Lauenburger Friedhof bekommt muslimisches Grabfeld

Uwe Pusback, gärtnerischer Leiter und Annett Topaloğlu; Verwaltungsleitung Lauenburg an einem Richtung Mekka ausgerichtetem Mustergrab. Foto: Thomas Biller
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Auf dem Friedhof in Lauenburg an der Elbe wird ein muslimisches Grabfeld eröffnet

 

Lauenburg (LOZ). Der Wunsch besteht schon länger, die Vorbereitungen und Planungen waren intensiv: Ab sofort können Bestattungen nach islamischen Riten auf dem Friedhof stattfinden. Mit einer gemeinsamen Andacht am 11. September wird das neue Grabfeld offiziell eröffnet.

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Wunsch von Generationen

Kinder und Enkel der Generationen, die in den 1970er Jahren nach Deutschland gekommen sind und weiterhin hier leben, möchten ihre Eltern und Großeltern in ihrer Nähe, hier in Deutschland wissen. Die Verstorbenen und ihre Nachkommen haben hier ihre Heimat gefunden, möchten eine Verbindung halten.

„Der Grundgedanke und der Wunsch, einen Ort der letzten Ruhe für Menschen zu schaffen, die sich nach islamischen Riten bestatten lassen möchten, wurde bereits vor vielen Jahren an uns herangetragen“, erinnert sich Annett Topaloğlu, Verwaltungsleiterin des Friedhofes. Propst Philip Graffam hatte sich bereits in seiner Zeit als Gemeindepastor in der Kirchengemeinde Lauenburg für die Idee stark gemacht.

Sowohl in der Kirchengemeinde Lauenburg als auch in der Türkischen Gemeinde wurden die Wünsche und Ideen besprochen und die Entscheidungen getroffen, ein muslimisches Grabareal einzurichten. „Neben unseren Themengärten haben wir einen Bereich mit reiner Erde freihalten können, da der Wunsch nach dem muslimischen Grabfeld schon länger bekannt war“, erläutert Uwe Pusback, gärtnerischer Leiter der auffällig gepflegten Areale auf dem Friedhof. „Reine Erde“ bedeutet, dass in den neuen Gräbern vorab keine Menschen bestattet wurden. Zum islamischen Ritus gehört es ebenfalls dazu, dass die Verstorbenen in einem Leinentuch beigesetzt werden. Das Grab muss so ausgerichtet sein, dass die rechte Seite Richtung Mekka zeigt. Die Verstorbenen werden dann so gebettet, dass sie nicht in den Himmel, sondern in Blickrichtung Richtung Süd-Osten liegen.

Beisetzung in Richtung Mekka

Mit seinem „Greenteam“ hat Uwe Pusback nun ein 450 Quadratmeter großes Areal für die neue Bestattungsfläche geschaffen, das mit einer Buchenhecke eingefriedet ist. „Wir stehen deutlich in der Spannung zwischen Tradition und Veränderung, dürfen aber auch keine Scheu haben, etwas Neues zu wagen“, sagt Annett Topaloğlu. Und: „Dieses Projekt liegt uns sehr am Herzen, da es einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung eines friedlichen und respektvollen Miteinanders der unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften in unserer Stadt darstellt; ganz gleich, welcher Konfession sie angehören“.

Andacht mit Pastor und Imam

Eine „Gartenlage“ und eine „Rasenlage“ stehen auf dem neuen Grabareal zur Verfügung. „In der Gartenlage pflegen die Angehörigen die Gräber selbst, in der Rasenlage erfolgt die Pflege durch unser Team“, erläutert Uwe Pusback. Alle Informationen dazu und über die gesamte Friedhofsanlage sind unter www.friedhof-lauenburg.de oder direkt im Friedhofsbüro an der Lütauer Chaussee 2 zu erhalten.

Zu der gemeinsamen Andacht am Mittwoch, 11. September, ab 18 Uhr vor Ort mit Pastor Hans-Christian Baden-Rühlmann und dem Imam der Türkischen Gemeinde Suat Bayar sind alle interessierten Lauenburgerinnen und Lauenburger und Menschen, die sich der Stadt verbunden fühlen, eingeladen.

Kurznachrichten Lauenburg


Vollsperrung für Fußgänger, Durchgang Fischerkoppel – Weingarten
Von Montag, 21. Oktober bis zum 1. November, muss die fußläufige Verbindung von der Fischerkoppel zum Weingarten voll gesperrt werden. Dort finden Tiefbauarbeiten zum Umschluss von Versorgungsleitungen statt. Die Umleitung für Fußgänger erfolgt über die Straßen Am Schüsselteich und Reeperbahn in den Weingarten.


Sprechstunde des Sozialpsychiatrischen Dienstes
Am Mittwoch, 16. Oktober, gibt es für alle Interessierten im Gasthaus „zum Anker“ in der Bahnhofstraße 11 in Lauenburg das Angebot einer kostenlosen Sozialpsychiatrischen Sprechstunde. Andreas Adelmeyer vom Sozialpsychiatrischen Dienst der Kreisverwaltung wird in der Zeit von 11 bis 13 Uhr die Sprechstunde durchführen. In der Sprechstunde werden Fragen zu psychischen Erkrankungen und zu deren Ursache, Behandlungsmöglichkeiten und Unterstützungsmaßnahmen beantwortet. Das Angebot richtet sich sowohl an Angehörige als auch an selbst betroffene Personen und alle Interessierte. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, aber unter 04152 / 80 98-19 trotzdem möglich. Die Sprechstunde in Lauenburg findet einmal im Monat statt.


Taizé-Gebet in St. Konrad
Das Taizé-Team Lauenburg lädt für Sonnabend, 19. Oktober, zu einem ökumenischen Taizé-Gebet in die katholische Kirche St. Konrad, Büchener Weg 9a, ein. Beginn ist um 18 Uhr. Wer beim Einsingen der traditionellen Taizé-Lieder dabei sein möchte, ist bereits ab 17.30 Uhr herzlich willkommen.


Baustelle Kleiner Sandberg
Ab dem 7. Oktober bis voraussichtlich Frühjahr 2025 werden in der Straße Kleiner Sandberg in Lauenburg Kanalbaumaßnahmen im Auftrag der Stadtbetriebe AöR durchgeführt. Hierzu muss diese Straße voll gesperrt werden. Anwohnerinnen und Anwohner werden durch die Baufirma über Einzelheiten informiert.


Demenzberatung
Die Koordinierungsstelle Demenz bietet in Lauenburg einmal monatlich Demenzberatung an. Fragen rund um das Thema werden mit viel Zeit besprochen. An jedem 4. Donnerstag im Monat von 15 bis 18 Uhr können sich Angehörige und Menschen mit Gedächtnisproblemen im Fürstengarten 29 (Erdgeschoss) individuell, unabhängig und kostenfrei beraten lassen. Um Anmeldung wird gebeten, es gelten die aktuellen Regeln. Weitere Infos: Barbara Hergert, Koordinierungsstelle Demenz, Telefon 04542 / 83 84 670, info@koordinierungsstelle-demenz.de


Beratung des Pflegestützpunktes
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Haus der Begegnung, Fürstengarten 29, von 9-12 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege an. Der Zugang ist derzeit nur über die Schmiedestraße möglich. Nadine Fauck vom Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Aufgrund der aktuellen Lage sind persönliche Beratungen vor Ort nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab und unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


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