(LOZ). Im April ist die Arbeitslosigkeit im Kreis Herzogtum Lauenburg weiter gesunken. Der Rückgang fällt jedoch gering aus und bleibt ohne Einfluss auf die Arbeitslosenquote. Sie liegt auch im April weiterhin bei 5,4 Prozent. Gegenüber März sind sechs Menschen weniger bei den Agenturen für Arbeit in Mölln und Geesthacht sowie dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg arbeitslos gemeldet. Ihre Gesamtzahl im Kreis Herzogtum Lauenburg beträgt jetzt 5.925. Vor einem Jahr waren im April 5.637 Menschen arbeitslos gewesen, 288 weniger als aktuell. Die Quote lag seinerzeit bei 5,2 Prozent.
„Im April ist die Zahl arbeitsloser Menschen zwar den zweiten Monat in Folge gesunken, jedoch fällt das Minus mit sechs gegenüber März gering aus und bleibt anders als im Vormonat ohne Auswirkung auf die Arbeitslosenquote. Sie liegt weiterhin bei 5,4 Prozent. Nach der positiven Dynamik im Vormonat, als die Zahl arbeitsloser Menschen noch um 152 gesunken war, sind weitere Impulse in diesem Monat ausgeblieben. So hat auch auf der Unternehmensseite die Zahl der gemeldeten Stellen um 44 abgenommen und liegt nur noch knapp bei über 1.400 vakanten Jobs“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg. „Insgesamt zahlt sich eine Qualifikation bei der Suche nach einem Job aus. Diese Aussage ist nicht neu oder überraschend und wird durch eine Auswertung der Arbeitslosenquoten nach Qualifikationsniveau unterstrichen. So lag diese im letzten Jahr für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung im Kreis Herzogtum Lauenburg bei 20,5 Prozent, bei Personen mit einem Berufsabschluss hingegen nur bei 2,8 Prozent. Ein Berufsabschluss bietet damit eine deutlich größere Arbeitsplatzsicherheit und bessere Chancen bei einer Jobsuche.“ Für Aus- und Weiterbildung spräche zudem der stattfindende Transformationsprozess durch Digitalisierung, Dekarbonisierung und Demografie, so Wieczorek: „Bekannte Berufsbilder verändern sich und erfordern andere Kompetenzen. Qualifizierung ist und bleibt damit auch in unserer Region ein zentrales Thema. Wir sind in einem gemeinsamen regionalen Netzwerk mit den Kammern, Kreishandwerkerschaften, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Beruflichen Schulen und Wirtschaftsverbänden aktiv und im Austausch mit dem Ziel, Aus- und Weiterbildung in unserer Region zu fördern und einen Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten. Es ist mir ein großes Anliegen, dies regional sichtbarer zu machen. Daher haben wir eine gemeinsame Online-Seite „Bildungsregion Stormarn und Herzogtum Lauenburg“ aufgebaut. Sie bietet einen zusammenfassenden Überblick und Zugang zu vertieften Informationen aller Beteiligten einschließlich der Weiterbildungsplattform meinNOW, der Praktikumsbörse Hansebelt oder dem Weiterbildungsportal Schleswig-Holstein. Hier können Unternehmen wie auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr über uns als Partnerin und Partner der Bildungsregion erfahren und Impulse für Ihre berufliche Entwicklung erhalten. Diese gemeinsame Internetpräsenz soll eine zentrale Plattform für unseren vernetzten regionalen Bildungsraum sein.“
Interessierte finden die gemeinsame Seite unter www.arbeitsagentur.de/vor-ort/bad-oldesloe => Kachel „Bildungsregion Herzogtum Lauenburg und Herzogtum Lauenburg“.
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im April 191 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Damit sind aktuell insgesamt 1.401 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, 44 oder drei Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 132 Stellen weniger (minus 8,6 Prozent). „Der Stellenrückgang in diesem Monat findet sich im Wesentlichen bei den Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe (minus 17 Stellen zum Vormonat) sowie im Einzelhandel und Gesundheits- und Sozialwesen (jeweils minus 16 Stellen)“, so die Agenturchefin.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Die Zahl der Unterbeschäftigten beträgt aktuell 7.444. Die Unterbeschäftigungsquote ist damit um 0,1 Prozentpunkt zum Vormonat gesunken und liegt jetzt bei 6,7 Prozent. Im April des Vorjahres lag sie bei 6,8 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.