Geesthacht (LOZ). Das Land Schleswig-Holstein stellt zurzeit seine Regionalpläne zur Diskussion. Am 1. November ist dies das zentrale Thema im Stadtplanungsausschuss. Die Regionalpläne sind das Fundament für die Entwicklung von Regionen für die kommenden 20 Jahre.
Die Grünen-Ratsfraktion findet dabei Aussagen in der Entwurfsfassung, wie die Feststellung, dass eine Siedlungsentwicklung vertretbar ist, wenn die Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes nicht weiter beeinträchtigt wird oder dass keine weiteren neuen Siedlungsgebiete ausgewiesen werden, sehr gut. Weniger gut sei jedoch die Nennung des fossilen Straßenprojekts „Umgehungsstraße“ sowie die „fragwürdige Analyse“ des Konfliktpotentials als Auswirkung der klimatischen Veränderung, die durch die Klimakrise einher geht.
Die grünen Mitglieder im Stadt- und Verkehrsplanungsausschuss werden auf der Sitzung am 1. November weitreichende Änderungen vorschlagen:
So sollte aus ihrer Sicht das Gebiet nördlich der B5 vom Zustand des regionalen Grünzuges in ein Vorbehaltsgebiet für Natur und Landschaft umgewandelt werden. Damit soll die Natur vor unnützen Neubauprojekten geschützt werden. Auch die Aufwertung der Bahntrasse sowie die Nennung der Haltepunkte wäre ein klares Bekenntnis für eine moderne Raumentwicklungspolitik.
Max Hansen erklärt sich zuversichtlich: „Der Regionalplan enthält einige gute Ansätze. Mit unseren Anmerkungen in Sachen Naturschutz und nachhaltiger Mobilität können wir ihn jedoch noch zukunftsweisender ausrichten.“
Die Stadtverwaltung hat selbst mit einer Stellungnahme auf den Entwurf des Regionalplans reagiert. Dort wird der Verzicht auf weitere Siedlungsgebiete scharf kritisiert. Laut Meinung der Verwaltung sei das Wachstum der Stadt Geesthacht nicht alleine durch die Innenstadtverdichtung zu bewältigen. Sie fordert die Ausweisung neuer Siedlungsgebiete nach Norden und in Grünhof sowie einen erhöhten Stellplatzbedarf. Mit einer solchen „Reise in die stadtplanerische Vergangenheit“ geben sich die Grünen nicht zufrieden. Max Hansen kommentiert die Stellungnahme der Verwaltung wie folgt: „Wir widersprechen der Auffassung der Stadt Geesthacht eindringlich. Sie ist ökologisch unvertretbar. Die daraus resultierenden neuen Siedlungsgebiete stehen im Widerspruch zur Zielmarke eines Flächenverbrauchs von „Netto Null“.“
Die Grünen fordern keinen „Rollback“ in eine Stadtentwicklung wie vor 20 Jahren, sondern eine nachhaltige und weitsichtige Stadtentwicklung von morgen. Denn ein Fundament mit „porösem Inhalt“ würde nicht gut halten. So würde das auch für Geesthacht der Fall sein. Daher findet die Grünen-Fraktion, dass sich Geesthacht weiterentwickeln soll, aber nachhaltig.