Geesthacht (LOZ). Im April 2022 hat der Geesthachter Planungsausschuss beschlossen, einen Bebauungsplan für das Wohngebiet Hegebergstraße, Forstweg und Vollrathsweg aufzustellen. Ziel ist, einem Wildwuchs in der Bebauung von Baulücken oder nach einem Abriss von älteren Häusern zu begegnen. Dazu sollen planerische Vorgaben vom Ausschuss beschlossen werden. Der Bau zusätzlicher Wohnungen ist weiterhin gewünscht. Hierzu stellten in der letzten Ausschusssitzung die Planer in drei grundsätzliche Grob-Varianten vor:
- Klassischer Lückenschluss durch Nutzung großer Grundstücke mit grob geschätzt 30 zusätzlichen Wohneinheiten.
- Eine abgestufte höhere Bebauung im gesamten Gebiet, beginnend mit drei Vollgeschossen im westlichen Abschnitt. Drei Vollgeschosse heißt, dass baurechtlich zusätzlich ein Staffelgeschoss möglich ist. Dies würde grob geschätzt 140 weitere Wohnungen ermöglichen.
- Generelle Zulassung sogenannter Nachbarschafts- bzw. Blockrandbebauung. Dies würde grundsätzlich keine zusätzlichen Wohneinheiten bringen, aber durch verbesserte Neu- und Anbaumöglichkeiten die Wohnfläche im Gesamtgebiet vergrößern.
Aus Sicht der SPD ist ein kritischer Punkt für deutlich mehr Wohneinheiten die aktuelle Stellplatzsituation. Eine Straßenseite der Hegebergstraße wird dauerhaft zugeparkt. Auf den Grundstücken gibt es teilweise keine oder nicht genügend Stellplätze. Für zusätzliche Parkflächen gibt es nur wenige nutzbare Flächen. Auf einer größeren Freifläche ist ein Spielplatz. „Die Nutzung dieser Fläche für eine Parkpalette oder ähnliches kommt für uns nicht in Betracht. Man müsste das Gebiet planerisch neu ordnen, z.B. bisherige Wohnflächen als Stellplatzflächen ausweisen oder die Stellplatzverpflichtung weitgehend aufheben. Dies sind aus unserer Sicht keine realistischen Optionen. Sie helfen in den nächsten Jahren nicht, markant zusätzlichen Wohnraum durch mehrgeschossige Wohnhäuser zu schaffen. Insofern sehen wir aktuell eher mäßigen Spielraum für zusätzlichen Wohnraum durch mehrgeschossige Gebäude und maßvollen Lückenschluss. Der Schwerpunkt im B-Planverfahren liegt darin, das Wohngebiet in seiner grundsätzlichen Struktur zu erhalten und Wildwuchs vorzubeugen“, zog Petra Burmeister (SPD-Fraktionsvorsitzende) ein erstes Fazit nach der Sitzung des Ausschusses für Stadt- und Verkehrsplanung. Im Ergebnis endete die engagierte Diskussion im Fachausschuss mit dem Beschluss, die Varianten in den Fraktionen zu beraten. Anschließend kann dann eine Grundsatzentscheidung zur weiteren Planung im Ausschuss getroffen werden.
Über einen interessanten Nebenaspekt informierte der Planungsausschuss ergänzend. Die aktuellen Waldabstandsflächen führen dazu, dass einige bebaute eher größere Grundstücke in dem Gebiet nach aktuellem Recht zukünftig nicht mehr bebaut werden könnten. Der Abriss eines alten Hauses und Neubau z.B. eines Doppelhauses auf einem großen Grundstück wäre aktuell nicht genehmigungsfähig. Die Verwaltung signalisierte, dass dieses Waldabstandsgebot bei bestehenden Wohngebieten in Geesthacht ein häufiger anzutreffendes Phänomen ist. Daher prüfe man, wie damit umgegangen werden könne.