Geesthacht (LOZ). Mit 40 Interessierten startete der SPD-Stadtspaziergang „Vom alten Geesthacht zur Hafen-City“. Knapp zwei Stunden stand die Historie und Entwicklung von Geesthachts neuem Stadtteil am alten Hafen im Mittelpunkt.
Helmut Knust vom Heimatbund- und Geschichtsverein informierte über die Anfänge des Geesthachter Hafens. Der Hafen und die Schifffahrt waren als Wirtschaftszweig lange Zeit von großer Bedeutung. Der Geesthachter Hafen ist 1886 zum besten Winterhafen an der Unterelbe umgebaut worden. 1913 wurde eine Werft, die spätere Menzer-Werft gegründet. Bedeutende Betrieb siedelten sich an, z.B. die Kalk- und Sandsteinwerke Wilhelm Holert. Das Gebiet um den Geesthachter Hafen war Geesthachts erstes größeres Industrie- und Gewerbegebiet. Die Bedeutung des Hafens nahm im Laufe der Zeit ab. Auch verlor die Lage am Wasser für viele Betriebe an Bedeutung. Zuletzt nutzten das Hafengebiet u.a. eine Tischlerei, eine Fliesen- und Keramikfirma, der städtische Bauhof, die Recyclingfirma RES und die Wasserbaufirma Möbius.
„Mit dem Projekt „Geesthacht an die Elbe“ begann 2007 die Neuentwicklung des gesamten Gebietes. Auf der ehemaligen Werft-Halbinsel entstand in Schritten der heutige Freizeitpark mit Beach-Club, Dirt-Bike-Strecke, Beachvolley-Feldern, Minigolf-Anlage, Eiscafé und der großen Freifläche Roter Platz. Und nicht zu vergessen – die Sitzterrassen, die mit „Musik-am Hafen“ 2018 zum Leben erweckt wurden“, erläuterte der stellvertretende Bürgervorsteher Samuel Bauer, der noch begeistert von der letzten Veranstaltung schwärmte.
SPD-Fraktionschefin Petra Burmeister informierte zu der Wohnbebauung auf den ehemaligen Industrieflächen. „Konzeptionelle Grundlage war zunächst der Masterplan aus einem städtebaulichen Wettbewerb. Hohe Kosten durch den Hochwasserschutz, die Altlasten und die Forderung der Politik, Autos weitgehend in Tiefgaragen unterzubringen, führten zu angepassten Planungen. Für die SPD ist wichtig, dass es eine soziale Mischung im neuen Quartier gibt aus Eigentums-, Miet- und Sozialwohnungen. Hierzu hat unsere Initiative für 25 Prozent Sozialwohnungen beigetragen. Inzwischen sind 200 Sozialwohnungen gebaut oder im Werden. Wir konnten verlässliche Vermieter wie die Bergedorf-Bille Wohnungsgesellschaft für Geesthacht neu gewinnen. Auf der städtischen Fläche entsteht aktuell das neue Seniorenheim, eine Kita und das Seglerheim. Es gibt also nicht nur Wohnen im Quartier.“
Fragen gab es zum Planungsstand für den Nahversorger, zu mehr Raum für Fußgänger und Radfahrende, Plätzen zum Verweilen und für Gastronomie. Während weitere Verweilmöglichkeiten geplant sind, konnte Petra Burmeister für die Gastronomie keine allzu großen Hoffnungen machen. „Als Stadt würden wir uns verheben, wenn wir auch Restaurants betreiben. Hier müssen sich Private finden und die Möglichkeiten nutzen wie es z.B. am Pier 3 oder am Hotel zur Post geschehen ist. Gerne nehme ich die Frage mit, ob es noch Möglichkeiten auf den verbliebenen Flächen gibt. Allerdings zeigt das Schicksal des Elbchic-Cafés, dass Wohnen und Gastronomie nicht immer verträglich sind.“
Für die SPD steht nach diesem gelungenen Auftakt ihrer geplanten Stadtspaziergänge fest – es wird bald einen nächsten Stadtspaziergang geben.