Lauenburg (LOZ). Lauenburg benötigt dringend einen Versammlungsraum. Davon konnten sich Lauenburgs Bürgermeisterkandidaten Thorben Brackmann, Patric Hoffmann, Anne-Marie Hovingh und Niclas Fischer bei dem ersten gemeinsamen Treffen der Bewerber im Soltstraatenhus selbst überzeugen. Bei dieser vom Seniorenbeirat Lauenburg organisierten Versammlung drängten sich über 140 Personen im Saal, nicht nur Senioren, sondern auch Abordnungen der politischen Parteien und Organisationen, um ihren Kandidaten entsprechenden Rückhalt zu gewähren.
Es gab in Lauenburg noch mehr Interessenten, doch einige von ihnen traten frustriert den Heimweg wieder an, weil der Raum bis auf den letzten Platz gefüllt war. Allerdings konnten die Kandidaten den Lauenburgern in dieser Hinsicht auch kein Versprechen geben. Der Wunsch ist allgemein vorhanden, aber keine Lösung in Sicht. Dabei steht inzwischen das gesamte Lauenburger Kulturleben vor dem Zusammenbruch. „Nicht nur die Senioren jammern, auch Schützen, Schiffer und andere Kultureinrichtungen sehen sich ihrer traditionellen Versammlungsstätte beraubt, seitdem das Mosaik wegen dessen undurchsichtiger Preisgestaltung ausfällt“, erklärt Claus Beissner.
Die vier Bürgermeisterkandidaten für die Wahl am 6. November hatten sich mit Einzelaktionen auf dem Wochenmarkt und in Hausbesuchen entsprechend positioniert und dort ihre Programme den Bürgern zur Kenntnis gebracht, dem Seniorenbeirat gebührt das Verdienst, deren Programme auch vergleichbar zu machen. Es zeigte sich, dass Kandidaten aus Lauenburg ein Plus aufwiesen durch ihren Heimvorteil. Thorben Brackmann, den es als Berufssoldaten inzwischen nach Potsdam verschlagen hatte, der immer noch eine Verbindung in die alte Heimat aufrecht erhielt und den die heimatliche CDU auf den Schild gehoben hatte, und Niclas Fischer, ein Nachkomme des früheren Bauunternehmen Fischer und in vielen Sätteln der Lauenburger Politik inzwischen tätig und schon seit Jahrzehnten in der Lokalpolitik erfahren, waren in ihren Statements deutlicher in ihren Planungen, als beispielsweise Anne-Marie Hovingh, die von der SPD aufgeboten wurde und die als geborene Hamburgerin noch auf dem Weg ist, Lauenburger Politik und deren Wünsche zu lernen. Dem vierten Kandidaten, Patric Hoffmann, als Auswärtiger mit Wohnsitz Krüzen, fehlt dieses Detailwissen um die Lauenburger Politik gänzlich und hofft entsprechende Kenntnisse mit Hilfe der Mitarbeiter in der Stadtverwaltung erwerben zu können.
Lauenburgs Senioren konnten an diesem Nachmittag bereits deutlich Unterschiede in den Perspektiven erkennen und werden ihre Prioritäten bei weiteren gemeinsamen Treffen der Kandidaten festigen können. Die Parteienbeobachter werden ihren Kandidaten für weitere Hilfen und das Schärfen ihres Profils weiter zur Verfügung stehen. Das Treffen bei den Senioren war eine erste Zusammenkunft, ein Abtasten, aber mit Sicherheit noch keine Vorentscheidung. Noch haben Parteien und Unterstützer über drei Wochen Zeit, um die Kandidaturen nachzuarbeiten.