Geesthacht (LOZ). In der Geesthachter Ratsversammlung wurde ein Antrag der Grünen zur Parkraumbewirtschaftung mit großer Mehrheit abgelehnt. Parkraumbewirtschaftung heißt: Einführung von Parkgebühren. Auch die SPD-Fraktion hatte sich entschieden, dem Vorschlag der Grünen nach einem umfänglichen Konzept durch externe Berater nicht zu folgen.
Zum Hintergrund gehört, dass aktuell bereits acht große Untersuchungen, Konzepte und Planungen außerhalb von Bebauungsplänen durch die Verwaltung bearbeitet werden oder demnächst beginnen. Andere Pläne wie der abgeschlossene Sportentwicklungsplan liegen mangels Personal in der Warteschleife. „Schubladenpläne benötigen wir nicht. Gefragt sind konkrete Vorschläge. Das ins Feld geführte CO2 Sparziel greift hier nur begrenzt, da auch E-Autos Parkplätze benötigen. Die SPD ist offen, Überlegungen für konkrete städtische Gebiete und Parkflächen gemeinsam anzustellen“, so Petra Burmeister, SPD-Fraktionsvorsitzende.
Geesthacht ist aktuell großzügig. Die Nutzung von Parkplätzen kostet die Parkenden nichts. Das gilt für private Stellplätze und für städtische Flächen. Faktisch gibt es in Teilen der Stadt jedoch eine Parkraumbewirtschaftung durch Parkscheiben und regelmäßige Kontrollen, gerade auch innenstadtnah. „Für die Parkkontrollen haben wir durch zusätzliche Stellen die Verwaltung besser ausgestattet. Für die Innenstadt rund um die Fußgängerzone sehen wir als SPD aktuell keinen Handlungsbedarf. Das gute Parkplatzangebot ist ein Plus für unsere Einkaufsstraße in schwierigen Zeiten. Zudem gehören viele Parkflächen privaten Eigentümern. Für die Garten-City hat der Investor angekündigt, auch gebührenpflichtige Parkplätze vorzusehen. Hier werden wir schauen, ob dies dann Konsequenzen für andere Parkflächen haben muss“, so Petra Burmeister. „Für uns ist dies auch ein Thema, das wir gerne mit den städtischen Beiräten wie z. B. dem Wirtschaftsbeirat diskutieren möchten. Wer Parkplätze begrenzt und verteuert, braucht auch verkehrliche Alternativen wie gute Radwege und verlässliche Busverbindungen.“
Einen Ansatz für konkrete Überlegungen und Prüfungen sieht die SPD daher im Rahmen des geplanten Verkehrsentwicklungsplan. „Da werden wir das Thema Parken mitnehmen. Die SPD würde gerne mit Parkflächen in die Höhe gehen. Es sollte konkret überlegt werden, wo flächensparende Lösungen umsetzbar sind, auch unter Aufgabe von größeren ebenerdigen Parkflächen. Für die Ecke Steinstraße/Elbstraße haben wir dafür einen ersten Vorschlag gemacht.“