Büchen (ge). Das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verbindet Schulen im Einsatz für die Menschenwürde. An rund 3.800 Schulen setzen sich Schüler und Schülerinnen aktiv gegen Diskriminierung ein. Jetzt gehört auch die Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen dazu. Am Donnerstag war Auftaktveranstaltung und Übergabe des Schildes, das nun für alle sichtbar an der Schule angebracht wird. Taten sollen folgen.
Über zwei Millionen Schüler besuchen mittlerweile eine Courage-Schule. Sie entscheiden jedes Jahr neu, mit welchen Themen sie sich beschäftigen möchten. Den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ tragen Schulen, die sich selbst dazu verpflichten, ein offenes Schulklima zu leben, in dem sich alle wohlfühlen und an der jede Form von Gewalt und Diskriminierung geächtet wird. Nun hat sich auch die Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule verpflichtet, nach dieser Prämisse zu leben. Rund 70 Prozent der 960 Schüler sowie Lehrer und alle anderen an der Schule Beschäftigten haben sich für diesen Grundsatz ausgesprochen. Seit drei Jahren hat die Schülervertretung um Schulsprecher Lucas Lüdtke das Anerkennungsverfahren betrieben.
Moderator Onni ist ehemaliger Schüler
Die Moderation der Verleihung des Titels hatte Radiomoderator „Onni“ Schlehbusch (Ostsee-Welle), ehemals Schüler der Büchener Gemeinschaftsschule, übernommen. Er hat die Patenschaft übernommen und wird die Schüler bei ihren künftigen Aktionen begleiten. Alle Schüler waren auf dem Schulhof versammelt. „Schule ist nicht nur ein Ort des Lernens, sondern des Zusammenlebens. Wichtig für erfolgreiches Lernen ist, dass man sich wohlfühlt. Jeder kann so sein, wie er will. Diese Selbstverpflichtung gehen wir mit dem Titel ’Schule ohne Rassismus’ ein“, sagte Schulleiter Dr. Harry Stossun. Danach hatten die Schüler ein tolles Programm erarbeitet – mit Theaterspiel um Diskriminierung, den Werte-Vorstellungen der Fünftklässler und Poetrys der höheren Jahrgänge.
Junia-Tabea Mundt (12. Jahrgang) hinterließ nachdenkliche Gesichter mit ihrem Poetry „Wir sind Menschen“. Hier ein Auszug: …Du kommst wie ein Dieb in der Nacht. Stiehlst das, was uns Freude macht. Du beraubst uns unserer gesunden Zwischenmenschlichkeit. Hass, du warst noch nie ein guter Freund… …Wir sind schnell auf dem Weg, bei unseren Mitmenschen Fehler zu suchen, zu lästern und mit Worten zu töten und zu verfluchen. Warum? Weil‘s Spaß macht? Unser Hang zum Negativen führt dazu, dass man draußen auf der Straße nicht mehr lacht, sondern weint. Wir vergessen, dass wir lieben können, dass wir genauso schnell damit sein können, andere zu ermutigen, zu loben, zu stärken…
Die Schüler führten ein Theaterstück gegen Diskriminierung auf. Foto: Geercken