„Die Atomkraft hat keine Zukunft“: Rasmus Andresen gegen EU-Pläne für Atom-Comeback

Knut Suhk, grüner Landtagskandidat, und MdEP Rasmus Andresen. Foto: Annedore Granz
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(LOZ). Ein Gespenst geht um in Europa: Die Renaissance der Atomkraft auf dem Kontinent. Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, Kernenergie in der Taxonomie als “nachhaltig” und “klimafreundlich” einzustufen. Doch gegen die von der EU-Kommission vorgelegte Verordnung regt sich Widerstand, wie der EU-Parlamentarier Rasmus Andresen (Bündnis 90/Die Grünen) bei einem Besuch im Kreis Herzogtum Lauenburg deutlich gemacht hat.

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„Österreich und Luxemburg haben bereits eine Klage gegen das fragwürdige Vorgehen der Kommission angekündigt, solle der Rechtsakt in Kraft treten“, erklärte Andresen. Die Klage habe durchaus Aussicht auf Erfolg, so der Flensburger bei einer Diskussionsveranstaltung zum Thema in Wohltorf. „Wir Grüne sind der Ansicht, dass die Kommission wichtige Verfahrensanforderungen außer Kraft gesetzt und die Rolle des Europäischen Parlaments untergraben hat.“

Um die Einstufung von Atom und Gas als “nachhaltig” zu verhindern, müssten eine Mehrheit der EU-Parlamentarier gegen den Vorschlag stimmen. Neben den Grünen haben auch die Sozialdemokraten und die Linken im Parlament ihre Ablehnung angekündigt. „Wir werden unsere Ablehnung mit stichhaltigen Argumenten unterlegen. Damit wollen wir Konservative und Liberale Parlamentarier überzeugen, auch gegen die Taxonomie zu stimmen“, so Andresen.

Alternativ wäre eine Ablehnung durch die Mitgliedsländer möglich, aber eher unwahrscheinlich. Dafür müssten sich mindestens 20 Mitgliedsländer zusammenschließen, die zusammen 65 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren.

„Ein Comeback der Atomkraft wäre nicht nur mit Blick auf die Gefahr eines nuklearen Unfalls ein Rückfall in die energiepolitische Steinzeit: Die Kernenergie ist teuer, für die Endlagerung des radioaktiven Abfalls gibt es noch keine Lösung“, betont Knut Suhk, grüner Landtagskandidat für das Herzogtum Süd, der die Veranstaltung moderierte. Hinzu kommt ein weiteres Problem: Im Zuge des Klimawandels besteht die Gefahr, dass die Pegel der Flüsse bei anhaltender Trockenheit stark sinken und damit die Kühlung der Atommeiler nicht gewährleistet werden kann.

Deshalb gelte es, betont Andresen, dem Vorhaben der EU-Kommission laut und entschlossen entgegenzutreten. „Die Atomkraft hat keine Zukunft – daran ändert auch der Krieg in der Ukraine nichts.“ Im Gegenteil: Die Gefechte bei Tschernobyl hätten gezeigt, wie gefährlich diese Energiequelle ist.

Kurznachrichten aus der Region


Sprechstunden der Behindertenbeauftragten
Die nächsten Sprechstunden der Kreisbehindertenbeauftragten Kirsten Vidal finden an folgenden Terminen statt:
Donnerstag, 25. April, von 14 bis 15.30 Uhr im Rathaus in Wentorf bei Hamburg, Hauptstraße 16.
Montag, 6. Mai, von 12 bis 16 Uhr im Raum 176 des Kreishauses, Barlachstraße 2, in Ratzeburg. Dort ist sie auch unter der Nummer 04541 / 888-493 telefonisch erreichbar.


Wentorfer Demo für Demokratie und Menschlichkeit
Unter dem Motto „Wentorf zeigt Gesicht“ findet am Sonntag, 28. April, um 15 eine Kundgebung auf dem Platz vor dem Rathaus statt. Eine Arbeitsgruppe aus allen Wentorfer Parteien hat ein breites gesellschaftliches Bündnis organisiert, das sich in die große Bewegung zur Verteidigung von Demokratie und Menschlichkeit einreiht. Das Format soll eine Kundgebung mit kulturellem Programm sein. Die Poetry Slam AG vom Gymnasium kommt mit einem Mini-Poetry-Slam. Es gibt Musik und Redebeiträge u.a. von der Bürgermeisterin Kathrin Schöning und Pastor Klein von der evangelischen Gemeinde. Die Veranstalter rufen zu friedlicher Teilnahme auf und freuen sich auf eine positive Stimmung bei hoffentlich schönem Frühlingswetter.


Beratung des Pflegestützpunktes in Wentorf
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Rathaus, Hauptstraße 16, von 14 bis 16 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege und Vorsorge an. Lars Koßyk vom Pflegestützpunkt Im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Persönliche Beratungen vor Ort sind nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


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