Geesthacht (LOZ). Es ist bestätigt: Das Krankenhaus Geesthacht befindet sich erneut im Insolvenzverfahren. Diese Nachricht sorgt erneut für große Verunsicherung – bei den rund 700 Beschäftigten ebenso wie bei den Bürgerinnen und Bürgern der Region. Noch vor einem halben Jahr wurde der Standort nach der Übernahme durch den neuen Investor als „Leuchtturmprojekt“ bezeichnet – heute steht er wieder vor einer ungewissen Zukunft.
Mehrere Abteilungen der Klinik, darunter die Notaufnahme, die Intensivstation, die Chirurgie und die Gynäkologie, sollen geschlossen werden. Das würde rund 250 der 700 Arbeitsplätze bedrohen.
Das Krankenhaus Geesthacht ist für die medizinische Versorgung im Südkreis unverzichtbar. Es sichert nicht nur die Grund- und Notfallversorgung, sondern beherbergt auch spezialisierte Abteilungen wie die Geburtsstation, eine bundesweit ausgezeichnete Gynäkologie mit Brustkrebszentrum sowie eine psychiatrische Abteilung mit regionaler Bedeutung.
„Die SPD Herzogtum Lauenburg fordert alle politischen Ebenen auf, sich entschlossen für den Erhalt des Geesthachter Krankenhauses als Haus der Vollversorgung einzusetzen. Der Blick richtet sich nun sowohl auf die Seite des Investors als auch auf die schwarz-grüne Landesregierung. Wir appellieren an das Ministerium für Justiz und Gesundheit, den Standort dauerhaft im Krankenhausbedarfsplan des Landes zu verankern und das im ersten Insolvenzverfahren entwickelte Sanierungskonzept konsequent umzusetzen.“
Cira Ahmad, Kreisvorsitzende der SPD Herzogtum Lauenburg, erklärt: „Wenn es um rund 250 gefährdete Arbeitsplätze und die Gesundheitsversorgung einer ganzen Region geht, brauchen die Menschen Verlässlichkeit und entschlossenes politisches Handeln. Das Krankenhaus Geesthacht steht exemplarisch für die Krankenhauskrise in ganz Schleswig-Holstein. Umso dringlicher ist jetzt ein klares Signal: Der Standort muss dauerhaft im Krankenhausbedarfsplan des Landes verankert werden.“
Auch die örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer, stellvertretende Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes mahnt an: „Das Wesen von Daseinsvorsorge ist, die medizinische Versorgung sicherzustellen. Dazu zählt sowohl die Notfallversorgung als auch Geburtshilfe und Gynäkologie. Das vor Ort gewachsene Angebot darf nicht zur Disposition stehen. Gesundheitsversorgung ist Daseinsvorsorge und darf nicht von ökonomischem Kalkül abhängen. Hier ist nun auch die Schleswig-Holsteinische Landesregierung gefordert.“
Gerade in einer wachsenden Region mit einer älter werdenden Bevölkerung ist eine wohnortnahe, umfassende medizinische Versorgung unverzichtbar. Die SPD Herzogtum Lauenburg setzt sich daher entschieden für den Erhalt und die Zukunft des Krankenhausstandorts Geesthacht ein – im Interesse der Patientinnen und Patienten, der Beschäftigten und der gesamten Region.
