Jetzt ist die Politik gefragt
Büchen (wre). Nach einem halben Jahr Vorbereitung liegt nun das Radverkehrskonzept für die Gemeinde und das Amt Büchen vor. „Das war sportlich, normalerweise dauert die Erstellung eher ein Jahr“, erklärt Thomas Möller vom beauftragten Planungsbüro teamred. „So viel Zeit hatten wir aber nicht, das musste alles schneller gehen um noch Förderungen für das Konzept beantragen zu können“, erklärt Klimaschutzmanagerin Dr. Maria Hagemeier-Klose.
Ziel ist es, mehr Menschen für das Fahrrad zu begeistern. Dafür sind entsprechende Fahrradwege nötig, wo es nicht nur schnell und bequem vorangeht, sondern auch sicher.
„Wir haben damit begonnen eine Bestandsaufnahme vorzunehmen. Da sind zum Beispiel die Tempo 30 Zonen schon einmal eine gute Basis“, erklärt Thomas Möller. „Aber die könne und dürfen nicht überall eingerichtet werden.“ Möller zählt auf, dass es teilweise schon gute Radwege in Büchen gibt, es gibt aber auch Ecken mit Nachholbedarf. Auch die für Fahrräder freigegebenen Radwege sieht Möller positiv. Als größtes Problem wurde die Unterführung der Bahnstrecke beim Bürgerhaus festgestellt. „Und das wird leider so bleiben, die Bahn wird an der Brücke nichts ändern“, so Büchens Bürgermeister Uwe Möller.
Thomas Möller lobt die große Bürgerbeteiligung bei der Erstellung des Konzeptes. „Es sind viele Ideen und Hinweise sowohl online als auch bei den Veranstaltungen vor Ort eingegangen.“ Herausgekommen sind nun 124 Maßnahmen. Mal kleinere, die sofort mit kleinem Budget umzusetzen sind, und größere Projekt die mehr Zeit in Anspruch nehmen. „So sind in dem Plan zwei Velo-Ruten enthalten, wo die Radfahrer „unter sich“ sind. Dazu gibt es dann vier neue Möglichkeiten die Bahnstrecke zu queren. Auch reine Fahrradstraßen sind als Idee im Konzept enthalten. Da dürfen dann zwar noch Autos fahren, aber Fahrräder haben Vorrang. „Wir müssen bei dem Konzept aber an alle Verkehrsteilnehmer denken, neben den Fahrradfahrern haben wir ja noch die Autos und die Fußgänger“, so Uwe Möller. Und da kommt es eben immer mal zu einem Interessenkonflikt wie zum Beispiel die Umwandlung von Parkplätzen zu Fahrradabstellmöglichkeiten.
Kleine Maßnahmen wie etwa das Aufstellen von Fahrradbügeln können kurzfristig umgesetzt werden. Bei den größeren Maßnahmen muss nun die Politikentscheiden, was sie für wichtig und finanzierbar hält. „Es wird aber sicherlich teilweise viele Jahre dauern um zum Beispiel die Veloruten mit den Bahnquerungen umsetzen zu können“, vermutet Bürgermeister Möller. „Wir haben jetzt aber ein fertiges Konzept und können entsprechend schnell reagieren, wenn es Fördermöglichkeiten gibt“, freut sich Dr. Hagemeier-Klose.