Geesthacht (LOZ). Vor wenigen Tagen wurde die Geesthachter Grundschule Silberberg und der NABU für das Projekt „Schulbiotop“ mit dem Blunck-Jugendumweltpreis der Stiftung Herzogtum Lauenburg ausgezeichnet. Anfang des Jahres 2022 hatte die Silberbergschule die Initiative ergriffen, auf einer separaten, eingezäunten Fläche hinter dem Schulhof ein „Schulbiotop” als grünes Klassenzimmer zu entwickeln. Entstanden ist dort ein „wahres Paradies“, wie Schulleiterin Kirsten Hansen sagt.
Die 550 Quadratmeter große Fläche gehört der Stadt Geesthacht und wurde vor vielen Jahren schon einmal von Kindergruppen der Geesthachter Ortsgruppe des Naturschutzbundes (NABU) genutzt. Die Idee der Schule stieß beim städtischen Fachdienst Umwelt mit Ulrike Stüber auf großes Interesse, die den Kontakt zum NABU vermittelte. „Anfangs war alles total mit Brombeersträuchern und einer defekten Teichanlage verwildert. Nachdem das Gelände urbar gemacht wurde, begann der Aufbau von Naturgartenelementen“, erinnern sich Heike Kramer (Vorsitzende NABU Geesthacht) und Ralf Schütze-Buzello vom NABU Geesthacht an den Beginn. Mit bei den Arbeitseinsätzen dabei waren auch zahlreiche NABU-Helfer, die NABU-Jugend um Annette Feindt, Heike Kramer, Yasmine Ringe und Christina Syring, Schul-Konrektor Volker Scheibe, eine Garten-AG sowie die Schulklassen von Arne Janssen und Jacqueline Pielke.
Der Aufbau des „grünen Klassenzimmers“ wurde durch Perspektivschulgelder finanziert. Alle folgenden Kosten konnten durch eine Förderung der Buhck-Stiftung vertreten durch Bianca Buhck in Höhe von 4.900 Euro realisiert werden. In einem etwas tiefer liegenden Bereich, in dem früher der defekte Teich gelegen war, entstand ein „Amphitheater“ mit Sitzreihen für Gruppen, die das Schulbiotop als „grünes Klassenzimmer“ nutzen. Um diesen zentralen Treffpunkt herum wurden „klassischen Lebensinseln“ (Naturgartenelemente) angelegt und damit die Grundlage für eine Naturerlebnispädagogik realisiert.
„Kennzeichnend für die Zusammenarbeit ist, dass die beteiligten Gruppen zum einen eigene Projekte umsetzen und zum anderen gemeinsame Arbeitseinsätze durchführen. Auch Eltern haben bereits sehr engagiert mitgewirkt“, ziehen Heike Kramer und Ralf Schütze-Buzello ein positives Projektfazit. Sowohl bei der Arbeit mit den Schulklassen, als auch mit den Garten-AGs liege der Fokus auf der Auseinandersetzung und der Pflege der Natur. Die Schülerinnen und Schüler lernen Verantwortung zu übernehmen, Pflanzen und Tiere zu beobachten und so erfahren sie etwas über die Bedeutung von Umweltschutz und Lebewesen. Neben der allgemeinen Pflege des Biotops gehören auch der Bau von Insektenhotels und die Bepflanzung von Hochbeeten und einer Kräuterspirale zu den Aufgaben der Grundschüler. Außerdem konnte bereits das erste Gemüse in den Hochbeeten geerntet werden, das die Kinder selbst ausgewählt, gepflanzt und gegossen hatten.
Mittlerweile ist das Projekt „Schulbiotop am Silberberg“ im Jahresarbeitsplan der Grundschule Silberberg aufgenommen worden. Zudem wird das Biotop für den Unterricht genutzt, um beispielsweise Zeichnungen von Blättern oder Insekten anzufertigen, Insekten zu beobachten oder auch die jahreszeitliche Entwicklung bestimmter Pflanzen zu dokumentieren. Das Schulbiotop als kleine grüne Oase auf dem Schulhof lädt die Kinder neben dem Entdecken auch dazu ein, Ruhe zu finden und die Natur zu genießen. Seit Beginn des Projektes „Schulbiotop am Silberberg“ hat auch die NABU-Jugendgruppe bei ihren monatlichen Treffen sehr engagiert mitgewirkt. So pflanzte sie einen „Finkenwerder Herbstprinz“-Apfelbaum sowie Sträucher und Stauden, gruben einen Miniteich als Feuchtstelle und bauten eine Totholzpyramide aus Stämmen. Auf einer kleinen Fläche legte die Gruppe zusätzlich auch noch eine Blühwiese an. Mit viel Freude sind die Kinder und Jugendlichen bei den praktischen Arbeiten zur Gestaltung der Lebensinseln dabei. Sie buddeln, hacken, pflanzen, gießen und schleppen mit großem Engagement. Nebenbei gibt es viel zu entdecken: Regenwürmer, Steinläufer, Wasserläufer und Kohlmeisen.