Foto: W. Reichenbächer
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(LOZ). Nach einer nur leichten Zunahme im vergangenen Monat ist die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg im August deutlicher gestiegen. Aktuell sind 198 Menschen mehr als im Juli auf Jobsuche. Insgesamt sind 6.033 Menschen bei den Agenturen für Arbeit in Mölln und Geesthacht sowie dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg arbeitslos gemeldet. Mit der Zunahme steigt die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkt gegenüber Juli auf jetzt 5,4 Prozent in diesem Monat.

Im vergangenen Jahr waren im August 6.057 Menschen und damit 24 mehr arbeitslos gemeldet. Die Quote lag seinerzeit bei 5,5 Prozent.

„Die üblichen in den Sommerwochen auftretenden saisonalen Effekte haben erwartungsgemäß für eine deutlichere Zunahme der Arbeitslosigkeit gesorgt. So finden sich zwei Drittel des Anstiegs bei den jüngeren arbeitslosen Menschen unter 25 Jahren, die sich nach dem Schul- oder Ausbildungsende arbeitslos gemeldet haben. Dazu kommt die Ferien- und Urlaubszeit, die die Arbeitslosigkeit jedes Jahr vorübergehend zusätzlich steigen lässt. Insgesamt hat die Arbeitslosigkeit in diesem Jahr über die Sommerwochen weniger deutlich zugenommen als in den drei Vorjahren. Konjunkturbedingt sind im Jahresverlauf insgesamt jedoch weiterhin mehr Menschen auf Jobsuche als im Vorjahr“, sagt Christian Gutt, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg. „Die Personalnachfrage auf Seiten der Unternehmen hat in diesem Monat wieder abgenommen und liegt bei knapp über 1.300 zu besetzenden Stellen. Für den größten Anteil mit etwas mehr als 760 Stellen werden neue Mitarbeitende gesucht, die über einen dualen oder schulischen Berufsabschluss verfügen. Hier bieten sich auch für die jungen Ausbildungsabsolventen Einstiegschancen, denn qualifizierte Nachwuchskräfte bleiben in den Betrieben gefragt, auch wenn die Nachfrage konjunkturbedingt nicht mehr auf dem Niveau der Vorjahre liegt.“

Sozialversicherungspflichtige Stellen

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im August 242 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden, 49 weniger als im Juli, jedoch 47 mehr als im August des Vorjahres. Damit sind aktuell insgesamt 1.306 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, 37 oder 2,8 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 287 Stellen weniger (minus 18 Prozent).

„Von der zum Vorjahr insgesamt um knapp 18 Prozent gesunkenen Personalnachfrage sind alle Anforderungsniveaus betroffen. Der Rückgang bei den Helferstellen fällt 35 oder 11,3 Prozent am geringsten aus. Auf Ebene der Fachkräfte, also Stellen für Jobsuchende mit dem Abschluss einer dualen oder schulischen Ausbildung, fällt der Rückgang mit 18 Prozent dem gegenüber deutlicher aus. Für sie gibt es mit 764 vakanten Stellen jedoch die meisten Angebote“, so Gutt. „Die Nachfrage auf Ebene der Experten und Spezialisten ist aktuell am deutlichsten gesunken, hier sind es 84 oder 23,8 Prozent weniger Stellen zum Vorjahr, die in den Unternehmen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen sind.“   

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Die Zahl der Unterbeschäftigten beträgt aktuell 7.457 und hat damit um 206 zum Vormonat zugenommen. Die Unterbeschäftigungsquote ist in der Folge um 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat gestiegen und liegt jetzt bei 6,6 Prozent. Im August des Vorjahres lag sie bei 6,8 Prozent“, so Gutt.

Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.

Ausbildungsmarkt: Zahlreiche Ausbildungsstellen noch nicht besetzt

Nach dem ersten Starttermin Anfang August beginnt am Montag für weitere Jugendliche die Ausbildung. Doch auch für diejenigen, die noch keinen Ausbildungsvertrag haben, bestünden unverändert Chancen auf einen Ausbildungsplatz, erklärt der stellvertretende Leiter der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe. Von den ursprünglich 997 gemeldeten Ausbildungsstellen im Kreis Herzogtum Lauenburg sind 235 noch vakant. 

„Es gibt keinen Grund für Ausbildungsstellensuchende, in ihren Bemühungen nachzulassen“, so Gutt. „Spätstarterinnen und Spätstarter“ hätten bei der Ausbildungssuche weiterhin Chancen. „Die Kammern, die Beruflichen Schulen und wir wollen betonen: Auch nach den beiden Startterminen Anfang August und Anfang September ist es möglich, in eine Ausbildung einzusteigen. Unternehmen und junge Ausbildungssuchende sollten ihre Aktivitäten deshalb nicht einstellen und können auch in den kommenden Wochen weiter Ausbildungsverträge abschließen. Mobilität und berufliche Flexibilität erhöhen dabei die Chancen.“

Unterstützung finden ausbildungssuchende Jugendliche bei den Berufsberaterinnen und Berufsberatern der Arbeitsagentur telefonisch unter 0 8 00 / 4 55 55 00 oder online unter www.arbeitsagentur.de => Schule, Ausbildung und Studium => Termin zur Berufsberatung vereinbaren.

In diesen Berufen finden sich die meisten (TOP 10) noch zu besetzenden Ausbildungsstellen im Kreis Herzogtum Lauenburg:

  • Kaufleute im Einzelhandel (12 freie Ausbildungsstellen)
  • Anlagenmechaniker/in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (11)
  • Koch / Köchin (10)
  • Verkäufer/in (9)
  • Kfz-Mechatroniker/in (7)
  • Fleischer/in (7)
  • Berufskraftfahrer/in (7)
  • Kaufleute Büromanagement (7)
  • Maurer/in (6)
  • Dachdecker/in (6)

Kurznachrichten aus der Region


Bundestagsabgeordneter lädt zur Bürgersprechstunde in Wentorf ein
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Henri Schmidt lädt am Freitag, 24. Oktober, ab 18 Uhr zu einer Bürgersprechstunde in die Begegnungsstätte Alte Schule, Teichstraße 1, Wentorf, ein. Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben dort die Möglichkeit, ihre persönlichen Anliegen direkt mit dem Abgeordneten zu besprechen. Er ist überzeugt: „Meine Aufgabe ist es, Politik möglichst anschaulich zu vermitteln und die Antworten der Politik auf aktuelle Fragen sind häufig komplex. Genau deshalb müssen wir in den Austausch treten.“ Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage www.henri-schmidt.de. Um eine Voranmeldung wird gebeten unter henri.schmidt@bundestag.de oder telefonisch unter 030 / 227-72083.


Beratung des Pflegestützpunktes in Wentorf
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Rathaus, Hauptstraße 16, von 14 bis 16 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege und Vorsorge an. Lars Koßyk vom Pflegestützpunkt Im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Persönliche Beratungen vor Ort sind nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


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