Neues Angebot für Schwangerenberatung in Mölln

Gelungene Kooperation: Ulf Kassebaum (Geschäftsführer d. Diakonischen Werks Herzogtum Lauenburg, hinten links), Ariane Hesse (Koordinatorin d. Familienzentrums Mölln, hinten rechts), Natalie Stolz (Familienkrankenschwester, vorne links) und Luisa Ferraro (Schwangerenberatung, vorne rechts). Foto: KKLL-Annkathrin Bornholdt
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Mölln (LOZ). In den Räumen des Familienzentrums der Ev. Kirchengemeinde Mölln bietet das Diakonische Werk Herzogtum Lauenburg jetzt eine Sprechstunde für Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung an.

Neben den Standorten Ratzeburg, Schwarzenbek und Lauenburg bietet das Diakonische Werk Herzogtum Lauenburg nun auch eine Sprechstunde für Schwangere in Mölln an. Platz gefunden hat das Angebot in den Räumen des Familienzentrums der Evangelischen Kirchengemeinde. Und das hat auch einen guten Grund, sagt Ulf Kassebaum, der Geschäftsführer des Diakonischen Werks: "Das Angebot der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung passt hier einfach konzeptionell hervorragend rein. Für uns als Diakonisches Werk war es schon seit Jahren ein Anliegen, den Standort Mölln als letzte Stadt im Kreis, die noch keine eigene Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung vor Ort vorhielt, abzudecken.“

Der Schlüssel des Landes habe es zugelassen, dass Mölln mit einem Angebot des Diakonischen Werks versorgt werden kann. "Wir haben über das Diakonische Werk Schleswig-Holstein vom Ministerium aus die entsprechenden Stellenanteile bekommen, um es zu starten," so Ulf Kassebaum.

Neues Beratungsangebot immer donnerstags in Mölln

Und so bietet die Erziehungs- und Bildungswissenschaftlerin Luisa Ferraro schon seit Anfang des Jahres immer donnerstags im Familienzentrum Mölln von 9 bis14 Uhr eine Sprechstunde für Schwangere an. Nach einer speziellen Weiterbildung am Evangelischen Zentralinstitut für Familienberatung (EZI) kann sie ab sofort auch Beratungen im Schwangerschaftskonflikt durchführen. Insgesamt beschäftigt das Diakonische Werk sechs Personen in der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung im gesamten Landkreis.

Schwangerschaftskonfliktberatung als Chance

Ein Beratungsgespräch werde bis zur 12. Schwangerschaftswoche durchgeführt, erläutert Luisa Ferraro: "Ich führe das Gespräch mit der Frau durch und stelle am Ende den Schein aus, den sie benötigen würde, um die Schwangerschaft abzubrechen.“ Ulf Kassebaum, der selbst 15 Jahre lang in der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung tätig war, ergänzt: "Viele Frauen erleben das als große Chance. Manche von ihnen haben zwar Menschen, mit denen sie darüber reden könnten, aber bei den meisten können sie schon vorhersagen, wie sie reagieren würden. Wir sind in der Beratung neutrale Ansprechpartner und werden auch so wahrgenommen. Man kann den Raum eröffnen, um das Thema offen für sich zu bewegen. Nur das ermöglicht auch den Raum für eine Entscheidung, die auf einer möglichst guten Basis erfolgt." Die Schwangerschaftskonfliktberatung erfolgt anonym und es werden keinerlei Aufzeichnungen dazu gemacht. Im ganzen Kreis führt das Diakonische Werk etwa 100 Schwangerschaftskonfliktberatungen im Jahr durch, bei mehr als 800 Ratsuchenden jährlich in der Schwangerenberatung insgesamt (Zahlen von 2021).

Unterstützung im Bereich Familienplanung

"Die Schwangerenberatung bietet neben Unterstützung rund um das Thema Schwangerschaft und Geburt auch Unterstützung im Bereich Familienplanung“, erläutert Ulf Kassebaum. Dazu gehöre auch der Zugang zu kostenlosen Verhütungsmitteln für wirtschaftlich benachteiligte Menschen, die im Bezug von Transferleistungen sind. "Wer das nachweisen kann, hat die Möglichkeit, durch den Kreis finanzierte Verhütungsmittel zu bekommen. Dabei geht es vorwiegend um kostenintensivere Maßnahmen, wie das Einsetzen einer Hormonspirale oder chirurgische Eingriffe bei Frauen und Männern. Oftmals ist das etwas, dass sich Menschen im Transferleistungsbezug gar nicht leisten oder ansparen können." Die Mittel für dieses Angebot kommen vom Landkreis, die professionelle Beratung erfolgt durch die Beraterinnen in der Schwangerenberatung. So kann auch Luisa Ferraro in ihren Sprechstunden prüfen, ob eine Frau Anspruch auf Unterstützung bei der Finanzierung von Verhütungsmitteln hat. Für Schwangere in finanzieller Notlage können zusätzlich Mittel in Höhe von etwa 400 bis 700 Euro pro Kind aus der Bundestiftung Mutter und Kind beantragt werden.

