Nach den Sommerferien leichte Zunahme der Arbeitslosigkeit

Foto: W. Reichenbächer
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Im Bereich der Agentur für Arbeit weniger arbeitslose Menschen zum Vormonat, im Jobcenter nimmt Zahl arbeitslos gemeldeter ukrainischer Geflüchteter zu

 

(LOZ). Im August hat die Arbeitslosigkeit im Kreis Herzogtum Lauenburg zum Vormonat zugenommen. Allerdings fällt der Anstieg mit dreizehn arbeitslosen Menschen mehr gegenüber Juli deutlich geringer aus als im vergangenen Monat, als die Zahl um rund 450 Jobsuchende zum Juni gestiegen war. Damit sind aktuell insgesamt 5.707 Menschen bei der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe und dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote beträgt unverändert zum Vormonat 5,4 Prozent.

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Im Vorjahresmonat waren 5.464 Menschen und damit 243 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 5,1 Prozent.

„Wir beobachten im August unterschiedliche Entwicklungen im Bereich der Arbeitslosenversicherung und der Grundsicherung. Während bei der Agentur für Arbeit – zuständig für die Arbeitslosenversicherung – mit dem Ende der Sommerferien die Zahl arbeitsloser Menschen um 66 zum Vormonat gesunken ist, hat ihre Zahl beim Jobcenter Herzogtum Lauenburg um 79 gegenüber Juli zugenommen. Der dortige Anstieg ist zu einem Teil darin begründet, dass zunehmend mehr ukrainische Geflüchtete im Laufe der Betreuung im Jobcenter als arbeitslos registriert werden und sich damit dann auch in der Statistik zum Arbeitsmarkt finden. Insgesamt sind jetzt 916 erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beim Jobcenter gemeldet. Davon sind bislang 418 und damit 30 mehr als noch im Juli als arbeitslos erfasst. Seit dem 1. Juni läuft der Prozess, dass geflüchtete Menschen aus der Ukraine Leistungen aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem Sozialgesetzbuch II erhalten können und im Jobcenter beraten und betreut werden“, sagt Sönke Zahrt, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg.

„Neben dieser Sonderentwicklung zeigt sich der Arbeitsmarkt mit einer leichten Erholung nach den Sommerferien. Es haben im August wieder mehr Jobsuchende eine Erwerbstätigkeit aufnehmen können als in den drei Vormonaten. Auch deuten weitere Indikatoren auf einen weiterhin stabilen Arbeitsmarkt hin: Die Zahl der offenen Stellen steigt erneut leicht an und die Zahl neuer Anzeigen auf Kurzarbeit bleibt mit drei in diesem Monat auf niedrigem Niveau.“

Sozialversicherungspflichtige Stellen

Im August sind dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg 231 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Damit steigt die Zahl der zu besetzenden sozialversicherungspflichtigen Stellen im Herzogtum auf jetzt 1.772. Das sind 27 oder 1,5 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum August 2021 sind dies 227 vakante Stellen mehr, ein Plus von 14,7 Prozent.

„Die Personalnachfrage bleibt auch in der derzeit gesamtwirtschaftlich schwierigen Lage auf hohem Niveau und erreicht mit jetzt 1.772 zu besetzenden Stellen einen neuen Höchstwert. Es bleibt für die Unternehmen jedoch schwierig, passende Arbeitskräfte zu finden“, so Zahrt.

Die größten Personalbedarfe finden sich im Gesundheits- und Sozialwesen (aktuell 301 vakante Stellen), in der Arbeitnehmerüberlassung mit 233 Stellenangeboten, im verarbeitenden Gewerbe mit derzeit 204 Stellen gefolgt von Unternehmen aus dem Baugewerbe, bei denen 193 Stellen zu besetzen sind.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Herzogtum Lauenburg beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.154. Die Unterbeschäftigungsquote ist zum Vormonat leicht um 0,1 Prozentpunkt auf jetzt 6,7 Prozent gestiegen. Im Juli des Vorjahres lag sie bei 6,4 Prozent“, sagt Zahrt.

Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.

