Lauenburg (LOZ). Lauenburgs Senioren haben die Möglichkeit, am Donnerstag, 12. Oktober, um 15 Uhr im Soltstraatenhus, zusammen mit Werner Hinsch unter die Entdecker zu gehen. Dessen Vortrag über das Lauenburger Elbschifffahrtsarchiv in der Elbstraße 141 bietet Interessierten die Möglichkeit, mehr als nur oberflächliches Wissen über die Elbschifffahrt zu erlangen und sogar aus Schriften, Bildern und Zeichnungen mehr über den kommerziellen Beginn der Tätigkeiten auf einem der längsten deutschen Flüsse zu erfahren. Und das bereits zu Zeiten, als Elbschifffahrt noch mit zwei“ ff“ geschrieben wurde.
Werner Hinsch, inzwischen 84 Jahre alt, ist ein adoptierter Lauenburger, der aus Geesthacht stammt und seit Jahren jenseits der Elbe in Hohnstorf wohnt, aber die längste Zeit seiner beruflichen Tätigkeit in vielen Positionen auf der Hitzler-Werft zugebracht hat. Wer so lange die frische Brise der Elbe geatmet hat, in dessen Adern fließt statt Blut nur Elbwasser und dieser Fluss hat Werner Hinsch zeitlebens nicht losgelassen. Beruflich als er Schiffe baute und später, als er wissen wollte, woher diese großen und kleinen schwimmenden Pötte stammten.
Kapitäne, Schiffseigner und andere an den Schiffen Interessierte hatten jede Menge Aufzeichnungen hinterlassen, ungeordnet in Schränken oder anderen Ablagen. Seit den 70er Jahren wurde in Lauenburg über dessen Zusammenfassungen diskutiert, auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Hauke Matthießen ein Verein gegründet, aus dem dann schließlich das Museum hervorging und schließlich Verwaltung und Verwahrung der Schriftstücke einem Archiv übergeben. Dieser Teil der Arbeiten wurde Werner Hinsch übertragen und der hat ihn als Archivleiter mit seinen Mitarbeitern fortgeführt. Besucher staunten später: „Aus dem Papierberg wurde schließlich ein vorbildliches Archiv.“
Die Elbschifffahrt ist vielfältigem Wandel unterworfen gewesen, in der Zeit des dritten Reiches anders als im geteilten Deutschland 1945 und auch jetzt wieder nach der Wiedervereinigung. Dieser ständige Wechsel lässt sich auch in den Akten des Lauenburger Archivs verfolgen, ähnliche Sammelstellen gibt es in Europa und der Welt, überall dort, wo Schifffahrt betrieben wird, die Lauenburger stehen inzwischen mit vielen Museen und Archiven in einem ständigen Austausch.
Darüber wird Werner Hinsch berichten, über ein spannendes Kapitel Schifffahrts-Geschichte, das zum Teil auch die Geschichte Lauenburgs ist.
Museen und Archive schlicht serviert, klingt zunächst ein wenig nach Langeweile, aber diese Institutionen können ausgesprochen lebendig und voller Charme sein, wenn sie besucht oder wenn sie von kundigen Leuten erklärt werden.
Zur Unterhaltung der Lauenburger Senioren im Soltstraatenhus ist dazu wieder Günter Prahl aus Hagenow aufgeboten, der Chorleiter des Shanty-Sänger „Kielschweine“, allerdings wieder als Solist. Und Lauenburgs Senioren wissen dazu, dass Kaffee und Kuchen hier allein das Kommen lohnt.