Geesthacht (LOZ). Geesthacht ist die größte Stadt Schleswig-Holsteins ohne Bahnanschluss. Ein positives Gutachten für die Reaktivierung der Bahnstrecke Nettelnburg-Geesthacht liegt seit mehreren Jahren vor. Trotzdem hat das Land Schleswig-Holstein das Projekt bisher nicht merklich vorangetrieben. Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert nun anlässlich einer Bürgerversammlung zum Thema in Geesthacht am 26.Oktober, mehr Initiative des Landes.
„Ein weiteres Abwarten bei der Reaktivierung der Bahnstrecke nach Geesthacht können wir uns nicht länger leisten“, sagt Maik Kristen, Vorstandsmitglied des VCD Nord. Besonders ärgerlich ist aus Sicht des VCD, dass der Projektfortschritt bisher an den jährlichen Betriebskosten von 17 Millionen Euro gescheitert war. „Schleswig-Holstein braucht mehr Geld vom Bund für den Bau und den Betrieb von Bahnstrecken“, fordert Kristen. Vom Land braucht es allerdings auch ein positives Bekenntnis für die Bahnstrecke. „Das wäre ein dringend notwendiges Signal an die Region.“
Der VCD befürwortet bereits seit langem eine Reaktivierung der Strecke zwischen Bergedorf und Geesthacht. Entweder als Expressstrecke oder als Überlandstraßenbahn, die mehrere Haltestellen in Geesthacht erschließt. Doch an der Elbe soll für den VCD nicht Schluss sein. „Für die Zukunft muss perspektivisch auch der Sprung über die Elbe Richtung Winsen und Lüneburg mitgedacht werden, wenn in den nächsten Jahrzehnten die Elbbrücke erneuert werden wird“, so Kristen.
Den Menschen in Geesthacht möchte der VCD Mut machen: „Die Menschen in Geesthacht sollten sich mutig für die Reaktivierung einsetzen, am besten in einem Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Bürgerinnen. Es ist ein notwendiges Projekt für die Zukunft“, so Kristen abschließend.
Der ökologische Verkehrsclub VCD ist ein gemeinnütziger Umweltverband, der sich für eine umweltverträgliche, sichere und gesunde Mobilität einsetzt. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen für ein mobiles Leben. Der VCD Nord vertritt als regionale Vertretung rund 3.300 Mitglieder in Schleswig-Holstein und Hamburg.