Foto: hfr
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Geesthacht (LOZ). Mit großer Bestürzung hat die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen die Entscheidung des Gläubigerausschusses zur Zukunft des Geesthachter Krankenhauses zur Kenntnis genommen. Entgegen dem medizinisch wie versorgungspolitisch sinnvollen Rettungskonzept der Stadt Geesthacht entschied sich das Gremium für die CTP-Gruppe.

Nach dieser Entscheidung sollen lediglich die Geriatrie und die Psychiatrie erhalten bleiben. Das Herzstück des Krankenhauses – die Akut- und Grundversorgung – wird damit faktisch zerschlagen. Unmittelbar vor dem Jahreswechsel verlieren über 250 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze.

Trotz parteiübergreifender Einigkeit und einer beispiellosen kommunalen Kraftanstrengung, einschließlich zweier Sondersitzungen der Ratsversammlung, wurde das Übernahmeangebot der Stadt Geesthacht abgelehnt.

Dazu erklärt Max Hansen, Mitglied der Geesthachter Ratsversammlung: „Dass die immensen Anstrengungen der Stadt Geesthacht nicht zum Erfolg geführt haben, ist ein fatales Signal. Hier wurde eine zentrale Chance vertan, die regionale Gesundheitsversorgung dauerhaft in kommunaler Verantwortung zu sichern. Auf das Land kommen nun erhebliche Herausforderungen zu, um die entstehenden Versorgungslücken zu schließen.“

Vor diesem Hintergrund fordert die Grüne Ratsfraktion das schleswig-holsteinische Gesundheitsministerium nachdrücklich auf, dafür Sorge zu tragen, dass auch nach der Entscheidung des Gläubigerausschusses wesentliche Bereiche der medizinischen Grundversorgung in Geesthacht erhalten bleiben. Dies betrifft insbesondere Leistungsgruppen wie Notaufnahme, Intensivstation, Chirurgie und Geburtshilfe. Für jede dieser Leistungen müsse geprüft werden, mit welchen Trägern und in welchen Strukturen eine Fortführung möglich ist.

„Es ist wirklich sehr schade, dass wir nicht erfahren dürfen, warum der Gläubigerausschuss der CTP-Gruppe den Zuschlag erteilt hat und die Stadt Geesthacht ihr Angebot nicht finalisieren durfte. Gesundheit darf keine geheime Ware sein. Wir erwarten nun vom Gesundheitsministerium, dass es Verantwortung übernimmt und aktiv handelt. Nur so lassen sich drohende Versorgungslücken wirksam schließen“, so Jens Kalke, Mitglied der Ratsversammlung.

Die Grüne Ratsfraktion weist zudem darauf hin, dass die Entscheidung des Gläubigerausschusses voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf den Rettungsdienst haben wird. Längere Transportwege zu weiter entfernten Kliniken erfordern zusätzliche Rettungswagen, mehr Personal und möglicherweise sogar die Einrichtung eines zweiten Standortes.

Dazu erklärt Marcus Worm, Vorsitzender des Geesthachter Sozialausschusses: „Das skrupellose, renditeorientierte Vorgehen der CTP-Gruppe wird voraussichtlich neue Kosten im Rettungsdienst verursachen – Kosten, die letztlich von den Krankenkassen und damit von der Allgemeinheit getragen werden müssen.“

Für die Grünen-Fraktion sind die Geschehnisse um das Geesthachter Krankenhaus ein abschreckendes Beispiel dafür, zu welchen negativen Folgen die Privatisierung des Gesundheitswesens führen kann. Die Fraktion unterstützt deshalb grundsätzlich Reformansätze, die die Rolle der öffentlichen Hand im Krankenhauswesen stärken.

Kurznachrichten Geesthacht

 


Verkehrsbehinderungen an der Norderstraße
Verkehrsteilnehmende müssen sich auf Behinderungen an der Geesthachter Norderstraße einstellen. Für Arbeiten an einem Stromanschluss werden in der Zeit vom 15. Dezember bis voraussichtlich 24. Dezember auf Höhe der Hausnummer 10 zeitweise Absperrungen im Bereich des Gehwegs und der Fahrbahn notwendig.


Sprechstunde der Geesthachter Behindertenbeauftragten
Heike Lehmann, Geesthachts Beauftragte für Menschen mit Behinderungen, geht in die Weihnachtsferien. Vom 22. Dezember bis zum 2. Januar finden darum keine Sprechstunden statt. Die nächste Sprechstunde ist dann für Donnerstag, 8. Januar 2026, vorgesehen. Heike Lehmann bietet regelmäßig an jedem 1. Donnerstag im Monat von 15 bis 17 Uhr und an jedem letzten Dienstag im Monat von 11 bis 13 Uhr in den Räumen am Markt 5 bis 7 ihre offene Sprechstunde an. Menschen mit Handicap können sich in dieser Zeit mit Fragen und Anliegen bei ihr melden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Beratungsräume sind barrierefrei, die Beratung ist kostenfrei. Grundsätzlich ist Heike Lehmann telefonisch unter 0151-252 628 98 sowie per Email unter kontakt@geesthacht-beauftragter.de erreichbar.


Verkehrsbehinderungen in Geesthacht
Verkehrsteilnehmende müssen sich auf Behinderungen an der Berliner Straße in Geesthacht einstellen. Aufgrund von Pflege- und Fällarbeiten an mehreren Bäumen werden in der Zeit vom 15. bis zum 18. Dezember jeweils zwischen 9.30 Uhr und 15 Uhr im Rahmen von Tagesbaustellen temporär der Gehweg und die Fahrbahn gesperrt.


 Alkohol- und Drogenberatung
Die Alkohol- und Drogenberatung teilt mit, dass ab sofort die offenen Sprechstunden wieder stattfinden. Diese finden statt: dienstags von 16 bis 18 Uhr und freitags von 9 bis 11 Uhr, Markt 3 in Geesthacht und montags von 15 bis 17 Uhr, Mühlenweg 17 in Lauenburg. Zur Vermeidung von Wartezeiten wird um eine kurze telefonische Anmeldung unter 04152 / 791 48 gebeten.


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