Hamburg/Geesthacht (LOZ). Ein partei- und länderübergreifendes Petitum von Grüne, SPD, CDU und Linke, entstanden im Ausschuss für die Zusammenarbeit der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, fordert die Planung und Umsetzung einer schienengebundenen Verbindung zwischen Bergedorf und Geesthacht.
Das Gremium richtet sich mit diesem Vorhaben an den Senat der Freien und Hansestadt Hamburg und an die Landesregierung von Schleswig-Holstein, die sich wiederum auf Bundesebene für die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung beabsichtigte Steigerung der Regionalisierungsmittel ab 2022 einsetzen sollen.
Dazu Jennifer Jasberg, Fraktionsvorsitzende der Grünen Bürgerschaftsfraktion und ebenso Obfrau im Zusammenarbeitsausschuss von Hamburg und Schleswig-Holstein: "Das klare und breite Bekenntnis von Grünen, SPD, CDU sowie Linken und der beiden Landesparlamente zur Schienenanbindung zwischen Bergedorf und Geesthacht ist ein starkes Signal. Die länderübergreifende Verbindung wäre nicht nur eine Entlastung des Straßenverkehrs und Stärkung des ÖPNV, sondern auch Ausdruck der notwendigen Kooperation in der Metropolregion. Dass sie absolut nötig ist, haben eine Machbarkeitsstudie und auch die Eindrücke der Bürger vor Ort zuletzt eindrücklich verdeutlicht. Es ist daher der richtige Schritt, hierzu die im Koalitionsvertrag der Ampel im Bund verankerten Regionalisierungsmittel zu adressieren, um eine Realisierung zu beschleunigen. Nicht nur unsere rot-grüne Koalition aus Hamburg, sondern auch die Koalition in Bergedorf hat sich immer wieder dazu bekannt, eine geplante Reaktivierung der Geesthacht-Bahn begleiten zu wollen."
Die Grünen Fraktionsvorsitzendenkollegen aus der betroffenen Region äußern sich ebenfalls erfreut.
Ali Demirhan, Grüner Fraktionsvorsitzender Geesthacht: "Die Machbarkeitsstudie von 2020 geht davon aus, dass über 9.000 Menschen täglich mit der Bahn nach Hamburg und über 7.500 aus Hamburg nach Geesthacht, Börnsen, Escheburg, Marschacht, pendeln würden. Die nah.sh trifft die Aussage, dass bei bisherigen Reaktivierungen die angenommenen Zahlen sogar deutlich übertroffen wurden. Mit Blick auf die P+R Plätze in Bergedorf, Nettelnburg oder Allermöhe, wo überwiegend Fahrzeuge aus RZ, LWL oder WL anzutreffen sind, ist eine deutliche Entlastung des Individualverkehrs zu erwarten. Für die Entwicklung unserer Stadt und die Umsetzung der Verkehrswende ist die Bahnanbindung nach Hamburg für uns Grüne unverzichtbar und muss aus unserer Sicht, so wie in Hamburg bereits umgesetzt, ein Bestandteil des künftigen Koalitionsvertrages in Schleswig-Holstein sein.“
Heribert Krönker, Fraktionsvorsitzender B90/die Grünen in Bergedorf: "Wir Grüne in Bergedorf freuen uns außerordentlich, dass weiter intensiv an der Realisierung der Reaktivierung der Schienenstrecke gearbeitet wird. Es ist für uns schon lange ein wichtiges Projekt, das unsere Nachbarstadt Geesthacht auch näher an Bergedorf rückt. Unsere Anträge in der Bezirksversammlung Bergedorf in den letzten Jahren haben immer wieder zum Ausdruck gebracht, dass es ein wichtiges verkehrspolitisches Anliegen der Grünen in Bergedorf ist, den Schienenverkehr auch im Umland zu stärken. Bergedorf als östlicher Randbezirk wird davon profitieren, dass der öffentliche Nahverkehr in der Metropolregion gestärkt wird. "