Lauenburg (LOZ). Was ist denn nun Carlo von Tiedemann, der adlige Generalssohn? Journalist? Rundfunk – und Fernseh-Moderator? Fernsehstar? Schauspieler? Seine Talente scheinen unerschöpflich zu sein. Klar war, dass der entfernte Verwandte des Schriftstellers Heinrich von Kleist im Pressewesen seine Heimat finden wollte. Über seinen Volontariatsort Cuxhaven kam er zum Hamburger Abendblatt, dann zog es ihn als Korrespondenz für den Springer-Verlag nach Argentinien.
Urgestein des NDR nennt man Carlo von Tiedemann. Tatsächlich begann er 1971 beim Norddeutschen Sender. Er trug mit seinem Charme maßgeblich dazu bei, dass die „Aktuelle Schaubude“ zu einem unschlagbaren Straßenfeger des Deutschen Fernsehens wurde. Bis zu 7 Millionen Zuschauer schalteten ein, wenn Carlo von Tiedemann über einen Zeitraum von 18 Jahren internationale Stars präsentierte. Für eine äußerst geringe Gage traten Weltstars bei ihm auf. Sein Ruf in der Unterhaltungsbranche war inzwischen bis nach Amerika gedrungen.
1983 moderierte er letztmalig die „Jahreshitparade“. Er folgte jetzt dem Ruf des ZDF und präsentierte in der Abend-Sendung „Show und Co“ drei Jahre lang deutsche und internationale Stars. Es folgten Sendungen wie „Musikladen, Lachen macht Spaß, Große Show für kleine Leute, Große Hafenrundfahrt, Große Freiheit“ und andere mehr.
Natürlich war der Hamburger Jung auch mit dem Fußball und dem Hamburger SV verbunden. Sechs Jahre lang feierte und trauerte er mit dem geliebten HSV. Viele erfolgreiche Radiosendungen wie „der Heiße Draht“ und „Carlos Jokieshow“, die „Plattenkiste“, „Große Freiheit“, „Kwatsch“, aber auch „Zur Sache“ und „Was ist los in Hamburg“ trugen seine Handschrift.
Mit seiner markanten Stimme entdeckte ihn auch der deutsche Film. In „Stubbe“ und „Tatort“ war er ebenso zu sehen wie in „Adelheid und ihre Mörder“, „St. Pauli Landungsbrücken“ und „Großstadtrevier“. Wer erinnert sich nicht gern an „Zwei Münchener in Hamburg“?
Seine vier Kinder hörten gern seinen Erinnerungen zu, als er sein Buch „Ü60-na und“ schrieb. Mit seiner unverwechselbaren Stimme und seiner überaus freundlichen Art ist er häufig bei Vereinen und Verbänden gern gesehener Gast. Neben seiner Rundfunk-Tätigkeit ist der 75jährige Carlo, wie er liebevoll genannt wird, oft bei Senioren-Veranstaltungen anzutreffen.
Im Dezember wird er nun am Mittwoch, 7. Dezember, um 15 Uhr nach Lauenburg in die Begegnungsstätte Lauenburg Mitte, Büchener Weg 8a, kommen und die Bewohner der AWO Senioreneinrichtungen sowie ehrenamtlich tätigen Senioren, die sich vorab bei Claudia Löding (