Toben im Bällebad ist für die meisten Kinder ein Hochgenuss. Foto: Ergo Aktiv e.V.
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Schwarzenbek (LOZ). Schon kurz nach Beginn des Kriegs in der Ukraine kamen Frauen und Kinder auf der Suche nach Sicherheit und Schutz nach Deutschland und auch nach Schwarzenbek. In ein fremdes Land, dessen Sprache die meisten nicht sprechen und deren Alltag sie nicht kennen.

Schnell waren die Schwarzenbeker bereit, Hilfe zu leisten, eine Unterkunft zu bieten. Der Schwarzenbeker Verein Ergo Aktiv hat sofort Unterstützung für ukrainische Flüchtlinge beim Dolmetschen angeboten, bei Ämter- und Arztbesuchen geholfen. Die spontan mögliche Unterstützung wurde sehr gut angenommen. So wurde, zum Beispiel, eine krebskranke ukrainische Frau zur ihrer dringend notwendige Chemotherapie begleitet. „Inzwischen ist die offizielle Hilfe von Ämterseite gut ausgebaut“, betont Carmen Mucha. Trotzdem werden weiterhin entsprechend dem Bedarf Spenden gesammelt (Möbel, Gardinen und sonstiges für die Wohnung) oder einfache Angelegenheiten geregelt. Astrid von Haugwitz-Schütt (Lebenslotse) zum Beispiel bietet eine Deutsch-Aktiv-Gruppe zur Verbesserung der Kommunikation oder hilft bei der Suche nach Praktikumsplätzen.

Auch Alexander Schner, über den Verein Ergo Aktiv zum Alltagshelfer und Ämterlotse ausgebildet, wollte helfen. Er kam vor mehr als 30 Jahren aus Russland nach Deutschland. Mit seinen russischen Sprachkenntnissen kann er bei Behördengängen und Arztbesuchen den ukrainischen Flüchtlingen sehr gut zur Seite stehen.

„Wir haben schon im März 2022 einen Treffpunkt für erwachsene Flüchtlinge in unseren Praxisräumen in der Schefestraße angeboten“, erinnert sich Carmen Mucha, Leiterin des Therapiezentrums Mucha in Schwarzenbek und Geesthacht.

Schnell wurde klar, dass immer mehr Kinder ihre Mütter zu den Treffen begleiteten. Carmen Mucha: „Darum haben wir ab August 2022 eine Kinderbetreuung angeboten.“ Seit November 2022 treffen sich die Kinder im Alter von vier bis acht Jahren samstags für zwei Stunden im Therapiezentrum an der Hamburger Straße.

„Hier haben wir einen Toberaum mit Bällebad, Schaukel und ausreichend Platz und Spielsachen, um bis zu 12 Kinder ehrenamtlich zu betreuen.“ Carmen Mucha freut sich, dass Alexander seine guten Kontakte zu den ukrainischen Müttern nutzt, um immer wieder ehrenamtliche Helferinnen für die Kinderbetreuung zu gewinnen. Dazu gehört auch die 30-jährige Mariia Anastasieva, die zusammen mit ihren beiden Töchtern den Kindertreff leitet. „Ich habe einen Sprachkurs in Mölln besucht und gerade meine B1-Sprachprüfung gemacht. Jetzt möchte ich weiter Deutsch lernen bis B2 und dann als Friseurin arbeiten“, berichtet Mariia. Ihr Mann und Vater sind in Charkiw geblieben, um die Ukraine zu verteidigen. Die beiden Töchter besuchen DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache) im Schwarzenbeker Gymnasium.

„Die ukrainischen Mütter freuen sich, dass sie am Samstagvormittag ein bisschen Zeit für sich haben, einkaufen können oder einfach mal ein bisschen ausruhen“, berichtet Alexander. „Die Wohnungen sind zu klein zum Toben oder um Geburtstag mit den Freunden zu feiern“, weiß Carmen Mucha. „Darum bieten wir unsere Räume außerhalb der Praxiszeiten den ukrainischen Familien kostenlos für Kindergeburtstag Feier an.“ Carmen Mucha: „Das ganze Team des Therapiezentrums Mucha steht hinter diesem Angebot und unterstützt es, auch wenn durch die zusätzliche Nutzung etwas Mehrarbeit anfällt.“

Vor allem für die Kinder, die noch keinen Platz im Kindergarten haben, ist der Kontakt zu Gleichaltrigen und die Tobemöglichkeit im geschützten Rahmen eine Bereicherung. Der Treff für ukrainischen Kindern ist ein gemeinsames Projekt von Therapiezentrum Mucha und Ergo Aktiv e.V., der ehrenamtlich und ohne staatliche oder private Fördermittel angeboten wird.

Informationen zu den Treffen gibt Carmen Mucha unter Telefon 0160 / 557 29 66.

Kurznachrichten Schwarzenbek


DRK-Krebsnachsorge
Viele Krebserkrante sowie deren Angehörige stehen der neuen Lebenssituation hilflos gegenüber. Deshalb führt das DRK Schwarzenbek Beratung in der Selbsthilfegruppe "Leben mit Krebs-Hilfe und Selbsthilfe im DRK" durch. In Gesprächskreisen und Einzelgesprächen wird Hilfe bei der Bewältigung von Problemen angeboten. Der nächste Beratungstermin findet am Montag, 28. April, von 17 bis 19 Uhr im DRK-Zentrum Schwarzenbek, Bismarckstraße 9b, statt. Nähere Informationen erhalten Interessierte von Brigitte Wiech unter Telefon 04544 / 89 12 43.


Demenzberatung
Jeden 2. Donnerstag im Monat von 8.30 bis 12.30 Uhr können sich Angehörige und Menschen mit Gedächtnisproblemen im Amt Schwarzenbek-Land, Gülzower Straße 1 beraten lassen. Sie finden Informationen über die Krankheit und den Umgang damit, über Angebote zu Unterstützung und Hilfe sowie ein offenes Ohr für Sorgen und Ängste. Unabhängig und kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten, es gelten die aktuellen Regeln. Weitere Informationen: Barbara Hergert, Koordinierungsstelle Demenz, Telefon 04542 / 83 84 670, info@koordinierungsstelle-demenz.de


Persönliche Beratung durch den Pflegestützpunkt im Amt Schwarzenbek-Land
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden Donnerstag von 8.30 bis 11.30 Uhr individuelle, kostenfreie und unabhängige Beratungen rund um das Thema Pflege in Schwarzenbek an. Lars Koßyk nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen, z.B. bei der Beantragung eines Pflegegrades. Das Beratungsangebot findet ab sofort in den Räumlichkeiten des Amtes Schwarzenbek-Land, Gülzower Straße 1, Trauzimmer in Schwarzenbek statt. Die Beratung ist nur nach vorheriger Terminvereinbarung unter Telefon 04542 / 82 65 49 und unter Einhaltung der 3G-Regel möglich. Weitere Informationen auf der Homepage unter www.pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de.


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