Foto: Michael Dirks-Wetschky
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Die Fraktionen von SPD, Zukunft Wentorf und FDP danken Teilnehmern und gehen positiv an die weitere Arbeit

Wentorf (LOZ). „Das ist das erste mal in diesem gesamten Prozess, dass ich mich mit meinen Anliegen wahrgenommen und abgeholt gefühlt habe“, sagte Diana Junghans, Schulleiterin der Gemeinschaftsschule Wentorf, vor etwa 100 Gästen auf der Veranstaltung „Neue Schulbauten für Wentorf?!“, die die Fraktionen von SPD, Zukunft Wentorf und FDP am vergangenen Dienstagabend im „Sports“ beim FC Wentorf organisiert hatten. „Vielen Dank, dass Sie das für uns möglich gemacht haben. Es war eine Lehrstunde in Demokratie und dringend notwendig“, fügte ein weiterer Besucher hinzu und fasste den Tenor der Veranstaltung damit passend zusammen.

Gemeinsames Argumentesammeln in konstruktiver Atmosphäre

In konstruktiver Atmosphäre diskutierten die rund 100 Teilnehmer untereinander und mit den Vertretern der Politik nach einführenden Vorträgen von Kristof Jahn (FDP) und Miriam Dettweiler-Wesner (SPD). Heraus kamen dabei pro- und contra-Listen für verschiedene Standorte und Bauoptionen der Wentorfer weiterführenden Schulen. Eins wurde an der Stelle schnell klar: Freunde eines großen Schulzentrums auf dem Gelände des Kleingartenvereins meldeten sich auf der Veranstaltung nicht zu Wort. Die pro-Seite der zu erarbeitenden Liste blieb bis zum Ende leer und wurde nur von Moderatorin Sabine Denss (Zukunft Wentorf) aus Gründen der Ausgewogenheit mit vorbereiteten Argumenten bestückt. „Alles, was von den verschiedensten Seiten hier vorgetragen wurde, spricht gegen ein riesiges Schulzentrum auf dem Gelände des Kleingartenvereins“, bemerkte eine Teilnehmerin „und wir verstehen nicht, warum diese Option überhaupt weiter verfolgt wird.“

Die Ergebnisse: Die Option Schulzentrum fiel durch

Diese Aussage wurde auch durch eine Gewichtung, die die Teilnehmer durch das Verteilen von Klebepunkten auf den Argumente-Listen vornehmen konnten, bestätigt:

1. Die hohe Anzahl der Schüler (ca. 2.000) auf dem kleinen Gelände am Rande des Industriegebiets mit ihren vielen negativen Konsequenzen beunruhigte dabei die meisten Mitwirkenden (soziale Konflikte, kein begleitendes pädagogisches Konzept zum Aspekt „Schulzentrum“, Belastung und Stress für alle).

2. Zu wenig Platz im Freien für differenzierte Bewegungsflächen war eine weitere Sorge, die die Menschen an dem Abend beschäftigte.

3. „Keine Chance für Identifikation mit der eigenen Schule“ griff einen sozialen und pädagogischen Aspekt der Schulplanung auf, der viele Teilnehmer bewegte.

Weitere Kritikpunkte waren u.a. die unattraktive Lage am Gewerbegebiet, die unübersichtliche Verkehrslage am Südring und Gefahren für jüngere Schüler auf einem möglichen Weg zum Sportplatz beim SC Wentorf; der weit in der Zukunft liegende Baubeginn (Stichwort: Klage Kleingärtner), der die Gemeinschaftsschule zwingen würde, auf unabsehbare Zeit in ihren sanierungsbedürftigen Gebäuden weiter zu funktionieren; Sorgen wegen der geringen Grundstücksgröße, die bautechnisch zur Errichtung eines großstädtischen Betonklotzes über mehrere Etagen zwänge, der auch mit den drohenden Begleiterscheinungen überhaupt nicht zur sonstigen hohen Lebensqualität der Gemeinde im Grünen passte. Genauso wie die unter Umweltaspekten kritisch zu sehende Bodenversiegelung der Gartenanlage der Kleingärtner, die ebenfalls mit Vertretern an der Veranstaltung teilnahmen und deren Anliegen viele Sympathien galten. Sie konnten den Zuhörern vor Augen führen, wie viel Arbeit und Liebe in ihren Parzellen steckt, wie viel Lebensqualität ihnen ihr grünes Zuhause z.T. schon seit Jahrzehnten bietet – und warben für den Erhalt ihrer Anlage.

Wertschätzung für Gemeinschaftsschule und Gymnasium am eigenen Standort

Der Neubau der Gemeinschaftsschule am eigenen Standort wurde im Gegensatz zum Schulzentrum überwältigend positiv bewertet. Insbesondere die grüne Lage mit ihren kurzen Wegen für die Schüler ab der 5. Klasse, aber auch für Grundschüler und andere Wentorfer, die das Lehrschwimmbecken der Schule nutzen, wurde gewürdigt und sollte unbedingt erhalten bleiben. Die Einrichtung einer eigenen Oberstufe wurde für die Schüler der Gemeinschaftsschule als Stärkung der Schule und in ihrer Bedeutung als durchgehende Option zum Abitur durch die Mitwirkenden des Abends äußerst positiv bewertet.

Auch das Gymnasium, das durch Schulleiter Matthias Schmidtke vertreten war, erhielt viel Unterstützung von den Beteiligten, die durch ihre Beiträge und Gewichtung der Argumente deutlich machten, wie sehr sie die differenzierten Konzepte des Gymnasiums und seine Lage im Ort schätzten.

Die Parteien sagen danke!

„Wir freuen uns über die positive Atmosphäre, die guten Argumente und das wertvolle Feedback zu unserem Abend“, sagt Ute Berns von der Wählergemeinschaft Zukunft Wentorf, „und bedanken uns bei allen, die gekommen sind und dazu beigetragen haben.“ Oliver Jäger, Fraktionsvorsitzender der SPD, ergänzt: „Der Abend war ein großer Erfolg in Sachen Bürgerbeteiligung und Transparenz, die sich viele Menschen hier bei uns gewünscht haben. Wir müssen in der Diskussion um Schulstandorte immer das Wohl der Schüler im Auge behalten, damit sie auch in Zukunft gern bei uns in Wentorf zur Schule gehen und erfolgreich lernen können.“ FDP-Fraktionsvorsitzender Dirk Matzen schließt ab: „Wir nehmen die Argumente und auch die Fragen, die an dem Abend an die gesamte Wentorfer Politik gestellt wurden, mit in unsere Ausschüsse und suchen gemeinsam nach Antworten und Lösungen.“

Kurznachrichten aus der Region


Sprechstunden der Kreisbehindertenbeauftragten
Die nächsten Sprechstunden der Kreisbehindertenbeauftragten Kirsten Vidal finden an folgenden Terminen statt:
Donnerstag, 26. Juni, von 14 bis 15.30 Uhr im Rathaus in Wentorf bei Hamburg, Hauptstraße 16.
Montag, 7. Juli, von 12 bis 16 Uhr im Raum 176 des Kreishauses, Barlachstraße 2, in Ratzeburg. Dort ist sie auch unter der Nummer 04541 / 888-493 telefonisch erreichbar.


Beratung des Pflegestützpunktes in Wentorf
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Rathaus, Hauptstraße 16, von 14 bis 16 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege und Vorsorge an. Lars Koßyk vom Pflegestützpunkt Im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Persönliche Beratungen vor Ort sind nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


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