Lauenburg (LOZ). „Menschen nach innen bewegen – Gesellschaft nach außen prägen“, so lautet der Titel einer Informationsbroschüre für das „Immaterielle Erbe Friedhofskultur“. Der Lauenburger Friedhof steht seit 2020 im Zeichen dieser Kampagne und machte mit seinem Beitritt auf die wichtige Bedeutung der Friedhofskultur für die Stadt Lauenburg aufmerksam.
„Friedhofskultur“, so meint Elle Koriath, „ist all das, was Menschen auf dem Friedhof tun. Dazu gehöre das Trauern, Erinnern und Würdigen genauso wie das Gestalten, Pflegen, Weiterentwickeln und auch das Feiern. Dass unser Friedhof vor allem auch ein Ort der Lebenden ist und weit über die persönlichen Trauerrituale hinaus identitätsstiftende Bedeutung für unsere Stadt hat, erleben viele große und kleine Besucher.“
Der Friedhof in Lauenburg gleicht inzwischen diesem beschriebenen Kulturraum, und der Park wird aufmerksam von einem engagierten Team unterhalten und gepflegt. Zu jeder Jahreszeit ist es ein außergewöhnlicher Garten, ein Ort der Erinnerung ebenso wie ein Ort der Begegnung.
In diesem Frühsommer gibt es nun einen weiteren Anreiz, den Friedhof zu besuchen: 14 Ausstellungstafeln in großem DinA1 Format machen die auf die Vielfalt und den Reichtum des Ortes mit kurzen Erklärtexten aufmerksam und sind vom 21. Mai bis 20. Juni entlang des Hauptweges zu finden.
„Auf eine weitere kulturelle Veranstaltung möchte ich gerne noch hinweisen“, ergänzt Elle Koriath, „Wer am 17. Juni einer Autorinnen-Lesung lauschen möchte, ist um 17 Uhr im Himmelsgarten herzlich willkommen. Die Schriftstellerin Helena Wagenschütz liest aus ihrer Romanze „Vom Glück zu dritt“. Bei schlechtem Wetter findet diese Veranstaltung in der Auferstehungskapelle statt.“
Zur Autorin: Helena Wagenschütz, Jahrgang 1972, lebt mit ihrer Familie südöstlich von Hamburg. Für Lesungen in Cafés begann sie erstmals, kleine Fragmente zu schreiben. Aus einem solchen Fragment entstand schließlich ihr erster Roman. Seitdem gehört das Schreiben zu ihrem Alltag, in dem äußerst ungeduldige Romanfiguren und quirlige Ideen für die tägliche Motivation sorgen. Wenn sie nicht gerade schreibt, ist die promovierte Wissenschaftlerin beruflich als Dozentin an der Universität, als Seminarleiterin oder als Sprecherin unterwegs.