflöte
Sarah Horneber, in Fürth geboren, schloss 2013 ihr Musikstudium mit den Fächern Jazz/Pop Gesang und Querflöte am ArtEZ Conservatorium Arnhem (NL) erfolgreich ab. Sie ist die Bandleaderin und Frontfrau. Neben ihrer konzertanten Tätigkeit mit verschiedenen Bands in ganz Deutschland, komponiert und textet sie für ihre Projekte. Sarahs musikalische Bandbreite reicht von Pop über Rock, Jazz bis hin zur Weltmusik.
Anna-Sophie Dreyer – Bratsche
Auf die klassische Violaausbildung der gebürtigen Heidelbergerin folgte die Arbeit in unterschiedlichen Orchestern. 1. Preise bei diversen Wettbewerben belegten schon früh Anna- Sophies Können. Ihrem Bachelorstudium Jazz Viola an der ArtEZ Hogeschool voor de kunsten Arnhem folgte ein Masterstudium Kulturmanagement an der Hochschule Bremen. Anna-Sophie ist 1. Preisträgerin des Futuresounds Wettbewerb der Leverkusener Jazztage.
Veit Steinmann – Cello
Der aus München stammende Cellist Veit Steinmann absolvierte einen Master Studiengang Jazz/Pop Cello am ArtEZ Conservatorium Arnhem. Er war mit diversen Ensembles im In- und Ausland unterwegs. Veit ist in vielen Genres musikalisch beheimatet, vom Jazz über Klassik, Folklore, Rock bis hin zur zeitgenössischen Musik. Zahlreiche Auszeichnungen wurden ihm schon zuteil. Auch er ist 1. Preisträger des Futuresounds Wettbewerb der Leverkusener Jazztage.