Ausbildungsmarkt

Nach dem ersten Starttermin Anfang August beginnt morgen für weitere Jugendliche die Ausbildung. Doch auch für diejenigen, die noch keinen Ausbildungsvertrag haben, bestünden unverändert Chancen auf einen Ausbildungsplatz, erklärt der Bereichsleiter der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe. Von den ursprünglich 937 gemeldeten Ausbildungsstellen im Kreis Herzogtum Lauenburg sind 267 noch vakant.

„Damit werden für annähernd jede vierte Ausbildungsstelle weiterhin Auszubildende gesucht. Es gibt also keinen Grund für Ausbildungsstellensuchende, in ihren Bemühungen nachzulassen“, so Zahrt. „Spätstarterinnen und Spätstarter“ hätten bei der Ausbildungssuche weiterhin Chancen: „Die Kammern, die Beruflichen Schulen und wir wollen betonen: Auch nach den beiden Startterminen Anfang August und Anfang September ist es möglich, in eine Ausbildung einzusteigen. Unternehmen und junge Ausbildungssuchende sollten ihre Aktivitäten noch nicht einstellen und können auch in den kommenden Wochen weiter Ausbildungsverträge abschließen.“

Aktuelle Ausbildungsangebote finden Jugendliche hier:

Lehrstellenbörse der Handwerkskammer:
https://www.hwk-luebeck.de/ausbildung/wege-ins-handwerk/lehrstellenboerse.html

Lehrstellenbörse der Kreishandwerkerschaft:
www.finde-deinen-job.jetzt

Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit:
jobboerse.arbeitsagentur.de

 

TOP 10 der noch zu besetzenden Ausbildungsstellen im Kreis Herzogtum Lauenburg:

Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (18 freie Ausbildungsstellen)
Elektroniker Energie- / Gebäudetechnik (17)
Kaufleute im Einzelhandel (15)
Verkäufer (14)
Kaufleute Büromanagement (10)
Zerspanungsmechaniker (9)
Fleischer (8)
Fachkraft Lagerlogistik (8)
Koch / Köchin (7)
Maurer (7)

Unterstützung finden ausbildungssuchende Jugendliche bei der Berufsberatung unter der Hotline 0 45 31 – 167 154 oder sie schreiben eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Kurznachrichten aus der Region


Sprechstunden der Behindertenbeauftragten
Die nächsten Sprechstunden der Kreisbehindertenbeauftragten Kirsten Vidal finden an folgenden Terminen statt:
Donnerstag, 25. April, von 14 bis 15.30 Uhr im Rathaus in Wentorf bei Hamburg, Hauptstraße 16.
Montag, 6. Mai, von 12 bis 16 Uhr im Raum 176 des Kreishauses, Barlachstraße 2, in Ratzeburg. Dort ist sie auch unter der Nummer 04541 / 888-493 telefonisch erreichbar.


Wentorfer Demo für Demokratie und Menschlichkeit
Unter dem Motto „Wentorf zeigt Gesicht“ findet am Sonntag, 28. April, um 15 eine Kundgebung auf dem Platz vor dem Rathaus statt. Eine Arbeitsgruppe aus allen Wentorfer Parteien hat ein breites gesellschaftliches Bündnis organisiert, das sich in die große Bewegung zur Verteidigung von Demokratie und Menschlichkeit einreiht. Das Format soll eine Kundgebung mit kulturellem Programm sein. Die Poetry Slam AG vom Gymnasium kommt mit einem Mini-Poetry-Slam. Es gibt Musik und Redebeiträge u.a. von der Bürgermeisterin Kathrin Schöning und Pastor Klein von der evangelischen Gemeinde. Die Veranstalter rufen zu friedlicher Teilnahme auf und freuen sich auf eine positive Stimmung bei hoffentlich schönem Frühlingswetter.


Beratung des Pflegestützpunktes in Wentorf
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Rathaus, Hauptstraße 16, von 14 bis 16 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege und Vorsorge an. Lars Koßyk vom Pflegestützpunkt Im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Persönliche Beratungen vor Ort sind nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


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