Geesthacht (LOZ). Die Anzahl der Personen, die sich mit dem Coronavirus infizieren, steigt weiter an. Kreisweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei über 200, in Geesthacht sogar bei über 300. Der Wert gibt an, wie viele Personen sich in den vergangenen sieben Tagen neu mit dem Coronavirus angesteckt haben.
Angesichts dieser Zahlen greift der Geesthachter Arzt Dr. Klaus Bibow zu einem ungewöhnlichen Mittel: Er startet gemeinsam mit seinem Praxisteam einen „Impfmarathon“. Das heißt: Die Praxis An der Post 1-5 öffnet am Sonnabend, 27. November, um 9 Uhr außerhalb und zusätzlich zu den regulären Öffnungszeiten und dann wird zehn Stunden lang geimpft. „Wir haben 600 Impfdosen und werden diese mit drei Ärzten am Sonnabend verabreichen. Es wurde ein Rundweg geschaffen, damit sich Geimpfte und Ungeimpfte möglichst nicht begegnen“, kündigt Dr. Bibow an.
Neben ihm werden Dr. Christine Bibow, die am Geesthachter Krankenhaus arbeitet, und Dr. Monika Schliffke (Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein) Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen gegen das Coronavirus verabreichen. Interessierte können ohne Termin zum Impfmarathon kommen. Mitzubringen sind, soweit vorhanden, der Nachweis vorausgegangener Covid-19 Impfungen, der Nachweis über eine überstandene Covid-19 Erkrankung (Genesenennachweis), der Impfausweis, der Personalausweis und die Krankenversicherungskarte (gilt nicht für Privatversicherte).
„Wir würden uns sehr freuen, wenn alle Impfwilligen sich so kleiden, dass die Impfung in den Oberarm schnell erfolgen kann. Das erspart Allen unnötige Wartezeit“, bittet das Praxisteam. Nach der Impfung erhalten die Geimpften einen entsprechenden Nachweis im Impfausweis und separat einen Barcode für die Corona-App.
Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze bedankt sich ausdrücklich für das Engagement der Ärztinnen und Ärzte. „Allein durch die erneute Öffnung der Impfzentren und die mobilen Impfteams werden wir die Impfquote nicht schnell genug in hohem Maße steigern können. Wir brauchen solche Aktionen wie den Impfmarathon. Darum bitte ich Sie: Wer die Fähigkeit und die Möglichkeit hat, Impfungen durchzuführen, möge diese zusätzlich anbieten“, appelliert Olaf Schulze. „Die Zahlen der Personen, die sich mit dem Corona-Virus infiziert haben, steigen rasant. Ein Mittel, um die vierte Welle der Corona-Pandemie abzumildern, ist die Steigung der Impfquote.“
In Geesthacht gibt es mehrere Möglichkeiten, sich impfen zu lassen: Beim Hausarzt oder ohne Termin bei einem mobilen Impf-Team. Die nächsten Termine der mobilen Impf-Teams in unserer Region: Am 25. November werden Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen von 9 bis 17 Uhr im Jobcenter in Mölln (Alt-Möllner Straße 2) verabreicht. Im Geesthachter Oberstadttreff (Dialogweg 1) wird jeweils am 15. Dezember und am 16. Dezember von 9 bis 17 Uhr sowie am 17. Dezember von 10 bis 16.30 Uhr geimpft.
Zudem öffnet am Freitag, 26. November, das Impfzentrum am Dialogweg 4 wieder. Dort werden montags bis samstags von 10.30 bis 19.30 Uhr mit Termin Erst, Zweit- und Drittimpfungen mit den Impfstoffen von Moderna, für Personen über 30 Jahren, und BionTech, für Personen unter 30, angeboten. Impftermine werden ab Donnerstag, 25. November, über die Webseite des Landes www.impfen-sh.de vergeben. „Es gibt also viele Angebote – bitte nutzen Sie diese Angebote und lassen Sie sich impfen“, sagt Bürgermeister Olaf Schulze, der zudem auf die so genannten „AHA-Regeln“ verweist: „Nur wenn wir umsichtig sind und der Situation angemessen reagieren – also zu anderen Personen Abstand halten, Masken tragen, uns regelmäßig die Hände waschen, uns regelmäßig auf das Coronavirus testen und uns gegen Covid-19 impfen lassen - können wir uns vor einem unkontrollierten weiteren Ausbreiten des Virus schützen. Selbst wenn wir uns nicht um uns selber sorgen, denken wir an kleine Kinder, die selbst noch nicht geimpft werden können, und an Vorerkrankte, deren körperliche Konstitution die Immunisierung nicht zulässt. Steigen die Zahlen weiterhin in dem Tempo der vergangenen Wochen, werden wir uns erneut auf Einschränkungen in unserem täglichen Leben einstellen müssen. Das möchte keiner von uns, erstrecht nicht so kurz vor Weihnachten.“