Familienzentrum Mölln: Gut vernetzt

Das Familienzentrum in Mölln bietet schon seit acht Jahren vielfältige kostenlose und niedrigschwellige Unterstützungsmöglichkeiten für Familien an – Beratungsangebote etwa zu Eltern- und Kindergeldanträgen, aber auch wöchentlich sechs verschiedene Baby- und Eltern-Kind-Kurse. Koordinatorin Ariane Hesse hebt hervor: "Es hat sich bewährt, dass die Menschen uns schon kennen. So baut sich nach und nach ein guter Kontakt auf. Die Leute sind dankbar, dass sie uns haben. Und es ist hier alles kostenfrei." Man könne so die Besucherinnen "von einer Tür zur anderen" verweisen und Kurse je nach Nachfrage einrichten, ergänzt Natalie Stolz. "Es war immer unser Anliegen, dass wir die Mütter in einem Netz auffangen. Ganz niedrigschwellig ohne große Hürden.“ Die Familienkrankenschwester ist sowohl als Kursleiterin als auch als Beraterin für den frühkindlichen Bereich im Familienzentrum tätig.

Kooperation ermöglicht kurze Wege

Dass nun auch die Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung in Mölln im Familienzentrum ihren Platz gefunden hat, unterstreicht die Idee der kurzen Wege für die Frauen vor Ort - da sind sich alle Beteiligten einig. Beraterin Luisa Ferraro ist mit einer halben Stelle beim Diakonischen Werk beschäftigt und bietet auch in Ratzeburg eine Sprechstunde an. Schon im Studium habe sie sich für die Beratung interessiert und bereits 2019 bei einem Praktikum im Familienzentrum viele Einblicke erhalten. "Ich fühle mich sehr wohl in dem Bereich und mag es, Menschen zu helfen. Wenn ich berate, stelle ich mich nicht auf eine Seite. Das macht mich auch freier."

Ulf Kassebaum fügt hinzu: "Mit der Frau nicht gegen sie - das ist die Devise in der Schwangerschaftskonfliktberatung aus einer christlichen Grundhaltung heraus. Was ist aus der Sicht der Frau die richtige Entscheidung für das weitere Leben?“.

Mehr Informationen:

Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung in Mölln,
Familienzentrum, Jochim-Polleyn-Platz 9, 23879 Mölln
immer donnerstags 9-14 Uhr, offene Sprechstunde
Terminvereinbarung möglich unter: 04541-889334 (Sekretariat d. Diakonischen Werks Ratzeburg)

Kurznachrichten Mölln


Naturschutz fragt - Kreispolitik antwortet
Die BUND Kreisgruppe Herzogtum Lauenburg lädt zu einer Informationsveranstaltung im Rahmen der anstehenden Kommunalwahl ein. Dabei wird Politikern des Kreises die Gelegenheit gegeben, sich zu Fragen des BUND rund um die Themenkomplexe Naturschutz, Klima, Energie und Mobilität zu positionieren. Je ein Vertreter der Freien Wähler, FDP, Bündnis 90/Die Grünen, CDU, SPD, Linke und AfD sind dazu eingeladen. Umweltbewegte Wähler haben somit die Gelegenheit zu prüfen, ob die bevorzugte Partei wirklich zu den eigenen Vorstellungen passt. Der BUND freut sich auf eine rege Teilnahme und zwar am 28. März um 19 Uhr im Stadthauptmannshof Mölln, Hauptstraße 150.


Erfolgreiche Müllsammelaktion
Am 11. März 2023 fand die 29. Müllsammelaktion im Rahmen der Aktion „Unser sauberes Schleswig-Holstein“ statt. Es hatten sich im Vorfeld 382 Personen, davon 32 Vereine und Verbände sowie diverse Einzelpersonen und Familien angemeldet. Trotz der schlechten Witterungsverhältnisse haben es sich viele Sammler nicht nehmen lassen, die Stadt Mölln und die Umgebung von Müll zu befreien. Es konnten insgesamt acht Kubikmeter Abfall gesammelt werden. Nachdem sich rund 150 fleißige Sammler am Forstbetriebshof eingefunden hatten, gab es leckere Suppen und anschließend eine Urkunde als Dankeschön. Ein besonderer Dank geht an die Sponsoren, die durch die Spenden von z.B. Suppe, Handschuhen, Getränken, Geschirr, Tischen und Bänken die Aktion möglich gemacht haben.


Fachdienst „Soziale Sicherung“ geschlossen
Aufgrund einer Fortbildungsveranstaltung bleibt der Fachdienst „Soziale Sicherung“ der Stadt Mölln und des Amtes Breitenfelde am Mittwoch, 29. März, geschlossen. Die Verwaltung bittet dafür um Verständnis.


Wahl der Jugendschöffinnen und Jugendschöffen
Die Stadt Mölln und das Amt Breitenfelde suchen für die Geschäftsjahre 2024 – 2028 Personen, die Interesse an einem Ehrenamt als Jugendschöffe/-innen haben. Gesucht werden Bewerberinnen und Bewerber, die in der Stadt Mölln / Amt Breitenfelde wohnen und am 1. Januar 2024 mindestens 25 und höchstens 69 Jahre alt sein werden. Bewerbungen für das Amt einer Jugendschöffin/eines Jugendschöffen werden bis zum 24. März erbeten. Informationen und Wissenswertes zum Schöffenamt sowie ein Bewerbungsformular sind auf den Internetseiten der DVS (Deutsche Vereinigung der Schöffinnen und Schöffen) www.schoeffenwahl2023.de zu finden. Weitere Auskunft bei Frau Neubert telefonisch unter der Nr.: 04542/803-129 oder per E-Mail judith.neubert@moelln.de


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