Viele Amputationen sind vermeidbar: Rund 16.600 Diabeteserkrankte im Kreis Herzogtum Lauenburg

Mit der fachgerechten Beobachtung und Behandlung der Füße von Diabetes-Patienten können schwerwiegende Schäden wie das diabetische Fuß-Syndrom und damit letztlich auch das Risiko für Amputationen von Füßen oder Unterschenkeln reduziert werden. Foto: AOK/Colourbox/hfr
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(LOZ). Rund 16.600 Menschen leiden allein im Kreis Herzogtum Lauenburg an Diabetes Typ 2. Das diabetische Fußsyndrom ist eine der gefürchtetsten Komplikationen des Diabetes mellitus. Die fachgerechte Beobachtung und Behandlung der Füße von Diabetes-Patientinnen und -Patienten können schwerwiegende Schäden wie das diabetische Fußsyndrom und damit letztlich auch das Risiko von Fuß- oder Unterschenkelamputationen reduzieren.

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In Schleswig-Holstein entfielen in 2021 auf je 1.000 aller gesetzlich Versicherten 116 podologische Behandlungen. Das zeigt der aktuelle Heilmittelbericht des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Diabetes gehört danach zur zweithäufigsten Diagnosegruppe, die eine Verordnung von Heilmitteln bei AOK-Versicherten über 60 Jahre begründet. Während in den letzten Jahren die Rate der AOK-Versicherten mit Diabetes mellitus, die podologisch versorgt wurden, gestiegen ist, ist die Amputationsrate bei Diabetes-Erkrankten gesunken. „Dies dürfte nicht zuletzt auch ein Erfolg der strukturierten Behandlung in den Disease-Management-Programmen für Menschen mit Diabetes sein, in denen regelmäßige ärztliche Kontrollen der Füße und bei Bedarf podologische Verordnungen vorgesehen sind“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.

Ein erhöhter Blutzuckerspiegel erhöht das Risiko, dass Nerven und Blutgefäße geschädigt werden. In der Folge kann es – oft zunächst unbemerkt – zu Haut- und Nagelveränderungen kommen, so dass sich kleinste Verletzungen infizieren können. Erste Anzeichen sind Taubheitsgefühle, Kribbeln, Brennen und Stechen, beginnend an den Zehen. Bei schlecht eingestelltem Diabetes ist die Durchblutung des Beines und des Fußes gestört. Nervenstränge können absterben. Verletzungen, Kälte- und Hitzeschäden an ihren Füßen spüren die Betroffenen oft viel zu spät. Unbemerkt können sich innerhalb kürzester Zeit Geschwüre und offene Wunden entwickeln, die schlecht heilen. Fortgeschrittene Komplikationen können eine Amputation oder Teilamputation von Fuß oder Unterschenkel notwendig machen.

Das Disease-Management-Programm Diabetes ist ein strukturiertes Behandlungsprogramm für chronisch kranke Patientinnen und Patienten, das eine kontinuierliche ärztliche Behandlung und regelmäßige Kontrolluntersuchungen sicherstellt. Dazu gehören auch die regelmäßige ärztliche Kontrolle der Füße und bei Bedarf podologische Verordnungen. Außerdem werden Begleiterkrankungen berücksichtigt und bei Bedarf Schulungsmaßnahmen durchgeführt. Darüber hinaus hilft der Online-Coach Diabetes der AOK NordWest Betroffenen, ihre Krankheit noch besser zu verstehen und die oft notwendigen Lebensstiländerungen anzugehen. Hier geht’s zum Online-Coach Diabetes: www.aok.de/online-coach-diabetes

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