Ratzeburg (LOZ). Der Hilferuf aus der polnischen Partnerstadt Sopot, bei der Versorgung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine zu unterstützen, ist in Ratzeburg auf überwältigende Resonanz gestoßen.
Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Schülerinnen und Schüler der Lauenburgischen Gelehrtenschule sowie städtische Institutionen wie der Rotary Club Ratzeburg-Alte Salzstraße oder die Ratzeburger Schützengilde von 1551 e.V. trugen in einer spontanen Spendenaktion über 7.000 Euro zusammen, mit denen die Ratzeburger Feuerwehr dringend benötigte Hilfsgüter besorgen und einen zügigen Transport nach Polen organisieren konnte.
Die Ratzeburger Stadtvertretung stellte in einem einstimmigen Beschluss weitere 2.000 Euro für diese partnerschaftliche Nothilfe zur Verfügung. In einer Sachspendenaktion waren zudem etliche Hilfsgüter von Ratzeburger Bürgerinnen und Bürgern beigesteuert worden, die allein einen LKW sowie einen Sprinter samt Hänger der Ratzeburger Feuerwehr füllten.
Der Ratzeburger Hilfstransport wurde in enger Absprache mit der Stadtverwaltung in Sopot und den Kameraden der Sopoter Feuerwehr organisiert und noch vor Ostern erfolgreich durchgeführt. Drei Transporter plus Anhänger mit insgesamt fünf Feuerwehrkameraden sowie einem Kameraden des THW Ratzeburg machten sich auf die rund 9-stündige Fahrtstrecke. Dabei konnte die Ratzeburger Feuerwehr sogar in zweifacher Hinsicht helfen und mit Unterstützung der Speditionsfirma Pape die Transportlogistik um eine Lieferung von Bettgestellen aus Bundeswehrbeständen erweitern, die vom Rathaus in Sopot bei einem Lübecker Zwischenhändler geordert worden waren.
"Unsere Ankunft in Sopot war von großer Herzlichkeit begleitet", berichtet Ratzeburgs Wehrführer Christian Nimtz. "Wir wurden sehnlichst erwartet und mit unserem Transport zu verschiedenen Notunterkünften geleitet. Unterstützt wurden wir vor Ort von Feuerwehrkameraden aus Sopot", so Christian Nimtz, immer noch überwältigt von der professionellen Organisation der polnischen Partnerstadt bei der Versorgung der über 1.000 Kriegsflüchtlinge. Ebenso anrührend empfanden die Ratzeburger Kameraden aber auch die polnische Gastfreundschaft. Trotz der enormen Anforderungen, die in der Kommune gerade zu bewältigen sind, wurde alles für die freundschaftliche Unterbringung und der Versorgung der Ratzeburger Helfer geregelt.
Die Hilfe aus Ratzeburg ist in Sopot mit großer Dankbarkeit aufgenommen worden. Bürgermeister Jacek Karnowski würdigte die Unterstützung aus der deutschen Partnerstadt und die gezeigte Solidarität ausdrücklich. "Ich möchte mich Ihnen für die große Hilfe danken, die Sie der Stadt Sopot und vor allem den dort untergebrachten Flüchtlingen aus der Ukraine geleistet haben. Diese Hilfe ist wirklich unbezahlbar. Besonders herzlich möchte ich mich auch bei der Feuerwehr Ratzeburg bedanken, für ihre Bemühungen beim Verpacken der gesammelten Sachen und deren Transport nach Sopot. Dies ist ein weiterer Beweis für die Partnerschaft zwischen uns und dafür, dass wir in schwierigen Zeiten auf die gegenseitige Unterstützung immer zählen können", heißt es in einem Schreiben von Bürgermeister Karnowski an die Stadt Ratzeburg.