Geesthacht hisst ihre Regenbogenfahne

Bürgermeister Olaf Schulze mit Jessica Woehr (rechts) und Katrin Zachmann vor dem Geesthachter Rathaus. Foto: Stadt Geesthacht
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Das bunte Symbol für Toleranz und Vielfalt wehr vor dem Rathaus

 

Geesthacht (LOZ). „Die Stadt Geesthacht beteiligt sich damit am Aktionsmonat Mai, der zum „Diversity-Month“ ausgerufen wurde“, erklärt Geesthachts Gleichstellungsbeauftragte Anja Nowatzky. Diesen Titel verdankt der Wonnemonat gleich zwei Gedenktagen, die für Gleichberechtigung sensibilisieren sollen.

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Denn der 17. Mai ist der „Internationale Tag gegen Homo-, Bi- und Transphobie“ und der 31.Mai ist der „Deutsche Diversity Tag“. „Ich finde es wichtig, dass die Stadt Geesthacht öffentlich für Vielfalt und Diversität wirbt und Diversität und Inklusion wertschätzt. Ich bin davon überzeugt, dass Diversität und Gender Vielfalt zu mehr Kreativität, Innovation und Leistung führen. Äußere Umstände und Einflüsse, wie unter anderem der demografische Wandel, die Zuwanderung von Geflüchteten und der immer stärker werdende Fachkräftemangel sowie zunehmende Digitalisierung machen das Befürworten von Diversität inzwischen unerlässlich“, betont Anja Nowatzky, die mit ihrem Anliegen bei Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze auf offene Ohren stößt.

„Homophobie ist ein wichtiges Thema und es muss noch viel mehr in der Öffentlichkeit darüber gesprochen werden. Wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir eine offene und tolerante Stadt sind. Fragen des Geschlechts oder der sexuellen Ausrichtung dürfen nicht zu Diskriminierung führen“, wirbt Olaf Schulze für einen toleranten und sensiblen Umgang miteinander – und für offene Worte. Diese seien zu Geschlechterfragen noch viel zu selten zu hören, wobei spätestens seit der politischen Diskussion um das Dritte Geschlecht allen klar sein solle: Die Frage nach dem Geschlecht einer Person ist komplizierter als das klassische Kategoriendenken „Mädchen oder Junge? Mann oder Frau?“.

„Beeindruckende Gespräche zur Geschlechterfrage, damit verbundenen Unsicherheiten und sogar Diskriminierungen habe ich diese Woche bei der neu gegründeten Selbsthilfegruppe „Trans* in Familie“ geführt“, sagt Olaf Schulze. Die Gruppe richtet sich an Eltern und Angehörige von Trans*Menschen und trifft sich jeden ersten Dienstag im Monat um 19 Uhr in den Räumen von KIBIS (Kontaktstelle für Selbsthilfe), am Flottbeker Stieg 1 in Geesthacht. „Dass wir in Geesthacht solche Treffen und den Austausch über das Thema ermöglichen können, freut mich sehr“, sagt Olaf Schulze. Die beiden Initiatorinnen werden ab Juni 2022 auch in Hamburg einen Treffpunkt der Selbsthilfegruppe anbieten.

Gegründet wurde die Gruppe von Katrin Zachmann und Jessica Woehr, die beide Mütter von Trans*Kindern sind. Der jetzt 7-jährige Sohn von Jessica Woehr sagte im Alter von zwei Jahren deutlich, dass er ein Junge sei. Zur Welt gekommen ist er mit einem weiblichen Körper. Im Alter von vier Jahren wollte ihr Sohn dann seine Haare kurz tragen und seinen Namen ändern. Bisher hat das gesamte Umfeld einschließlich der Kita sehr gut darauf reagiert, was laut Jessica Woehr auf ihren offenen Umgang mit der Thematik und ihre Aufklärungsarbeit zurückzuführen ist. Mittlerweile habe sich ihr Sohn von einem sehr schüchternen und zurückhaltenden Kind zu einem aktiven und fröhlichen Jungen entwickelt. Welche Maßnahmen wann zukünftig erforderlich werden, muss sehr individuell in Absprache mit Kinderarzt und Psychotherapeut betrachtet werden. In allen Phasen der Entwicklung ist ein ergebnisoffener Umgang wichtig – unabhängig vom Alter des Trans*Menschen.

