Beratungsstelle „LAND-GRAZIEN“ erhält 5-Jahres-Förderung von Aktion Mensch

Foto: hfr
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Sandesneben (LOZ). Frauen helfen Frauen Sandesneben und Umgebung e. V. erhält von Aktion Mensch rund 300.000 Euro für den weiteren Auf- und Ausbau seiner Beratungsstelle für Frauen, die von Gewalt betroffen sind.

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Ein Jahr und zwei Monate nach der Antragstellung hat Aktion Mensch die Anschubfinanzierung für das Beratungsangebot „LAND-GRAZIEN“ genehmigt. Ein großer Erfolg für Frauen helfen Frauen Sandesneben und Umgebung e. V. (FhF). Im Februar 2020 hatten zehn Frauen aus dem Herzogtum-Lauenburg, Ahrensburg und Hamburg diesen unabhängigen Trägerverein gegründet, um zusätzliche Beratung und Hilfe für betroffene Frauen im Kreis anzubieten. Tatkräftig und mutig sind sie direkt in die Drittmittelakquise eingestiegen. Miriam Peters, Leitungskraft des Vereins, freut sich, dass sich die unkonventionelle Art an dieses Projekt heranzugehen, nun auszahlt. „Es ist großartig, dass sich die langen, intensiven Bemühungen um diese Förderung gelohnt haben und damit unsere tägliche, wichtige Arbeit anerkannt wird. Das bedeutet uns allen sehr viel.“

Die zugesagte Fördersumme beträgt rund 300.000 Euro, verteilt über 5 Jahre. Das bedeutet für das Projekt und betroffene Frauen im Herzogtum-Lauenburg: Es kann weitergehen – mit mobiler und Onlineberatung für Frauen und Kinder in Problem- und Krisensituationen, Präventionsangeboten und der Gestaltung von regionalen Arbeitsplätzen. „Zunächst wurden wir etwas belächelt für unser Vorgehen, doch wie man in unserem Fall sieht, ein Mutausbruch kann sich lohnen“, resümiert Miriam Peters.

Schnelle, flexible Beratung – auch vor Ort an verschiedenen Standorten

Für betroffene Frauen und Kinder bedeutet das Beratungsangebot „LAND-GRAZIEN“ wertvolle Hilfe. Schon im ersten Jahr des Bestehens hat sich gezeigt, wie groß der Beratungsbedarf ist. Aktuell betreuen die FhF-Beraterinnen 3 bis 4 Erstkontakte pro Woche. Hinzu kommen die Folgeberatungen, die sich daraus ergeben. Feste Öffnungszeiten gibt es nicht. Die Beraterinnen stellen sich flexibel auf die Ratsuchenden ein – ob telefonisch oder online. Mit seinem 2021 angeschafften Fahrzeug inklusive mobilem Beratungsbüro bietet der Verein zudem Vor-Ort-Beratung an flexiblen Standorten – und ermöglicht somit Hilfe in ländlichen Gebieten, in denen staatliche Angebote für Hilfesuchende nicht ausreichend verfügbar oder nutzbar sind. Das Beratungsangebot „LAND-GRAZIEN“ gilt als Modellprojekt in Schleswig-Holstein.

Zum Hintergrund

Frauen sind in unserer Gesellschaft besonders stark von Gewalt betroffen. Laut offizieller Statistik erlebt jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal im Leben körperliche und/oder sexuelle Gewalt. Oft sind aktuelle oder frühere Partner die Täter. Es trifft Frauen aller sozialen Schichten (Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend).

Jede Frau hat Anspruch auf Beratung, wenn sie von Gewalt betroffen ist (Istanbul-Konvention). Genau dies bietet das 2020 ins Leben gerufene Projekt „LAND-GRAZIEN“ im ländlichen Raum des Herzogtums Lauenburg an und schließt damit eine Lücke. Denn: Im Landkreis gibt es nur wenige amtliche Beratungsstellen – Hilfesuchende müssen auch bei akuten Problemen oft mit langen Wartezeiten rechnen oder sie können die Beratung wegen der großen Entfernungen zu den Stellen nicht wahrnehmen.

Über den Verein

Frauen helfen Frauen Sandesneben und Umgebung e.V. setzt sich aktiv gegen Gewalt an Frauen und Kindern ein. Der Verein ist der Träger des Projekts „LAND-GRAZIEN“, eine Beratungsstelle für Frauen und Kinder, die von Gewalt betroffen sind, waren, befürchten dies zu sein oder es vorbeugen möchten. Ein weiteres Projekt ist der „KIDS-CLUB“ mit Beratung für Kinder in schwierigen häuslichen Situationen sowie regelmäßigen Treffen. Miriam Peters, staatlich anerkannte Sozialarbeiterin, leitet die Beratungsstelle. Frauen helfen Frauen Sandesneben und Umgebung e.V. finanziert sich über Spenden und Zuwendungen.

