(LOZ). Der Aufnahmestopp für nicht mehr gewollte Tiere, das erneute Abschmettern der von der SPD geforderten Kastrationspflicht für Freigängerkatzen, die Frustration von ehrenamtlichen Tierschützerinnen und -schützern: genügend Gründe für die Stadtvertreterin Lara Marie Behning (SPD) und den Bürgervertreter Peter Hinrichsen (SPD), das Tierheim in Geesthacht in Begleitung von den Geesthachter SPD-Ratsmitgliedern Katrin Fischer und Alexander Ullrich zu besuchen.
Während der Führung über das Gelände und durch die Räumlichkeiten des Tierheims berichtete Sarah Kubisch, 1. Vorsitzende des Tierschutz Geesthacht und Umgebung e.V., über aktuelle Herausforderungen wie den gestiegenen Kosten für die Versorgung der Tiere, der Finanzierung des Tierheims und der Arbeit, die dort täglich von hauptamtlichen Tierpflegerinnen und -pflegern mit Unterstützung von über 30 Ehrenämtlerinnen und Ehrenämtlern geleistet wird.
Neben den Tieren, die bereits im Tierheim aufgenommen wurden, versorgen die ehrenamtlich Tätigen auch sogenannte ‚,Katzenhotspots‘‘ von Straßenkatzen mit Futter, selbstgebauten Unterschlupfmöglichkeiten und tierärztlicher Versorgung. Die Größe dieser Hotspots variiert zwischen 6 und 20 Katzen, so Kubisch. Eine Kastrationspflicht, wie sie die Lauenburger SPD in Übereinstimmung mit dem Deutschen Tierschutzbund fordert, würde ihrer Meinung nach das Tierheim und die ehrenamtlichen Tierschützerinnen und -schützer mittelfristig entlasten.
Dass eine Aufnahme der Kastrationspflicht für Freigängerkatzen in die bereits bestehende Katzenschutzverordnung möglich, rechtssicher und praktisch umsetzbar ist, zeigt sich in anderen Städten im Kreis wie Mölln und Ratzeburg. Die Lauenburger Genossinnen und Genossen sehen sich daher darin bestätigt, weiter für die Kastrationspflicht zu werben. „Im Ausschuss hat sich gezeigt, dass die SPD die einzige Partei ist, die an der Seite des Tierschutzes steht. Selbst die UL/Unser Lauenburg hat gegen ihren eigenen Antrag zur Kastrationspflicht gestimmt“, stellt Peter Hinrichsen klar.
Vor dem Hintergrund der kürzlich beschlossenen Erhöhung der Zuschüsse an das Tierheim durch die Lauenburger Stadtvertretung geht der SPD-Vorsitzende Immo Braune abschließend noch einen Schritt weiter: „Wir haben die Lauenburger Verwaltung nochmal dazu aufgefordert, für das Tierheim eine tragfähige Lösung zu finden. Immer mehr Geld auf das Problem zu werfen, mag die Symptome lindern, aber nicht die Ursachen bekämpfen. Wir fordern daher, dass geprüft wird, inwiefern eine festangestellte Tierärztin oder -arzt die Kosten senken könnte und ob ein Umzug des Tierheims oder ein Neubau das Platzproblem lösen kann. Denn: Wir stehen als Kommune in der Verantwortung.“