Jessica Woehr und Katrin Zachmann verfolgen mit der Gründung der Selbsthilfegruppe mehrere Ziele: betroffenen Angehörigen die Möglichkeit geben, sich auszutauschen und zu unterstützen und dazu das eigene betroffene Umfeld aufzuklären. Auch die Angehörigen von Trans*Menschen stehen vor einem Outing - nämlich in ihrem eigenen Umfeld. Nicht selten werden auch sie mit Vorurteilen und Unverständnis konfrontiert. Auch wenn die Gesellschaft immer toleranter werde, dennoch würden noch nicht alle Menschen „so genommen, wie sie sind“.

„Wir kennen aus eigener Erfahrung viele der Gedanken und Gefühle, die die Angehörigen der Trans*Menschen umtreiben. Wir haben festgestellt, welche große Bedeutung Selbsthilfe hat. Voraussetzung dafür ist eine von gegenseitiger Wertschätzung und Akzeptanz geprägte Atmosphäre in der Gruppe“, sagen die Gruppengründerinnen. Die Selbsthilfegruppe bietet für die Angehörigen einen geschützten Raum für alle Fragen, Sorgen und Ängste im Zusammenhang mit dem Thema "Transidentität". Es geht neben den vielen Fragen auch um Unsicherheiten und unangenehme Gefühle wie Scham, Schuld und Wut. Zudem ist geplant, Themenabende mit Fachleuten zu medizinischen, rechtlichen und sozialen Fragestellungen anzubieten.

Die Gruppe richtet sich an Eltern und Angehörige von Trans*Menschen – unabhängig davon, wie alt sie zum Zeitpunkt ihres Outings sind. Interessierte wenden sich per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., per Facebook unter Trans in Familie und per Instagram unter trans_in_familie.

Kurznachrichten Geesthacht


Preisskat und Tanztee bei der AWO Geesthacht
Am Mittwoch, 15. Mai, findet ab 14 Uhr im AWO-Treff Keil 11 der nächste Preisskat in diesem Jahr statt. Wie immer sorgen die Helferinnen für eine nette Atmosphäre mit Kaffee und Kuchen. Der Treff ist ab 13.30 geöffnet. Das Startgeld beträgt 5 Euro. Gäste sind herzlich willkommen.
Eine weitere Veranstaltung findet mit dem Tanztee am 19. Mai um 15 Uhr statt. Einlass ist ab 14.30 Uhr. Alle Gäste werden vom DJ Achim eingeladen das Tanzbein zu schwingen. Angeboten werden etwa frischgebackener Kuchen mit Kaffee oder Tee. Der Eintritt beträgt 6 Euro pro Person. Alle Interessierten sind eingeladen. Der Tanztee findet diesmal im Forsthaus Glüsing, Berliner Straße 7 in Schnackenbek statt.


Teilsperrung der Fahrbahn in der Wärderstraße
Verkehrsteilnehmende müssen sich auf Verkehrsbehinderungen an der Wärderstraße einstellen. In der nächsten Woche wird es am Mittwoch, 8. Mai, zu einer Vollsperrung des Gehweges auf Höhe der Hausnummer 4-6 sowie zu einer Teilsperrung einer Fahrbahn und des Standstreifens auf Höhe der Hausnummer 4-6 kommen. Grund dafür sind Baugrunduntersuchungen durch eine Bohrsondierung. Der Verkehr wird an der Engstelle vorbeigeführt.


Bürgersprechstunde mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Nina Scheer
Zu einer offenen Bürgersprechstunde lädt Dr. Nina Scheer, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Herzogtum Lauenburg/Stormarn-Süd, am Dienstag, 30. April, von 16.30 bis 18.30 Uhr in das Wahlkreisbüro Geesthacht (Markt 17, Geesthacht) ein. Um Wartezeiten zu vermeiden, wird um Anmeldung gebeten: telefonisch unter 030 / 22 77 35 37 oder per E-Mail an nina.scheer@bundestag.de.


