(LOZ). Unter sich sind die Kreissenioren bei ihren Treffen selten, die gastgebenden Bürgermeister der Kommunen gesellen sich gern zu ihren älteren Mitbürgern. In Ratzeburg trafen die Delegierten der Ortsbeiräte gleich auf eine Galerie von Prominenz: Landrat Christoph Mager gab sich die Ehre, dazu Ratzeburgs erster Stadtrat Martin Bruns, der augenblicklich das Amt des Bürgermeisters ausübt und dazu als Vertreterin und Beobachterin des Sozialausschusses Frau Schemmerling.
Nun hatte der amtierende Bürgermeister Bruns die Aufgabe, die Beiratsmitglieder im gelben Ratzeburger Rathaus willkommen zu heißen, der Landrat aber dazu, Befürchtungen der Kreisbevölkerung und besonders der Senioren zu dämpfen. Seit einiger Zeit mussten Teile der Bevölkerung befürchten, ohne ausreichenden Rettungsdienste dazustehen. Christoph Mager, als Landtat auch oberster Leiter dieses Rettungsdienstes konnte beruhigen. Nach längeren Verhandlungen stellt das Universitätskrankenhaus Lübeck, wahrscheinlich im Verbund mit dem Krankenhaus Ratzeburg, die notwendige Zahl an Notärzten im Norden, der Südkreis mit einer weiteren Vereinbarung Notärzte aus den Krankenhäusern in Geesthacht und Reinbek. „Befürchtungen aus dieser Richtung sind also grundlos, also keine Sorgen wegen mangelnder Notarzt Versorgung“, erklärte Mager.
In der Vergangenheit hatten die Kreisbeiräte ihre Unzufriedenheit über die Arbeit von Dr. Hubert Hoser, als dem Vorsitzenden des Kreisseniorenbeirats, artikuliert. Dr. Hoser konnte darlegen, dass er aus Krankheitsgründen, zumal in der zunehmenden Corona-Pandemie an der Ausübung seines Ehrenamtes verhindert war und diese seinen Stellvertretern Reinhard Vossgrau und Sibylle Kircher überlassen musste. Nun wird der Vorsitzende Hoser bis zur nächsten Sitzung der Kreissenioren im nächsten Jahr erklären müssen, ob er sich weiter in der Lage sieht, seinen Aufgaben nachzukommen. Sonst wird es Neuwahlen und eine neue Aufgabenverteilung geben müssen.
Bei seiner vorletzten Sitzung in Lauenburg hatte der Kreisbeirat zahlreiche Arbeitsaufträge vergeben, von denen diesmal nur einer erörtert werden konnte: Thema: Seniorensport im Kreis. Einigkeit gibt es bei den Vertretern und auch allgemein, dass sportliche Betätigungen älterer Menschen eine wichtige Rolle für ihre Gesundheit spielt, darüber Sport und geselliges Leben im Rahmen der propagierten Einsamkeitsbekämpfung förderungswürdig sei.
Überraschender Weise halten Landes- und Kreissportbund diese Zielrichtung für eine wichtige Aufgabe im Rahmen des Breitensports, haben aber keine eigenen Programme und überlassen derartige Initiativen ihren Vereinen. Die Sport-Clubs des Kreises sind gern in diese Lücken gesprungen, bieten in erster Linie Gymnastik-Übungen für unterschiedliche Altersgruppen an. Besonders originell dabei der TSV Schwarzenbek mit einer Stuhl-Gymnastik für Hochbetagte und einer Sturz-Prävention. Ältere Menschen fallen häufig und können sich nicht mehr erheben. Hier werden Übungen gezeigt, um die Sturzopfer wieder auf die Beine zu bringen. „Wir benötigen und fördern diese Bestrebung besonders für unsere Senioren“, gab Reimhard Vossgrau seinen Delegierten mit auf den Heimweg.
Der Lauenburger Seniorenbeirat ist die einzige Vereinigung der fünf Ortsbeiräte im Kreis, der ein eigenes Angebot vorhält und organisiert: Lauenburger Senioren boulen seit einigen Wochen auf einer Nebenanlage des Friedhofes und werden jetzt ihr sportliches Engagement auf Kegeln umstellen.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass der VfL Grünhof-Tesperhude mit seinen Super-Senioren im Fußball eine interessante Variante des Seniorensports betreibt, wegen der Gefahr von Blessuren nicht allen Sportinteressierten dieses Alters zu empfehlen oder aber auch Golf, das als Life-Time-Sport-Variante sich für Senioren in den Golf-Klubs des Kreises anbietet.
Aufgefordert wurden die Seniorenbeiräte von Reinhard Vossgrau für die Verbreitung des Gedankens der Seniorenbeiräte zu werden. Hilfestellung dafür bekommt diese Altersgruppe aus unvorhergesehener Stelle: ausgerechnet der Landesrechnungshof, der auf die Ausgaben-Politik von Land und Kommunen wacht, hat dazu aufgerufen: „Weil sich diese Institutionen als ein ideales Bindeglied zwischen Bürgern und der Verwaltung erwiesen haben“.