Mehr Information: www.fhf-sandesneben.de

Kurznachrichten aus der Region


Beistandschaften und Wirtschaftliche Jugendhilfe der Kreisverwaltung nur eingeschränkt erreichbar
Aufgrund interner Umzüge einzelner Fachgebiete der Kreisverwaltung sind die Fachgebiete Beistandschaften sowie Wirtschaftliche Jugendhilfe am Dienstag, 30. Mai und Mittwoche, 31. Mai nur sehr eingeschränkt erreichbar. An beiden Tagen können Beratungen zum Kindesunterhalt sowie Beurkundungen von Vaterschaftsanerkennungen und der gemeinsamen elterlichen Sorge nicht angeboten werden. Die Wirtschaftliche Jugendhilfe steht ebenfalls nicht zur Verfügung. Wer dringend Unterlagen oder entsprechende Beratung der genannten Fachgebiete benötigt sollte daher noch vor dem anstehenden Pfingstwochenende mit den Kolleginnen und Kollegen der Kreisverwaltung Kontakt aufnehmen.


Sprechstunden der Behindertenbeauftragten
Die nächste Sprechstunde der Kreisbehindertenbeauftragten Kirsten Vidal am Donnerstag, 25. Mai, in Wentorf bei Hamburg fällt aus persönlichen Gründen aus. Am Montag, 5. Juni, von 12 bis 16 Uhr im Raum 176 des Kreishauses, Barlachstraße 2, in Ratzeburg wird der stellvertretende Kreisbehindertenbeauftragte, Siegfried Betge, die Sprechstunde leiten. Dort ist er auch unter der Nummer 04541 / 888-493 telefonisch erreichbar.


Tarnow-Programm in Boizenburg
Unter dem Motto „Müsst di nich argern!“ findet am 1. Juni um 18.30 Uhr im „Elbeclub“ ein vergnüglicher Abend rund um den niederdeutschen Dichter Rudolf Tarnow statt. Moderatorin Regine Lüdemann, Erzähler Wolfgang Kniep und Sängerin Anke Gohsmann präsentieren schnurrige Geschichten, Reimschwänke sowie Lieder und nehmen die Zuschauer mit auf eine plattdeutsche Reise zwischen Besinnen und herzlichem Lachen. Der Eintritt ist frei (die Künstler arbeiten für „Hutgage“), tel. Platzreservierung bei der Stadtinformation wird empfohlen: 038847-335354 (werktags 10-16 Uhr). Während der Pause stehen Imbiss und Getränke bereit.


Verkehrsbehinderungen
In den kommenden Tagen beginnen die Arbeiten zur Sanierung der Risse in den Radwegen an der K 8 und an der K 15 zwischen Talkau und Groß Schretstaken sowie zwischen Talkau und Tramm. Die Arbeiten werden unter halbseitiger, kurzer Sperrung der Kreisstraßen, welche mit einer Lichtsignalanlage und einer Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit abgesichert werden, durchgeführt. Mit größeren Verkehrsbehinderungen ist aufgrund der nur halbseitigen Sperrungen nicht zu rechnen. Der Kreis bittet um Verständnis für die auszuführenden Arbeiten. Die Sanierung der Radwege soll bis zum 30. Juni abgeschlossen sein.


Lauenburgische Heimat 215
Das neue Heft der Lauenburgischen Heimat ist erschienen. Es ist in den bekannten Buchhandlungen und bei den Bezirksgruppen erhältlich. Über das Kirchenpatronat im Herzogtum Lauenburg berichtet Detlev Werner von Bülow. Die Historikerin Franziska Hormuth beschreibt das dynastische Handeln der Herzöge von Sachsen-Lauenburg, während Prof. Oliver Auge sich genauer mit dem Wirken Herzog Erich V. von Sachsen-Lauenburg und dem "vergeigten " Erbe Sachsen-Wittenburg auseinandersetzt. Weitere Themen sind die soziale Lage der unterbäuerlichen Schichten im Herzogtum um 1848 (Hansjörg Zimmermann), der Gedenkstein für Otto von Bismarck und das Grab Georg von Schönerers in Aumühle (Ulrich Lappenküper), Walter Rückteschells Spuren in Aumühle und Wohltorf (Lothar Neinass) sowie ein Bericht über die Restaurierung der Orgel in der Möllner St. Nicolai-Kirche (Hartmut Ledeboer).


Beratung des Pflegestützpunktes in Wentorf
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Rathaus, Hauptstraße 16, von 14 bis 16 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege und Vorsorge an. Lars Koßyk vom Pflegestützpunkt Im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Persönliche Beratungen vor Ort sind nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


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