(LOZ). „Bündnis 90/Grüne bremsen in kollektiver Zusammenarbeit mit der CDU-Mehrheitsfraktion den weiteren Aufbau eines Kompetenzteams Inklusion in unserem Kreis aus. Ein völlig unverständlicher sozialpolitischer Kahlschlag. Die soziale Kälte ist Dank des Antrages von Bündnis 90/Grüne in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Innenausschusses zurück“, so der SPD Fraktionsvorsitzende Jens Meyer.
Völlig überraschend stellte der grüne Fraktionsvorsitzende Markus Worm den Antrag nur eine Stelle im Kompetenzteam Inklusion des Kreises zu besetzen. „Mit Blick auf den Haushalt des Landes, so Worm, verrate man kein Geheimnis, dass das Land die zugesagte 100prozentige Förderung über den zugesagten Bewilligungszeitraum nicht fortsetzen werde“. Markus Worm setzt damit sein ohnehin schon schwer verständliches Verständnis von Sozialpolitik fort. Er hatte ja bereits im Rahmen der Diskussion um Übernahme der Kosten für die Ferienbetreuung an den Schulen Steinfeld und Hachede öffentlich bekundet, „das Leiden der Eltern dauere ja nur drei Wochen“. „Wir sind nicht länger bereit, derartige Aussagen eines Fraktionsvorsitzenden von Bündnis90/Grüne unkommentiert zu lassen“, so Jens Meyer.
Das Kompetenzteam im Kreis Herzogtum Lauenburg hat bereits eine mehr als eineinhalbjährige Entwicklung seiner Arbeit hinter sich und bietet fachliche und praktische Unterstützung bei der inklusiveren Ausrichtung von Kindertagesstätten. Gemeinsam mit den Trägern der Kindertagesstätten und der Kindertagespflege arbeitet man sehr erfolgreich daran, dass alle Kinder die bestmögliche Bildung und Betreuung im Kreis erhalten. Inklusion für jedes Kind: Das Kompetenzteam glaubt fest daran, dass Vielfalt alle bereichert. Das Ziel ist es, Kindern eine wohnortnahe und angemessene Teilhabe in einer vielfältigen Gesellschaft zu ermöglichen
Die Finanzierung der Arbeit des Kompetenzteams Inklusion wird vollumfänglich durch das Land getragen; dem Kreis Herzogtum Lauenburg entstehen keinerlei Kosten; Personal- und Sachkosten für zwei Sozialpädagogen, einem Heilpädagogen, einen Heilerziehungspfleger und drei Honorarkräfte werden mit einem Festbetrag in Höhe von 618.000 Euro komplett übernommen.
Das Sozialministerium hat in seinem Bewilligungsbescheid allerdings sehr deutlich gemacht, dass bis zum Jahre 2025 mindestens drei Stellen beim Fachdienst in der Verwaltung besetzt sein müssen, anderenfalls werde die Förderung des Kreises eingestellt.
Nunmehr wird auf Mehrheitsbeschluss des Haupt- und Innenausschusses lediglich eine Stelle neu besetzt. Allein begründet mit der künftigen Haushaltslage des Landes.
„Damit gefährdet Grün/Schwarz das Gesamtprojekt. Ein sozialpolitischer Skandal! Es kann nicht sein, dass wir in unserem Kreis auf zugesagte Finanzmittel verzichten, um die Landesregierung bei ihrer katastrophalen Haushaltspolitik entlasten“, so Anika Pahlke, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und ebenfalls Mitglied im Haupt- und Innenausschuss des Kreises.