Schwarzenbek (LOZ). Die Grünen in Schwarzenbek machen Ernst als Partei der jungen Generation und haben dafür bei ihrer Wahlversammlung im Januar einige Ausrufezeichen gesetzt. Mit vielen jungen Gesichtern, einer breitgefächerten Expertise und einem starken Teamansatz sehen sich die Grünen für die Kommunalwahl im Mai gut aufgestellt.
Entsprechend begeistert äußert sich Kolja Ronneberger, Sprecher des Ortsverbandes über die Entwicklung: „Es macht richtig Laune zurzeit. Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, dass wir mit so einem vielfältigen und kompetenten Team in die Kommunalwahl gehen werden, hätte ich ihn für verrückt erklärt.“ Nach dem Rückzug einiger erfahrener Mitglieder Anfang 2022 wurde die Lücke jedoch schnell gefüllt. Herausgekommen ist ein Mix aus drei Generationen, vom Sozialpädagogen bis zur Managerin, aus Zuzüglern und Einheimischen, die alle ein gemeinsames Ziel haben: die Zukunft von Schwarzenbek aktiv mitzugestalten.
„Ich wohne seit zwei Jahren in Schwarzenbek - ich lebe sehr gerne hier. Und sich zu engagieren, gehört für mich einfach zum Leben dazu“, beschreibt die 29jährige Imke Lüdecke ihre grundsätzliche Motivation, sich für den Spitzenplatz der Grünen zu bewerben. Die Expertin für Umweltsysteme und Ressourcenmanagement möchte dabei gerne ihre Erfahrung aus der Wirtschaft in die Kommunalpolitik einbringen: „Mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit schmückt sich ja inzwischen jede Partei. Wenn es dann um echte Veränderungen geht, sehen die Prioritäten leider oft schon wieder anders aus.“
Christian Wruck (50) sieht die ganzheitliche Weiterentwicklung der Innenstadt als zentrales Thema für die Zukunft von Schwarzenbek. „Mit dem laufenden Verfahren zum Stadtentwicklungskonzept besteht gerade jetzt die Chance, die Weichen in Richtung kurze Wege und höhere Aufenthaltsqualität zu stellen“, zeigt sich der Familienvater und Produktmanager optimistisch. Der Vertreter der Grünen im Finanzausschuss der Stadt hat dabei nicht nur die Lebensqualität der Schwarzenbeker im Blick, sondern sieht in einer attraktiven Innenstadt auch das Potential, dass neben der lokalen Wirtschaft auch die Stadt von der Bindung der vorhandenen Kaufkraft profitiert.
Als Lehrerin in einer Grundschule liegen Deike Winkler wiederum besonders die Kinder in Schwarzenbek am Herzen. Die 28jährige ist nach einem Auslandsaufenthalt in Kopenhagen wieder in ihre Heimatstadt zurückgekehrt: „Ich habe in den Schulen in Dänemark so viel gesehen, was sich auch in Schwarzenbek verwirklichen lässt und die Lernsituation für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler verbessern kann.“ Das wird wahrscheinlich nicht nur in der Grundschule an der Breslauer Straße auf offene Ohren stoßen, in der gerade in einem Pilotversuch lernpädagogische Konzepte aus Aarhus ausprobiert werden.
Auch wenn Imke Lüdecke, Christian Wruck und Deike Winkler auf der Grünen Liste vorne stehen, lassen sie keinen Zweifel daran, dass der Schlüssel zum Erfolg in der Teamarbeit liegt. Neben dem aktuellen Stadtverordneten und Fraktionsvorsitzenden Sven Kirbach sind 9 der 14 Listenkandidaten und -kandidatinnen bereits als bürgerliche Fraktionsmitglieder aktiv. Für die nächste Legislaturperiode haben sich die Grünen in Schwarzenbek viel vorgenommen und werden sich auch thematisch breiter aufstellen. „Es gibt einen unglaublichen Veränderungsdruck, der alle Lebensbereiche betrifft. Klimawandel, Energiekrise, Fachkräftemangel – letztlich werden die Folgen dieser Krisen auf die kommunale Ebene durchgereicht und wir müssen darauf Antworten finden“, erläutert Kolja Ronneberger die aktuelle Situation. In den letzten Jahren sind eine Reihe von Förderprogrammen auf Bundes- und Landesebene beschlossen worden, die den Kommunen bei der Bewältigung der anstehenden gewaltigen Aufgaben helfen sollen. Bisher tat sich die Stadt schwer damit, die nötigen Voraussetzungen dafür zu erfüllen. Der Sprecher der Grünen sieht da auch die Kommunalpolitiker in der Verantwortung: „Wir müssen wieder lernen in Ruhe über gemeinsame Ziele für unsere Stadt zu sprechen, statt uns im Klein-Klein und in parteipolitischen Auseinandersetzungen zu verlieren.“ Dafür stehen mit dem Stadtentwicklungskonzept, dem Radwegekonzept und dem kommunalen Wärmeplan gleich drei wichtige Gelegenheiten an. Denn nur mit diesen Konzepten in der Hand kann die Stadt auch entsprechende Fördermittel des Landes beantragen.
Auch für alle anderen anstehenden Themen sieht sich das Team der Grünen gut gerüstet. „Bildung, Soziales, Klimaschutz, Digitalisierung, Mobilität, Wirtschaft – wir decken alles ab“, zeigt sich Sven Kirbach, der Fraktionsvorsitzende der Grünen, dann auch zuversichtlich. Über allem thront jedoch der gemeinsame Wille, Schwarzenbek fit für den Klimawandel zu machen und in dieser Hinsicht eine Vorreiterposition im Kreis einzunehmen.