Doch keine Reerdigung in Mölln – "Wenn Bedenkenträger Innovation verhindern"

Foto: hfr
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Mölln (LOZ). Noch bevor es zu einer offenen politischen Beratung im Bauausschuss zum Thema “Reerdigung”* kommen konnte, hat das betroffene Unternehmen nun sein Pläne gekippt. Es wird also keine erweiterte Erprobung der neuartigen, ökologischen Bestattungsform in Mölln geben.

Das Unternehmen sucht nun anderswo einen Standort. Die FDP ist über diese Entwicklung überrascht und findet den Ablauf bedenklich. In einer Pressemitteilung verweist das Unternehmen auf konkurrierende Nutzungen des Friedhofsgeländes wie einen Kindergarten oder Sozialbauten. Wie es vor einer offenen Aussprache auf diese Ideen kommt, ist unbekannt. Allerdings äußerte die SPD-Fraktion in einer Ausschusssitzung im November derartige Pläne. „Mölln entgeht eine wichtige Chance. Die lokalen Investitionen hätten ein klares Signal für einen modernen und offenen Innovationsstandort gesendet. Man könnte den Eindruck gewinnen, der Investor sei im Hinterzimmer mit ablehnenden Argumenten versorgt worden. Das hielten wir für sehr bedenklich“, sagt Jannes Hagemann (FDP-Kandidat zur Kommunalwahl).

Auch Helmut Bergmann (Stadtvertreter, FDP) ist verwundert: „Die Debatten und Zweifel zur “Reerdigung” haben wir verfolgt. Für uns war eine sachliche Bewertung wichtig. Unter der Voraussetzung einer unbefristeten Betriebserlaubnis durch das Land sowie einer Entrichtung von Gewerbesteuern in Mölln hätten wir dem Projekt zugestimmt. So wären hygienische Bedenken ausgeschlossen. Als freiheitsliebende Partei sehen wir eine moralische oder geschmäcklerische Bewertung nicht als Aufgabe der Politik an. Die Art der Beerdigung wählt schließlich jeder selbst. Auf Innovation, Steuereinnahmen und Arbeitsplätze muss nun verzichtet werden. Besonders vor dem Hintergrund des desolaten Haushaltes 2023 ist das ärgerlich.“

*Bei einer Reerdigung werden die Verstorbenen in einem Kokon, wo sie auf pflanzlichen Materialien ruhen, innerhalb von 40 Tagen zu Muttererde umgewandelt. Die verfeinerte Erde wird später auf einem Friedhof beigesetzt.

Kurznachrichten Mölln


Naturschutz fragt - Kreispolitik antwortet
Die BUND Kreisgruppe Herzogtum Lauenburg lädt zu einer Informationsveranstaltung im Rahmen der anstehenden Kommunalwahl ein. Dabei wird Politikern des Kreises die Gelegenheit gegeben, sich zu Fragen des BUND rund um die Themenkomplexe Naturschutz, Klima, Energie und Mobilität zu positionieren. Je ein Vertreter der Freien Wähler, FDP, Bündnis 90/Die Grünen, CDU, SPD, Linke und AfD sind dazu eingeladen. Umweltbewegte Wähler haben somit die Gelegenheit zu prüfen, ob die bevorzugte Partei wirklich zu den eigenen Vorstellungen passt. Der BUND freut sich auf eine rege Teilnahme und zwar am 28. März um 19 Uhr im Stadthauptmannshof Mölln, Hauptstraße 150.


Erfolgreiche Müllsammelaktion
Am 11. März 2023 fand die 29. Müllsammelaktion im Rahmen der Aktion „Unser sauberes Schleswig-Holstein“ statt. Es hatten sich im Vorfeld 382 Personen, davon 32 Vereine und Verbände sowie diverse Einzelpersonen und Familien angemeldet. Trotz der schlechten Witterungsverhältnisse haben es sich viele Sammler nicht nehmen lassen, die Stadt Mölln und die Umgebung von Müll zu befreien. Es konnten insgesamt acht Kubikmeter Abfall gesammelt werden. Nachdem sich rund 150 fleißige Sammler am Forstbetriebshof eingefunden hatten, gab es leckere Suppen und anschließend eine Urkunde als Dankeschön. Ein besonderer Dank geht an die Sponsoren, die durch die Spenden von z.B. Suppe, Handschuhen, Getränken, Geschirr, Tischen und Bänken die Aktion möglich gemacht haben.


Fachdienst „Soziale Sicherung“ geschlossen
Aufgrund einer Fortbildungsveranstaltung bleibt der Fachdienst „Soziale Sicherung“ der Stadt Mölln und des Amtes Breitenfelde am Mittwoch, 29. März, geschlossen. Die Verwaltung bittet dafür um Verständnis.


Wahl der Jugendschöffinnen und Jugendschöffen
Die Stadt Mölln und das Amt Breitenfelde suchen für die Geschäftsjahre 2024 – 2028 Personen, die Interesse an einem Ehrenamt als Jugendschöffe/-innen haben. Gesucht werden Bewerberinnen und Bewerber, die in der Stadt Mölln / Amt Breitenfelde wohnen und am 1. Januar 2024 mindestens 25 und höchstens 69 Jahre alt sein werden. Bewerbungen für das Amt einer Jugendschöffin/eines Jugendschöffen werden bis zum 24. März erbeten. Informationen und Wissenswertes zum Schöffenamt sowie ein Bewerbungsformular sind auf den Internetseiten der DVS (Deutsche Vereinigung der Schöffinnen und Schöffen) www.schoeffenwahl2023.de zu finden. Weitere Auskunft bei Frau Neubert telefonisch unter der Nr.: 04542/803-129 oder per E-Mail judith.neubert@moelln.de


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