Demokratie-Kita als Vorbild für Demokratie-Schule?

Anna Kapahnke und Martin Habersaat in der Lese-Ecke, die derzeit nach Beschlüssen des Kita-Rats neu gestaltet wird. Foto: hfr
Pin It

Martin Habersaat zu Besuch bei der AWO-Kita Lütte Lüüd in Wentorf

 

Wentorf (LOZ). Die AWO-Kita Lütte Lüüd ist seit 2016 eine Demokratie-Kita, zertifiziert nach dem Konzept „Kinderstube der Demokratie“. Zahlreiche Einrichtungen in Schleswig-Holstein haben das Konzept inzwischen übernommen. Das Ziel: Kinder sollen erleben und praktisch lernen, wie Demokratie funktioniert.

Werbung

Die Kinder können in Gremien über das Geschehen in ihrer Gruppe oder der Kita mitentscheiden und in festgelegten Bereichen über ihre persönlichen Belange wie z.B. Essen, Schlafen und Spielen entscheiden. Wie das genau in Wentorf umgesetzt wird, ließ Martin Habersaat, Landtagsabgeordneter aus Reinbek und bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, sich jetzt von Kita-Leiterin Anna Kapahnke und der Drachengruppe erklären und zeigen.

Bei den Namen der Gruppen geht es schon los. Wenn die Kinder wollen, suchen sie sich einen neuen Namen für ihre Gruppe aus. In allen Gruppen bis auf einer hat es so einen Namenswechsel inzwischen gegeben. Was die Kinder beim „gesunden Frühstück“ essen wollen, entscheiden die Gruppen reihum – per Mehrheitsentscheid im Morgenkreis. Der Landtagsabgeordnete erlebte mit, wie Brot und Frischkäse sich gegen Haferflocken durchsetzten, wie Birnen und Trauben mehr Stimmen bekamen als Mandarinen. In der Verfassung ist festgelegt, welche Rechte die Kinder haben und welche die Erwachsenen. Kinder dürfen beispielsweise entscheiden, was ihnen im Alltag hilft – ob beispielsweise ein Kuscheltier oder ein Spielzeug von zuhause mitgebracht werden muss. Kinder entscheiden selber, wann zwischen 8 und 10 Uhr sie im Kinderrestaurant essen wollen. Das „Ob“ steht nicht zur Debatte – einmal in diesem Zeitraum muss jedes Kind zum Frühstück gehen.

Martin Habersaat wünscht sich, dieses Demokratie-Konzept auf die Schulen in Schleswig-Holstein zu übertragen. „Viele Kinder kommen aus einer Demokratie-Kita, eingeführt auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und gründlich evaluiert, an Grundschulen, wo unterschiedlich mit dem Demokratie-Drang der Kinder umgegangen wird. Wir wollen deshalb dieses Rahmenkonzept für die Schulen fortschreiben.“ In einem ersten Anlauf scheiterte die SPD im Landtag, unter anderem befürchtete die Bildungsministerin eine „Kindergartisierung“ der Grundschulen. Aber der Abgeordnete gibt nicht auf, schließlich wachsen in den Demokratie-Kitas ständig neue Befürworter von mehr Partizipation auch in der Schule nach.

Webseite Kita „Lütte Lüüd“: https://www.awo-sh.de/kita-luette-lueued

Kurznachrichten aus der Region


Kreisverwaltung Herzogtum Lauenburg zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen
Die Kreisverwaltung Herzogtum Lauenburg samt aller Außenstellen bleibt auch in diesem Jahr zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen. Von Dienstag, 24. Dezember bis Mittwoch, 1. Januar stehen die Dienstleistungen der Kreisverwaltung, mit Ausnahme der Not- und Krisendienste, nicht zur Verfügung. Tipp: Unter www.kreis-rz.digital können auch während der Feiertage bereits mehr als 250 Dienstleistungen der Kreisverwaltung bequem von zu Hause aus genutzt werden.


Beratung des Pflegestützpunktes in Wentorf
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Rathaus, Hauptstraße 16, von 14 bis 16 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege und Vorsorge an. Lars Koßyk vom Pflegestützpunkt Im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Persönliche Beratungen vor Ort sind nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


Unterstützen Sie mit einer freiwilligen Spende den Journalismus vor Ort, der ohne Konzernvorgaben aus der Region für die Region berichtet. Mit der Spende helfen Sie uns, Sie weiterhin kostenlos mit Nachrichten zu versorgen. Der freiwillige Betrag ist ab einem Euro in ganzen Eurobeträgen frei wählbar. Eine Spendenquittung kann leider nicht ausgestellt werden. Für die Spende ist ein PayPal-Konto notwendig. Vielen Dank! Ihre LOZ-News

Betrag
 EUR
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.