Abbauarbeiten sollen in diesem Jahr beginnen
Geesthacht (LOZ). Der Leiter der Atomaufsichtsbehörde in Kiel, Dr. Andreas Wasielewski, hat Dr. Ingo Neuhaus, Geschäftsführer der Kernenergiesparte Vattenfalls in Deutschland, und Torsten Fricke, Leiter des Kernkraftwerks Krümmel, die Stilllegungs- und Abbaugenehmigung für das Kernkraftwerk Krümmel überreicht.
Dr. Ingo Neuhaus: „Mit der jetzt erteilten Genehmigung wird das Kraftwerk vom Nachbetrieb in die Stilllegung übergehen. Dies ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur ‚grünen Wiese‘ an der Stelle des Kraftwerks. Bei den Abbauarbeiten können wir auf Erfahrungen zurückgreifen, die wir im Kernkraftwerk Brunsbüttel gewonnen haben. Dort haben wir 2019 mit dem Abbau begonnen. Wir rechnen damit, dass die Abbauarbeiten in Krümmel etwa 15 Jahre in Anspruch nehmen werden.“
Bis außen am Kraftwerk Abbauarbeiten zu sehen sind, werden einige Jahre vergehen. Denn der Abbau wird von innen nach außen durchgeführt. Die am stärksten durch den Betrieb des Reaktors aktivierten Komponenten werden zuerst entfernt. Begonnen wird also mit den Einbauten des Reaktordruckbehälters (RDB). Dazu gehören Großkomponenten wie Dampftrockner, Dampfwasserabscheider, Kernmantel und Kerngitter. Die Arbeiten selbst werden von einem Konsortium von Fachfirmen mit entsprechender technischer Expertise ausgeführt. Die Spezialisten stehen ab dem vierten Quartal 2024 zur Verfügung, um das erste Teil der RDB-Einbauten auszubauen und zu zerlegen. Die Abbauarbeiten der RDB-Einbauten sollen 2027 abgeschlossen werden.
Mit dem Entfernen des letzten Brennelements 2017 und der letzten Einzelbrennstäbe 2019 haben rund 99 Prozent des radioaktiven Inventars das Kraftwerk verlassen. Von dem verbleibenden ein Prozent des radioaktiven Inventars befinden sich wiederum mehr als 90 Prozent im Reaktordruckbehälter und seinen Einbauten.
Die einzelnen Abbauarbeiten müssen jeweils im atomrechtlichen Verfahren beantragt werden.