Bücherei wegen Personalversammlung geschlossen
Aufgrund einer Personalversammlung bleibt die Stadtbücherei Geesthacht am Dienstag, 30. April, von 13 bis 16 Uhr geschlossen. Für diesen Tag fallen keine Versäumnisgebühren an.


Baustelle Steinstraße
Freie Fahrt an der Geesthachter Steinstraße: Die halbseitige Sperrung der Fahrbahn, die im Bereich der Hausnummern 73 bis 85 für den Bau neuer Parkbuchten nötig war, wird am Dienstag, 16. April, aufgehoben. Nutzende des Gehweges werden sich noch bis voraussichtlich 15. Mai mit Einschränkungen arrangieren müssen. Dieser bleibt gesperrt, damit die Zuwegungen zu den Hauseingängen hergestellt werden können.


Alkohol- und Drogenberatung
Die Alkohol- und Drogenberatung teilt mit, dass ab sofort die offenen Sprechstunden wieder stattfinden. Diese finden statt: dienstags von 16 bis 18 Uhr und freitags von 9 bis 11 Uhr, Markt 3 in Geesthacht und montags von 15 bis 17 Uhr, Mühlenweg 17 in Lauenburg. Zur Vermeidung von Wartezeiten wird um eine kurze telefonische Anmeldung unter 04152 / 791 48 gebeten.


Die VHS Geesthacht informiert

3D Druck für Kinder/Jugendliche (Ferienkurs)
Florian Paetzel, Kommunikationsdesigner
Entdecke die aufregende Welt der 3D-Technologie! In diesem Kurs tauchen wir in die Grundlagen des 3D-Drucks ein und lernen, wie man eigene faszinierende 3D-Modelle erstellt. Gemeinsam werden wir ein spannendes Projekt gestalten und es für den 3D-Druck optimieren. Dabei werden die Teilnehmer nicht nur mit verschiedenen Werkstoffen vertraut gemacht, die im 3D-Druck verwendet werden können, sondern auch deren Stärken und Schwächen verstehen lernen. Wir werfen außerdem einen Blick auf verschiedene Typen von 3D-Druckern und ergründen, welcher Drucker am besten zu den individuellen Anforderungen passt. Des Weiteren erforschen wir, wie man Vorlagen aus dem Internet verwendet, um aufregende 3D-Objekte zu kreieren. Materialkosten von ca. 2 € sind direkt beim Dozenten zu entrichten. Termine: Do., 04.04.24, 10:00 - 15:00 Uhr, Fr., 05.04.24, 10:00 - 15:00 Uhr. Die Kursgebühr beträgt 79,70 €.

Youtube und Snapchat für Kinder ab 12 Jahren (Ferienkurs)
Florian Paetzel, Kommunikationsdesigner
Wer mit Youtube und Snapchat erfolgreich sein möchte, hat viele Aufgaben: von der Konzeptionierung des Kanals über das Skripten, Produzieren und Schneiden von Videos bis hin zur Verbreitung bzw. dem Aufbau von Reichweite mittels Social Media. Wir erstellen hier ein Konzept für einen Youtube-Kanal oder Snapchat, drehen ein Video und schneiden dieses. Bitte Smartphone, Ladegerät und Kamera (falls vorhanden) mitbringen. Termine: Do., 11.04.24, 10:00 - 14:00 Uhr, Fr., 12.04.24, 10:00 - 14:00 Uhr. Die Kursgebühr beträgt 69,40 €.

 


Interessierte wenden sich Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9 bis 11.30 Uhr sowie Montag und Donnerstag von 15 bis 18 Uhr an die Volkshochschule Geesthacht, die auch unter 04152/4622 sowie info@vhs-geesthacht.de erreichbar ist. Weitere Informationen sind zudem auf der Homepage unter www.vhs-geesthacht.de abrufbar, dort ist auch eine Onlineanmeldung möglich.

Text: VHS Geesthacht

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