Foto: Stadt Geesthacht – Wiebke Jürgensen
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Geesthacht (LOZ). Von minus 10 bis plus 16 Grad: Die Temperatur-Unterschiede der vergangenen Woche glichen einer Berg-und-Talfahrt. Was manch wetterfühliger Person zusetzt, geht auch an der Natur nicht spurlos vorbei: Plötzlich ist Frühling – plötzlich wandern die Amphibien.

„Durch das sehr wechselhafte Wetter blieb uns dieses Jahr wenig Zeit, um uns auf die Amphibienwanderung vorzubereiten“, sagt Felicitas Verhoef vom Fachdienst Umwelt der Geesthachter Stadtverwaltung. Sie erklärt: Die Amphibienwanderung ist in Geesthacht grundsätzlich ein bekanntes Phänomen. Wenn das Wetter milder wird, erwachen Kröten, Frösche, Molche und Lurche aus ihrer Winterruhe und begeben sich von ihren Winterquartieren in ihre Laichgebiete.

In mehreren Bereichen des Geesthachter Stadtgebiets müssen die Tiere auf diesem Weg stark befahrene Straßen queren. Damit möglichst wenige von ihnen dabei zu Schaden kommen, bauen städtische Mitarbeitende in diesen Bereichen Amphibienschutzzäune auf – und dafür bleibt nun sehr wenig Zeit. „Vergangene Woche hatten wir auch tagsüber noch eisige Temperaturen. Der Aufbau der Schutzzäune ist bei gefrorenem Boden aber schwierig, weil wir unter anderem Eimer in den Boden eingraben müssen. Mit diesen Arbeiten beginnen wir normalerweise, wenn die Temperaturen langsam ansteigen. Bis es dann auch nachts so warm ist, dass unsere Amphibien wandern, vergeht typischerweise etwas Zeit“, beschreibt Felicitas Verhoef. Doch nicht so in diesem Jahr: Wegen der sehr rasch, sehr stark angestiegenen Temperaturen, werden die Amphibien dieses Frühjahr sehr schnell munter. „Für die Nacht von Dienstag auf Mittwoch sind beispielsweise Höchstwerte von 8 Grad prognostiziert. Es wird also recht warm. Darüber hinaus soll es regnen. Beides gefällt den Amphibien und animiert sie dazu, ihre Wanderung zu beginnen“, sagt Felicitas Verhoef. Bis Ende dieser Woche sollen an vier Standorten im Stadtgebiet Amphibienschutzzäune stehen: an Teilen der Mercatorstraße, der Wilhelm-Holert-Straße und des Worther Weges sowie an der Westerheese in Grünhof-Tesperhude. Mitarbeitende der Städtischen Betriebe werden die etwa 30 Zentimeter hohen, grünen Folien auf mehreren hundert Metern Länge montieren. Den Auftrag dazu erteilt der Fachdienst Umwelt des Rathauses, dessen Mitarbeitende sich mit den Fachleuten vom Naturschutzbund Geesthacht (NABU) sowie weiteren Freiwilligen abstimmen.

„Sobald die Temperaturen im Frühjahr mehrere Tage und Nächte hintereinander über 5 Grad liegen, beenden Frösche und Kröten ihre Winterruhe und wandern zu ihren Laichgründen, um dort dann ihre Eier abzulegen“, erklärt Ulrike Stüber. Das Prinzip der Schutzzäune in Kürze: Sie schirmen wandernde Amphibien von Straßen ab. Die Tiere kriechen und hüpfen an dieser Barriere entlang, bis sie an Eimer gelangen, die in regelmäßigen Abständen entlang des Krötenzauns in den Boden eingelassen werden. Amphibien, die in die Eimer fallen, sind erstmal sicher. Täglich kontrollieren Freiwillige dann die Eimer und bringen Tiere, die sie darin finden, auf die andere Seite der Straße zu den Laichgründen.

Werden die milden Temperaturen übrigens nochmal von längeren frostigen und trockenen Zeiträumen unterbrochen, stellen die Amphibien ihre Wanderungen ein, bis es wieder wärmer wird. Als wechselwarme Tiere sind sie bei niedrigen Temperaturen wenig aktiv. Die Rückwanderung der Tiere erfolgt nicht so geballt wie im Frühjahr, sondern je nach Art unterschiedlich, vom späten Frühjahr bis zum Herbst.

Über Anzahl und Arten der gefundenen Amphibien führen Stadtverwaltung und NABU eine Statistik. In den vergangenen Jahren wurden während des Wanderzeitraums mehr als 1.000 Tiere an den Krötenzäunen gesammelt. Sogar seltene Tiere wie Knoblauchkröten, Moorfrösche, Kamm-Molche und Laubfrösche sind demnach in den Fang-Eimern schon zu finden gewesen, die häufigsten Arten sind in Geesthacht Erdkröten und Grasfrösche.

Kurznachrichten Geesthacht

 


Radweg am Geesthachter Heuweg wird erneuert
Verkehrsteilnehmende müssen sich auf Behinderungen am Geesthachter Heuweg einstellen. Vom 28. April bis voraussichtlich 16. Mai werden dort auf Höhe der Hausnummer 82 Teile des Radweges erneuert. Für diese Arbeiten müssen zeitweise Bereiche des Radweges gesperrt werden. Der Gehweg ist weiterhin nutzbar. Radfahrende müssen im Bereich der Baustelle absteigen, den Gehweg nutzen und auf Fußgänger Rücksicht nehmen.


Verkehrsbehinderungen Tegeler Straße und Spandauer Straße
Verkehrsteilnehmende müssen sich auf Einschränkungen in der Geesthachter Innenstadt einstellen. Vom 7. Mai bis voraussichtlich einschließlich 30. Juni werden im Auftrag der Geesthachter Netzbau GmbH an der Tegeler und Spandauer Straße Arbeiten am Stromnetz durchgeführt. Dafür wird der östliche Gehweg an der Telegeler Straße im Bereich der Hausnummern 18 bis 50 sowie der Gehweg an der Spandauer Straße auf Höhe der Hausnummer 36 voll gesperrt. Die Fahrbahnen von Tegeler und Spandauer Straße werden abschnittsweise im gleichen Bereich halbseitig gesperrt.


Alkohol- und Drogenberatung
Die Alkohol- und Drogenberatung teilt mit, dass ab sofort die offenen Sprechstunden wieder stattfinden. Diese finden statt: dienstags von 16 bis 18 Uhr und freitags von 9 bis 11 Uhr, Markt 3 in Geesthacht und montags von 15 bis 17 Uhr, Mühlenweg 17 in Lauenburg. Zur Vermeidung von Wartezeiten wird um eine kurze telefonische Anmeldung unter 04152 / 791 48 gebeten.


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