Lauenburg (clb). Ein volles Soltstraatenhus. Beinahe 100 Interessierte waren gekommen, um den Ausführungen des Lauenburger Stadtoberhauptes Thorben Brackmann beim Seniorennachmittag zu lauschen. Der hatte einen Teil seiner Geheimnisse und Pläne bereits Wochen zuvor bei einem Lichtbildervortrag einer staunenden Öffentlichkeit zum Besten gegeben.
Die Senioren waren nun gespannt darauf, was der Bürgermeister an weiteren Neuigkeiten noch aus dem Köcher zu zaubern hatte. Sie wurden nicht enttäuscht. Brackmann verzichtete diesmal auf das übliche „Pipapo“, ohne Notebook nur mit einem kleinen Zettel schritt er zum Saal-Mikrofon und referierte zum Thema „Bauvorhaben der Stadt und deren Finanzierung“. Von Millionen-Beträgen war die Rede für die Weingartenschule, einen Neubau des Katastrophenzentrums in der Nähe von Famila und schließlich dem Neubau einer Sporthalle, alles Vorhaben, die ein riesiges Loch in die finanzielle Substanz einer Kleinstadt wie Lauenburg schlagen.
Eine Kommune wie die Elbestadt hat Prioritäten zu setzen und dabei bleiben andere Vorhaben auf der Strecke. Notwendig wäre auch eine Renovierung des Rathauses. Aber das wird zunächst zurückgestellt. Nun gibt es aber noch andere Vorhaben, die mit fremden Investoren angegangen werden. Der Wohnungsbau steht auch in Lauenburg auf der „To-Do-Liste“, denn diese Gemeinde bleibt weiter eine wachsende Stadt. „Noch niemals zuvor hat Lauenburg ähnliche Projekte aufgegriffen und ähnliche Summen investiert“, konnte Brackmann seinen Senioren voller Stolz vorstellen.
Lauenburg ist nicht nur eine Stadt voller Pläne mit Einwohnern, die auch zu feiern wissen. Anlässe gibt es dazu eine Reihe. Seit zehn Jahren gibt es den „Kultur und Kneipentag“, an dem die Bewohner teilhaben können, die Hitzler Werft besteht 150 Jahre, der „Kaiser Wilhelm“, Lauenburgs Museumsdampfer wird 125 Jahre alt, und schippert immer noch auf der Elbe, in diesem Jahr noch einmal bis nach Dresden und sucht Mitfahrer, und schließlich feiert auch die Freiwillige Feuerwehr ihr 150-jähriges Bestehen. Deren Frauen und Männer sind in Brandbekämpfungen versiert. Aus diesem Anlass werden sie sicherlich häufiger eigene Brände bekämpfen wollen und die Lauenburger Bevölkerung wird sie dabei gern unterstützen.
Nun in Lauenburg ist in diesem Jahr einiges los. Langeweile wird kaum aufkommen und wie es aussieht wird Bürgermeister Brackmann nicht nur in seiner Amtsstube anzutreffen sein.
Nun ist ein Bürgermeisterbesuch bei den Senioren auch immer eine Art Fragestunde. Beschwerden wurden laut über verdreckte Straßen. Lauenburg hat inzwischen mehr als 250 Mülleimer deponiert. „Die müsse man allerdings auch benutzen“. Geklagt wurde hier auch über rücksichtslose Roller und e-bike Fahrer auf Fußwegen. Der Rat: „Die solle der Bürger nach Möglichkeit bei der Polizei zur Anzeige bringen“.
Nun ist ein Senioren-Nachmittag in der Regel wegen der Vorträge sehr wortlastig. Musik spielt aber immer noch eine wichtige Rolle. Diesmal hatte der Beirat den Lauenburger Musiker Werner Krzenzck verpflichtet. „Herr Werner“ wie er sich wegen seines schwierigen Namens schnell nennen ließ, schaffte es in kürzester Zeit seine Zuhörer zum aktiven Mitsingen zu bringen. Also rund herum gelungen dieser Nachmittag.