Jan Zäh (links) untersucht die krautige und holzige Bodenvegetation. Zur gleichen Zeit vermisst der Wissenschaftler an der Professur für Waldschutz der TU Dresden wieviel Deckung das Rehwild vorfindet. Foto: C. Jordan-Fragstein, TUD
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(LOZ). Im August 2024 fiel der Startschuss für die wissenschaftliche Untersuchung der Waldbodenvegetation in den Kreisforsten Herzogtum Lauenburg. Im Rahmen des Projektes WILD – WALD – INNOVATION (WiWaldI) werden Waldflächen von jeweils 10 Quadratmetern innerhalb eines Kontrollzauns sowie benachbarte (höchstens 20 Meter entfernte) uneingezäunte Vergleichsflächen untersucht. Wissenschaftler kartieren die auf den Flächen vorhandenen Gehölz- und sonstigen Waldbodenpflanzen über einen Zeitraum von fünf Jahren.

Ziel dieser Untersuchungen ist es, den Einfluss von Wildverbiss auf die Waldentwicklung zu untersuchen. Kontrollzäune dienen der objektiven Erfassung des Schalenwildeinflusses auf die krautige und holzige Bodenvegetation. Im Projekt WiWaldI vergleichen die Forschenden bundesweit insgesamt knapp 350 Kontrollflächenpaare.

Das Projektteam ist an der der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK) angesiedelt. In diesem Jahr, sowie erneut im Jahr 2026, werden Prof. Dr. Torsten Vor, Alexander Seliger und Jan Zäh von der HAWK federführend die Vegetationsaufnahmen in den neuen Untersuchungsflächen im Kreis Herzogtum Lauenburg durchführen.

Eine Besonderheit am Vorgehen des Projektteams ist, dass bei diesem Monitoring auch die Gesamtheit der krautigen Pflanzen am Waldboden untersucht wird und nicht - wie sonst oft üblich im forstlichen Kontext - allein der Verbiss an den jungen Bäumen. Nach Ansicht der Wissenschaftler sind für die Biodiversität und ein klimaangepasstes Waldökosystem neben einer Vielzahl verschiedener Baumarten auch die krautige Bodenvegetation und all ihre anhängenden Nahrungsnetze im Wald von Bedeutung.

Aus diesem Grund untersuchen zur gleichen Zeit auch Claudia Jordan-Fragstein und ihr Team die Flächen in den Kreisforsten Herzogtum Lauenburg. Die Wissenschaftlerin an der Professur für Waldschutz an der TU Dresden erforscht, ob und wie das Wild die Zusammensetzung und Funktion von Pflanzengesellschaften beeinflusst und welche Auswirkungen dies wiederum auf die Lebensräume von Insekten hat.

„Das Bestreben der Kreisforsten ist es, das Waldökosystem in seiner Gesamtheit an den Klimawandel anpassungsfähig zu halten und aus dem Projekt heraus wissenschaftliche Erkenntnisse zur Funktionalität unserer Waldökosysteme zu gewinnen“, erklärt Henner Niemann, Leiter des Fachbereiches Forst, Naturschutz, Jagd und Waffen des Kreises Herzogtum Lauenburg.

Die Arbeitsgemeinschaft naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) hat als Koordinator gemeinsam mit den Verbundpartnern Georg-August-Universität Göttingen, der Technischen Universität Dresden sowie der Technischen Universität München ein durch das BMEL, FNR und BMVU gefördertes wissenschaftliches Projekt mit fünfjähriger Laufzeit aufgelegt.

„Der Fokus der Forschenden liegt auf der ökologischen, waldbaulichen und wirtschaftlichen Bewertung, der durch Wild beeinflussten Waldentwicklung, einer angepassten Jagd und der Umsetzung einer zukunftsweisenden Entwicklung von Wäldern“, ergänzt Thomas Schwichtenberg, Landesgeschäftsführer der ANW und einer der Revierleiter im Projektgebiet.

Die Kreisforsten ergänzen das Projekt in idealer Weise, da durch die Teilnahme der Kreisforsten die einzigen atlantisch geprägten Buchenwälder in dem Projekt repräsentiert sind, so wird die Basis für später abzuleitende Projektergebnisse wesentlich gestärkt.

Weitere Informationen zum Projekt unter www.wild-wald-innovation.de

Kurznachrichten aus der Region


Inner Wheel unterstützt Kinder- und Jugendprojekte im Kreis Herzogtum Lauenburg
Dank einer Spende des Inner Wheel Club Herzogtum Lauenburg in Höhe von 1.200 Euro konnte der Verein Freie Jugendhilfe auch in diesem Jahr einen Ausflug in den Kletterpark Schnurstracks im Sachsenwald organisieren. Über 70 Kinder und Jugendliche haben teilgenommen und einen schönen Ferientag in herrlicher Natur erlebt, freute sich Kristina Krumm-Jahnke, Geschäftsführerin Freie Jugendhilfe. Die Inner Wheelerinnen stellten ein leckeres Kuchenbuffet bereit.


Öffentliche Führung in Friedrichsruh
Die Otto-von-Bismarck-Stiftung lädt am Sonntag, 31. August, um 14 Uhr zu einer Führung durch ihre Dauerausstellung „Otto von Bismarck und seine Zeit“ im Historischen Bahnhof Friedrichsruh ein. Die Politik des langjährigen preußischen Ministerpräsidenten und ersten Reichskanzlers wird in die vielfältigen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts eingeordnet. Sichtbar werden seine politischen Erfolge, wie zum Beispiel die Einführung der Sozialversicherungen, aber auch Fehlleistungen wie die Unterdrückung von Minderheiten. Der Eintritt ist frei. Die Dauerausstellung und das Bismarck-Museum sind dienstags bis sonntags geöffnet von 10 – 13 und 14 – 18 Uhr.


Sprechstunden der Kreisbehindertenbeauftragten
Die nächsten Sprechstunden der Kreisbehindertenbeauftragten Kirsten Vidal finden an folgenden Terminen statt:
Donnerstag, 28. August, von 14 bis 15.30 Uhr im Rathaus in Wentorf bei Hamburg, Hauptstraße 16.
Montag, 1. September, von 12 bis 16 Uhr im Raum 176 des Kreishauses, Barlachstraße 2, in Ratzeburg. Dort ist sie auch unter der Nummer 04541 / 888-493 telefonisch erreichbar.


 Sprechstunden der Kreisbehindertenbeauftragten August
Die nächsten Sprechstunden der Kreisbehindertenbeauftragten Kirsten Vidal finden an folgenden Terminen statt:
Montag, 4. August, von 12 bis 16 Uhr im Raum 176 des Kreishauses, Barlachstraße 2, in Ratzeburg. Dort ist sie auch unter der Nummer 04541 / 888-493 telefonisch erreichbar.
Donnerstag, 28. August, von 14 bis 15.30 Uhr im Rathaus in Wentorf bei Hamburg, Hauptstraße 16.


Beratung des Pflegestützpunktes in Wentorf
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Rathaus, Hauptstraße 16, von 14 bis 16 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege und Vorsorge an. Lars Koßyk vom Pflegestützpunkt Im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Persönliche Beratungen vor Ort sind nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


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