Andrea Hasenkamp nach 20 Jahren aus dem Vorstand verabschiedet
Mölln (LOZ). Mit einer Schweigeminute für den Anfang März verstorbenen Wolfgang Wagner leitete der 1. Vorsitzende Julian Schlicht die Vollversammlung des Kreisjugendringes Herzogtum Lauenburg (KJR) ein. Gemeinsam gedachten rund 80 Delegierte und Gäste Wolfgang Wagner, dem ersten hauptamtlichen Mitarbeiter und anschließend langjährigen ehrenamtlich Engagierten sowie Wegbegleiter des KJR.
Meinhard Füllner überbrachte im Namen des gesamten Kreises und aller Fraktionen die besten Grüße und betonte auf seiner für ihn letzten Vollversammlung als Kreispräsident die hohe Professionalität und langjährige Erfolgsgeschichte des KJR. Er und Manfred Börner, als zu dem Zeitpunkt noch amtierender Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, hoben die offene, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit hervor.
Julian Schlicht bestätigt die partnerschaftlich konstruktive Zusammenarbeit zwischen KJR sowie Kreispolitik und Kreisverwaltung und betont gleichzeitig: „Kurzfristig aufgelegte und zeitlich befristete Förderprogramme entfalten nicht die gleiche Wirkung wie eine kontinuierliche und verlässliche Förderung von Strukturen. U.a. mit der Anpassung der Richtlinie zur Förderung der Jugendarbeit habe der Kreis hier in 2022 wichtige Schritte getan.“
Im Vorwege und unter Mitarbeit der Mitglieder entwickelte der KJR „jugendpolitische Überlegungen 2023 – 2028“, die die Vollversammlung einstimmig beschlossen. In insgesamt zehn Aspekten wird aufgezeigt, in welchen Bereichen zukünftig aus jugendpolitischer Sicht der Schwerpunkt des politischen Arbeitens liegen muss.
U.a. muss die Jugendarbeit langfristig gestärkt werden, inklusive Teilhabe für alle ermöglicht werden und das ehrenamtliche Engagement gestärkt werden. „Die Förderung von bezahlbarem Wohnraum, eine Stärkung des ÖPNV sowie die gesellschaftliche Anerkennung diverser Lebensentwürfe und akzeptierte Freiräume und Beratungsangebote für junge Menschen sorgen für ein jugendgerechtes und attraktives Herzogtum Lauenburg“, so der Vorstand in dem verabschiedeten Antrag. „Der Klimaschutz ist eines unserer zentralen Zukunftsthemen, von dem vor allem junge Menschen betroffen sind. Der Kreis sowie die Städte, Ämter und Gemeinden sind aufgefordert ihre Klimaschutzaktivitäten zu intensivieren“, fordert der Kreisjugendring. „Wir erkennen keine flächendeckende Umsetzung von Kinder- und Jugendbeteiligung. Gemeinden und Städte benötigen hier Unterstützung“, stellt der Kreisjugendring zudem fest, was sowohl Meinhard Füllner als auch Manfred Börner in ihren Grußworten bestätigen. „Die Schaffung von regionalen Beratungsstellen kann hier eine Möglichkeit sein“, so der KJR, der über ein vom Bund gefördertes Modellprojekt bereits entsprechende Erfahrungen sammelt.
Mit den Landtagsabgeordneten Rasmus Vöge und Oliver Brandt sowie den Kreistagsabgeordneten Norbert Brackmann, Annedore Granz, Manfred Börner und Judith Gauck, weiteren Vertretern aus der Politik und Verwaltung diskutierten die Delegierten die jugendpolitischen Überlegungen an verschiedenen Thementischen.
Unter stehendem Applaus aller Anwesenden wurde Andrea Hasenkamp als stellvertretende Vorsitzende verabschiedet. Sie war 20 Jahre im Vorstand des KJR aktiv und richtete hier insbesondere ihr Augenmerk auf die Aktion Ferienpass, die für sie immer eine Herzensangelegenheit war. Andrea Hasenkamp war sichtlich gerührt und betonte, wie wertvoll und gewinnbringend die Zeit im Vorstand für sie war. Zudem dankte sie allen ehrenamtlich Tätigen in den Verbänden, Vereinen und Jugendringen, die mit ihrer Arbeit den Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten bieten, sich weiterzuentwickeln, Gemeinschaft zu erleben und einfach Spaß zu haben. Die Vollversammlung wählten den zweiundzwanzigjährigen Andre Gerbrand, der u.a. in der evangelischen Jugend sich engagiert, als Nachfolger von Andrea Hasenkamp. Des Weiteren wurden Eugenia Roo als 2. Vorsitzende, Jennifer Rath als Schatzmeisterin und Franzisca Beyer als stellvertretende Vorsitzende wiedergewählt sowie Julian Gebhard als Vertreter des Aktiv-Teams im Vorstand des KJR bestätigt.
Die beschlossenen „Jugendpolitischen Überlegungen 2023-2028“ im Wortlaut finden Interessierte hier.