14. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratiestärkung gastierte bei der Partnerschaft für Demokratie der Hansestadt Lübeck

Foto: W. Reichenbächer
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Lübeck (LOZ). Die Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratiestärkung hat sich auch in diesem Jahr wieder als ein wichtiges Forum für Wissensvermittlung und Austausch im gemeinsamen Kampf gegen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit präsentieren können.

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Auf Einladung der Partnerschaft für Demokratie der Hansestadt Lübeck, die ihre 3. Demokratiekonferenz für die Regionalkonferenz geöffnet hatte, gestaltete ein gemeinsames Organisationsteam in der Baltic-Schule ein vielschichtiges Workshop- und Vortragprogramm, das von über 100 engagierten Menschen aus Zivilgesellschaft, Politik, Kirche und Verwaltung wahrgenommen wurde. Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau und Kultur- und Bildungssenatorin Monika Frank eröffneten die Konferenz mit einem eindringlichen Appell für mehr gesellschaftlichen Einsatz gegen Antisemitismus und Rassismus und für klare Positionen gegen alle Demokratieverächter.

Inhaltlich befasste sich die Regionalkonferenz mit ganz unterschiedlichen Themen. Es wurde über strukturellen Rassismus und Intersektionalität sowie über rassistische Mobilisierung gegen Geflüchtete referiert und gemeinsam diskutiert. Ebenso standen der verbreitete Hass in der Gesellschaft und die Diskriminierung von Sinti und Roma im Fokus der Workshops und einer begleitenden Ausstellung. Unter dem Titel 'Erinnerungspolitische Kämpfe in Folge rassistischer Morde und Anschläge' wurde die Betroffenenperspektive in den Vordergrund gerückt, was in der heutigen Erinnerungskultur viel zu wenig beachtet wird. Hier kam der Appell, mit Betroffenen zu sprechen und eine gemeinsame Erinnerungskultur zu gestalten, statt über ihre Köpfe hinweg zu agieren. Prof. Dr. Vassilis Tsianos von der Fachhochschule Kiel referierte in einem Online-Einführungsvortrag über die Feinde der postmigrantischen Gesellschaft. Ganz vordergründig stand auf der Regionalkonferenz wieder die Vernetzung der engagierten Zivilgesellschaft auf der Agenda. Ein eigener Workshop befasste sich mit Vernetzungsstrategien und das Konferenzprogramm ließ viel Raum für persönlichen Austausch und Vernetzungsgespräche.

Während der Mittagspause nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit zum weiteren Netzwerken. Anschließend wurden die Ergebnisse der Workshops im Plenum präsentiert. Die Ergebnisse machten wiederholt deutlich, dass Demokratie mehr als eine Staatsform ist und auf verschiedenen Ebenen des gesellschaftlichen Zusammenlebens gelebt und gestärkt werden muss. Viele Teilnehmenden formulierten den Wunsch nach mehr sensibilisierenden Workshops auf struktureller Ebene und Fortbildungen im Themenbereich der Konferenz, um Handlungssicherheit im Umgang mit Diskriminierung auf individueller und struktureller Ebene zu stärken.

Das Organisationsteam, bestehend aus der Partnerschaft für Demokratie der Hansestadt Lübeck, dem 'Haus der Kulturen', dem Regionalen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus der AWO-SH in Lübeck, dem RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, dem Verein Miteinander leben in Mölln sowie dem Fachdienst Familie und Schule, Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn und der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen, erhielt in der Folge viel Lob und Zuspruch aus dem Kreis der Teilnehmenden für das fachlich hochwertige Konferenzprogramm, die dort behandelten Inhalte und die motivierenden Diskurse.

"In der Vielfalt der behandelten Themen, der regen Diskussionen, der lebendigen Atmosphäre und der intensiven Vernetzung zeigte sich die Stärke unserer Zivilgesellschaft im gemeinsamen Kampf gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, gegen Rassismus und Extremismus. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass gemeinsames Handeln die Basis für eine gestärkte Demokratie ist. Es war ermutigend zu sehen, wie wir gemeinsam voranschreiten können. Als Gastgeberin der 14. Regionalkonferenz sind wir begeistert von der positiven Energie, die durch die Teilnahme von über 120 engagierten Menschen aus verschiedenen Bereichen entstanden ist“, sagt Lava Darwish von Sprungtuch e.V., koordinierend tätig bei der Partnerschaft für Demokratie der Hansestadt Lübeck.

"Es freut uns insbesondere, dass so viele Menschen aus der Zivilgesellschaft gekommen sind – das macht Mut. Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, dass dem Rechtsruck demokratisches Engagement entgegengesetzt wird", äußerte sich das Regionale Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Lübeck zum erfolgreichen Konferenzverlauf.

Kurznachrichten aus der Region


Sprechstunden der Behindertenbeauftragten
Die nächsten Sprechstunden der Kreisbehindertenbeauftragten Kirsten Vidal finden an folgenden Terminen statt:
Donnerstag, 25. April, von 14 bis 15.30 Uhr im Rathaus in Wentorf bei Hamburg, Hauptstraße 16.
Montag, 6. Mai, von 12 bis 16 Uhr im Raum 176 des Kreishauses, Barlachstraße 2, in Ratzeburg. Dort ist sie auch unter der Nummer 04541 / 888-493 telefonisch erreichbar.


Wentorfer Demo für Demokratie und Menschlichkeit
Unter dem Motto „Wentorf zeigt Gesicht“ findet am Sonntag, 28. April, um 15 eine Kundgebung auf dem Platz vor dem Rathaus statt. Eine Arbeitsgruppe aus allen Wentorfer Parteien hat ein breites gesellschaftliches Bündnis organisiert, das sich in die große Bewegung zur Verteidigung von Demokratie und Menschlichkeit einreiht. Das Format soll eine Kundgebung mit kulturellem Programm sein. Die Poetry Slam AG vom Gymnasium kommt mit einem Mini-Poetry-Slam. Es gibt Musik und Redebeiträge u.a. von der Bürgermeisterin Kathrin Schöning und Pastor Klein von der evangelischen Gemeinde. Die Veranstalter rufen zu friedlicher Teilnahme auf und freuen sich auf eine positive Stimmung bei hoffentlich schönem Frühlingswetter.


Beratung des Pflegestützpunktes in Wentorf
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Rathaus, Hauptstraße 16, von 14 bis 16 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege und Vorsorge an. Lars Koßyk vom Pflegestützpunkt Im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Persönliche Beratungen vor Ort sind nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


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