Mölln (LOZ). Der Übergang von der Schule in den Beruf und die Bedeutung praxisnaher Berufsorientierung standen im Mittelpunkt des Besuchs von Martin Habersaat, Landtagsabgeordneter und bildungspolitischer Sprecher der SPD Landtagsfraktion, und Cira Ahmad, Kreistagsabgeordnete und Kreisvorsitzende der SPD Herzogtum Lauenburg, am Berufsbildungszentrum (BBZ) Mölln.
Das BBZ Mölln ist die zentrale berufsbildende Schule im Kreis Herzogtum Lauenburg. Mit mehr als 3.000 Schülern in zahlreichen Abteilungen, von gewerblich technischen über kaufmännische bis hin zu sozialpädagogischen und pflegerischen Bildungsgängen, bietet es ein breites Spektrum an Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten. Damit ist das BBZ nicht nur wichtiger Partner für die regionale Wirtschaft, sondern auch eine unverzichtbare Säule, um jungen Menschen im Kreis berufliche Perspektiven zu eröffnen und Fachkräfte für die Zukunft zu sichern.
Schulleiter Ulrich Keller und sein Team stellten im Rahmen des Besuchs das erfolgreiche Modell der Werkstatttage vor. Dabei erhalten Schüler aus nahezu allen Schulen im Kreis Herzogtum Lauenburg die Möglichkeit, für jeweils zehn Tage in verschiedene Berufsfelder hineinzuschnuppern. Dieses praxisorientierte Konzept könnte auch landesweit Schule machen, vorausgesetzt die notwendigen Ressourcen wie Personal, Transport und Material stehen zur Verfügung.
Martin Habersaat betonte: „Berufsorientierung hängt auch stark vom regionalen Ausbildungsangebot ab. Wenn bestimmte Ausbildungszweige gestrichen werden, können Jugendliche diese Berufe gar nicht mehr kennenlernen. Damit wird das Spektrum der beruflichen Orientierung spürbar eingeschränkt – nicht weil das Interesse der Jugendlichen fehlt, sondern weil die praktische Möglichkeit zur Begegnung mit diesen Berufen verschwindet.“
Cira Ahmad ergänzte: „Ein aktuelles Beispiel ist die Entscheidung im Zuge des Masterplans der Landesregierung, die Bäckerei Berufe in Mölln aufzugeben. Damit entfällt ein traditionelles Handwerk, das über Jahrzehnte nicht nur Ausbildungs- und Arbeitsplätze bot, sondern auch Teil der regionalen Kultur und Nahversorgung war. Für die Schülerinnen und Schüler bedeutet das: Sie können diesen Berufsweg nicht mehr im Rahmen der Werkstatttage oder der schulischen Ausbildung kennenlernen. Langfristig führt dies nicht nur zu einem geringeren Fachkräfte Nachwuchs in diesem Bereich, sondern auch zu einer Verarmung der Vielfalt an beruflichen Chancen im Kreis.“
eide sind sich einig: Starke Berufsorientierung braucht starke berufliche Schulen, und diese wiederum brauchen die nötige Unterstützung durch das Land.
